Jadon Sancho ist zurück bei Borussia Dortmund und fühlt sich gleich wieder wie daheim. Die schwarz-gelbe Euphorie ist gross. Sie wischt aber zwei Tatsachen nicht weg: Sanchos fehlende Spielpraxis und schlechte Erfahrungen mit "Aufgüssen" in der BVB-Vergangenheit.
Jadon Sancho betrat die Kabine mit einem fröhlichen "Hallo", es folgte eine intensive Umarmung mit
"Als ich heute in die Kabine gekommen bin, hat sich das angefühlt wie nach Hause kommen", sagte Sancho, der bis zum Saisonende von Manchester United ausgeliehen wird: "Ich kenne den Klub in- und auswendig, ich war hier immer sehr eng mit den Fans, und auch der Kontakt zu den Verantwortlichen ist nie abgerissen."
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Als 85-Millionen-Mann und angehender Topstar hatte der 23-Jährige den BVB verlassen, nun kehrt er am Tiefpunkt seiner Profikarriere zurück. Nach dem bestandenen Medizincheck setzte er vor dem ersten Training mit seinen Teamkollegen seinen Namen mit einem schwarzen Kugelschreiber unter den Vertrag, der neben ihm sitzende Sportdirektor Sebastian Kehl lächelte zufrieden.
"Jadon ist ein absoluter Unterschiedsspieler. Auch wenn er in den vergangenen Monaten keine Pflichtspiele absolviert hat, sind wir uns sicher, dass er sich schnell wieder bei uns einleben wird, in Bestform kommt und uns mit seinen Qualitäten beim Erreichen unserer Saisonziele helfen wird", sagte Kehl. Eine Kaufoption existiert allerdings nicht.
Der englischen Rekordmeister kommt dem BVB finanziell stark entgegen, um Sorgenkind Sancho loszuwerden. Der kriselnde Premier-League-Klub wird Teile des Jahresgehalts von angeblich rund 20 Millionen Euro übernehmen. Die Dortmunder dürften bis zum Sommer rund 3,5 Millionen Euro für ihren offensiven Wunschspieler zahlen. Sancho, so die grosse Hoffnung, soll den in der Liga schwächelnden Klub zumindest wieder in die Champions League führen.
Ganz ohne Risiko ist die Rückholaktion des früheren Fan-Lieblings aber nicht. Sancho fehlt die Spielpraxis. Daher ist es fraglich, wie schnell er an seine Glanzzeiten im Dortmunder Trikot anknüpfen kann. In 137 Pflichtspielen für den BVB kommt Sancho auf bemerkenswerte 50 Tore und 64 Vorlagen. Mit seinen Tempo-Dribblings verzückte er Fans und Mitspieler gleichermassen. Höhepunkt war der Gewinn des DFB-Pokals im Mai 2021. Im Finale gegen RB Leipzig (4:1) gelangen ihm zwei Treffer.
Jadon Sancho fühlt sich bei Manchester United als der "Sündenbock"
Doch dieser Abend im Berliner Olympiastadion ist für Sancho eine gefühlte Ewigkeit her. Für 85 Millionen Euro wechselte er auf die Insel - und suchte dort vergeblich sein Glück. In dieser Saison kam Sancho nur zu drei Liga-Einsätzen und sorgte für einen Eklat, nachdem ihn Teammanager Erik ten Hag angesichts schlechter Trainingsleistungen aus dem Kader gestrichen hatte. Sancho schrieb anschliessend in den Sozialen Netzwerken, dass er zum "Sündenbock" gemacht werde und verweigerte eine Entschuldigung. Die Folge war individuelles Training, seit Ende August ist er ohne Einsatz. In Dortmund hofft er auf einen Neuanfang.
"Ich kann es gar nicht erwarten, meine Mitspieler wiederzusehen, auf den Platz zu gehen, mit einem Lächeln im Gesicht Fussball zu spielen, Tore vorzubereiten, Tore zu schiessen und zu helfen, die Champions-League-Qualifikation zu erreichen", sagte Sancho.
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Nur Mats Hummels erfüllte als Rückkehrer die Erwartungen
Mit der Verpflichtung ehemaliger Spieler hat der BVB durchwachsene Erfahrungen gemacht. Nuri Sahin, Shinji Kagawa und Mario Götze knüpften nach ihrer Rückkehr nie wieder an ihre Bestleistungen an. Mats Hummels ist hingegen auch in seiner zweiten Dortmunder Periode ein Führungsspieler. Auf eine ähnliche Entwicklung hofft der BVB auch bei Sancho. (sid/hau)
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