- Marco Reus plagen immer noch Probleme am Sprunggelenk, Dortmunds Kapitän könnte weiter ausfallen.
- Eine alte Debatte bekommt deshalb neue Nahrung, während für Reus nun sogar die Teilnahme an der Weltmeisterschaft wackelt.
Pep Guardiola ist nicht dafür bekannt, im Vorfeld einer wichtigen Partie mit dem Gegner Spielchen zu treiben. Und dennoch wusste man am vergangenen Montag nicht so genau, wie man die Aussagen von Manchesters Trainer aus Dortmunder Sicht einordnen sollte.
Guardiola stichelt gegen Dortmund
Wenn es aber wichtig wird, ist der Norweger gesetzt und auch spielfit, anders als in der abgelaufenen Saison in Dortmund, als Haaland wegen diverser muskulärer Probleme 16 Saisonspiele verpasste. Guardiola wollte sich darauf nicht weiter einlassen, schob aber mit seiner Begründung für Haalands aktuellen Fitnesszustand eine weitere kleine Spitze hinterher.
"Dank der Physiotherapeuten und seiner Arbeitsmoral kann er regelmässig spielen, was letzte Saison nicht möglich war."
Unter anderem wurden personell und inhaltlich neue Reize gesetzt. Guardiola, dem aus seiner Zeit in Barcelona und bei den Bayern eher der Ruf anhaftet, auf medizinische Bulletins der Ärzte und Physiotherapeuten wenig zu geben und Spieler eher zu früh als komplett auskuriert wieder ins Spiel zu werfen, sollte nicht die oberste Instanz sein für eine solche Bewertung. Und der BVB hat auch nicht derart massive Verletzungsprobleme wie in der abgelaufenen Saison, obwohl teilweise schon wieder eine zweistellige Zahl an Spielern gefehlt hat.
Reus nach Verletzung wieder zu früh auf dem Platz
Böse Erinnerungen kommen dieser Tage dennoch auf, weil die Sorgen um Marco Reus nicht abreissen. Der Kapitän hatte sich im Derby gegen Schalke einen Aussenbandriss im Sprunggelenk zugezogen. Bis zu der Verletzung war Reus ein Symbol des zarten Dortmunder Aufschwungs, zeigte sich in teilweise bestechender Form und ging als Anführer der Mannschaft voran.
Damals wurde eine Ausfallzeit von bis zu sechs Wochen befürchtet, umso mehr überraschten der BVB und der Spieler dann schon vier Wochen nach dem Unfall mit der Ankündigung, Reus sei wiederhergestellt und für das Auswärtsspiel bei Union Berlin eine Option. Tatsächlich warf Edin Terzic seinen wichtigsten Offensivspieler beim Zwei-Tore-Rückstand in Berlin in der zweiten Halbzeit ins Rennen – mit dem Ergebnis, dass Reus die drei Spiele danach in der Bundesliga, im Pokal und nun auch in der Champions League wieder verpasste.
Das Sprunggelenk habe eine Reaktion gezeigt, hiess es vom BVB. Es ist also genau das eingetreten, das bei einem Comeback nach einer Verletzung unter allen Umständen zu vermeiden wäre: Dass der Spieler zu früh wieder auf dem Platz steht und am Ende alles noch verschlimmert. Klappt das noch mit der WM-Teilnahme?
Am Samstag muss die Borussia bei Eintracht Frankfurt ran, so etwas wie das Team der Stunde in der Bundesliga und ein echter Kontrahent im Kampf um die Champions-League-Plätze. Das nächste sehr wichtige Spiel, aber vermutlich wird Reus auch diese Partie verpassen. Noch ist nicht geklärt, ob er Teil des Kaders sein kann.
Reus läuft die Zeit bis zur WM davon
Für den Spieler ist das doppelt bitter: Reus kann seiner Mannschaft in den schweren englischen Wochen womöglich immer noch nicht helfen, dabei wäre beim aktuellen Drei-Tages-Rhythmus an Spielen jeder weitere gesunde Spieler ein Gewinn. Zumal einer mit Reus' Fähigkeiten. Dem Routinier läuft aber auch im Hinblick auf die anstehende Weltmeisterschaft langsam die Zeit davon.
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Seit über einem Monat hat er sich kaum noch präsentieren können, nun sind es nur noch vier Partien, ehe Bundestrainer Hansi Flick am 10. November seinen endgültigen WM-Kader bei der Fifa anmelden wird. Vielleicht wollte Reus auch deshalb selbst etwas voreilig so schnell wie möglich wieder auf den Platz.
Geholfen hat ihm das Intermezzo gegen Union Berlin jedenfalls nicht. Und diese WM könnte für den mittlerweile 33-Jährigen auch schon die letzte Chance auf ein Grossereignis sein …
Verwendete Quelle:
- sport1.de: Pep-Spitze gegen BVB wegen Haaland?
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