Der BVB bestätigt sich selbst mehr Widerstandsfähigkeit und Stabilität - und kann das in den kommenden Partien gleich unter Beweis stellen. In den Spitzenspielen ist die jüngere Bilanz jedenfalls ausbaufähig.

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Mats Hummels hat neulich in Mailand nicht nur eine herausragende Leistung auf den Platz gebracht, der Routinier hat nach dem Spiel am Mikrofon von Amazon Prime - mal wieder - ein paar sehr interessante Sätze formuliert.

"Es war vor ein paar Jahren schon so, dass wir vor allem in schwierigen Auswärtsspielen öfter weggebrochen sind, wenn es hart wurde. Ich glaube, das kann man uns diese Saison ganz und gar nicht vorwerfen. Die Spiele, in denen man uns auffressen konnte, sind seltener geworden. Wir sind eine andere Truppe als in den letzten Jahren, wir sind erwachsener geworden."

Hummels‘ Eindruck von seiner Mannschaft lässt sich unterfüttern mit der immer noch sehr guten Bilanz des Kalenderjahres 2023 und den Erfahrungen aus den jüngsten Auswärtsspielen, zum Beispiel in Newcastle, in Frankfurt, Hoffenheim und natürlich am Dienstag im Mailänder Stadtteil San Siro.

"Wir sind stabiler und widerstandsfähiger geworden, haben uns nach den Spielen gegen Bayern und in Stuttgart zurückgekämpft", sagt deshalb auch Sportchef Sebastian Kehl. Und trotzdem steht da auch immer noch ein grosses "Aber" im Raum.

Negative Bilanz in den "grossen" Spielen

In den Spielen gegen Spitzenteams oder solchen, die zum Zeitpunkt der Partie in der Bundesliga-Tabelle auf den Champions-League-Plätzen standen, ist die Dortmunder Bilanz der letzten anderthalb Jahre immer noch negativ. Auch Edin Terzic konnte diesen Trend bisher nicht stoppen.

In acht Ligaspielen gegen die Top-Vier-Teams gab es bisher drei Siege und vier Niederlagen und gegen die Bayern im letzten Herbst immerhin das emotionale 2:2. Während die Siege gegen Frankfurt (2:1 im Oktober 2022), Leipzig (2:1, im März 2023) und Union (2:1, im April 2023) knapp eingefahren wurden, war der BVB bei Union (0:2 im Oktober 2022), gegen die Bayern (2:4 und 0:4) und zuletzt gegen den VfB (1:2) oft genug chancenlos.

Nimmt man die Spiele in der Champions League und im Pokal gegen die sogenannten "Grossen" dazu, ist die Zwischenbilanz ähnlich durchwachsen: Gegen ManCity, Paris, Milan und den FC Chelsea gelangen in sieben Spielen nur zwei Siege, gegen Leipzig flog die Mannschaft im Frühjahr hochkant aus dem DFB-Pokal.

Vier Spitzenspiele in zehn Tagen

Der BVB hat also noch ein wenig Nachholbedarf in den Spitzenspielen. Da trifft es sich wohl ganz gut, dass sich vor der Winterpause gleich mehrfach die Möglichkeit bietet, die Statistik ein wenig aufzupolieren und vor allen Dingen den vom Abwehrchef und Sportchef erwähnten Aufwärtstrend zu bestätigen. Denn darum wird es nach der überzeugenden Leistung gegen Milan nun auch gehen.

Schon der kommende Gegner könnte als Gradmesser kaum grösser sein. Bayer Leverkusen empfängt den BVB mit der Empfehlung von 14 Pflichtspielsiegen in Serie, ist dem BVB in der Tabelle bereits zehn Punkte einteilt und könnte die zarten Titelträume der Borussia schon am Sonntag zerstören. Danach folgt der zweite Auftritt in Stuttgart, diesmal im Pokal, dann das Heimspiel gegen Verfolger Leipzig und dann der Abschluss in der Gruppenphase der Champions League gegen PSG.

Vier Spiele in Folge innerhalb von nur zehn Tagen, die Mats Hummels‘ Einschätzung besonders hart auf den Prüfstand stellen werden. Erst dann wird man wissen, wie weit sich Borussia Dortmunds Mannschaft wirklich schon entwickelt hat. Und ob aus der Tendenz nun auch eine verlässliche Basis geworden ist. Jetzt wäre die Zeit für ein paar Big Points...

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