Ein ebenso erfreulicher wie wichtiger Randaspekt der Dortmunder Rückserie waren die gut besuchten Trainingseinheiten der Spieler. Der BVB hatte nur noch wenige Verletzungssorgen und falls mal ein Spieler ausser Dienst war, dann blieben die vereinzelten Rückschläge und für Trainer Edin Terzic auf der jeweiligen Position genug Alternativen im Kader.

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Nun fällt Nico Schlotterbeck noch wenigstens ein paar Spiele aus, der Innenverteidiger schüttelt seinen Muskelfaserriss mit Sehnenbeteiligung nicht einfach so ab und muss sich ein paar Tage mit der Rückkehr ins Mannschaftstraining gedulden. Immerhin war Schlotterbeck zuletzt auf dem Trainingsgelände in Brackel gesichtet worden, sein Partner im Abwehrzentrum aber nicht.

Niklas Süle plagen muskuläre Probleme, die einen Einsatz in zwei Tagen beim VfB Stuttgart so stark gefährden, dass sich sein Trainer beim Spiel gegen den Abstiegskandidaten einer wenig geschätzten Massnahme wird bedienen müssen: Edin Terzic muss wohl improvisieren.

BVB-Trio droht auszufallen

Seit der grossen WM-Pause rund um die Jahreswende hatte sich das Dortmunder Lazarett so gelichtet, dass Terzic bisweilen erprobte Kräfte gar nicht erst in den Spieltags-Kader berufen konnte. Zu heftig war das Gedränge um die begehrten Plätze, zu gross die Auswahl. Nun ist die Liste der verletzten Spieler zwar immer noch recht überschaubar, neben Schlotterbeck und womöglich Süle fällt auch Marius Wolf in Stuttgart sicher aus.

Allerdings würde die Abwesenheit des Trios die Dortmunder Abwehrreihe gehörig durcheinanderwirbeln. Und damit auch zumindest indirekten Einfluss haben auf die Besetzung und die Anordnung der Spieler in anderen Mannschaftsteilen.

Can neben Hummels – aber wer dann im Mittelfeld?

Mats Hummels wäre als letzter verbliebener Innenverteidiger von Bundesligaformat gesetzt, ihm zur Seite dürfte Terzic bei Süles Ausfall wohl Emre Can stellen. Der kennt diese Position bestens aus der letzten Saison, als die Borussia deutlich grössere Personalprobleme hatte und Can phasenweise über mehrere Wochen den Aushilfsverteidiger geben musste.

Im defensiven Mittelfeld war Can bisher einer der Garanten für den Dortmunder Aufschwung in diesem Kalenderjahr. Nun könnte seine Position also frei werden und sich damit auch die Statik im Dortmunder Spiel verändern. Als eine Option für einen Startplatz gilt mit Mo Dahoud ein komplett anderer Spielertyp als Can.

Dahoud ist im Moment fast immer aussen vor, hat in diesem Jahr nach seiner Schulterverletzung ein einziges Spiel von Beginn an bestritten. Dahoud würde mehr spielerische Elemente einbringen, ist aber als gewissenhafter Abräumer bisher eher selten aufgefallen. Weshalb Salih Özcan eine Alternative ist: Ein Spieler, der wie Can eher defensiv denkt und in der Balleroberung und im Zweikampfverhalten seine Stärken hat.

Neu formierte Viererkette als Risiko

Mit der Rückkehr von Julian Brandt und Wolfs Ausfall dürfte die Aufgabe von Raphael Guerreiro wieder klar sein. Der Portugiese blühte nach zunächst wankelmütigen Leistungen in der Viererkette eine Linie weiter vorne im Mittelfeld regelrecht auf, zeigte auf der Halbposition teilweise herausragende Leistungen.

Nun ist aber durch Wolfs Ausfall ein Spieler für die linke Abwehrseite gesucht, weil Julian Ryerson wie zuletzt gegen Union Berlin an Wolfs Stelle auf die rechte Seite rücken dürfte. Und da bleibt im Prinzip nur Guerreiro als einzige Option.

Mit dem in der Defensive immer mal wieder anfälligen Guerreiro und einer völlig neu formierten Innenverteidigung und ohne die gewohnte Absicherung davor auf der Sechs hat Edin Terzic Arbeit auf gleich mehreren Baustellen.

Der Zeitpunkt für grosse Umbaumassnahmen in der Defensive ist jedenfalls nicht besonders günstig: Zuletzt war das Spiel gegen den Ball schon mit dem angestammten Personal nicht immer gefestigt, auch die Restverteidigung ein Thema. Und das letzte Spiel ohne Gegentor liegt fast zwei Monate zurück, in den sieben Partien seit dem 1:0-Sieg in Hoffenheim gab es immer mindestens einen Gegentreffer.

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