Der BVB biegt ein schwieriges Spiel samt Rückstand doch noch in einen Sieg und wendet damit die erste Krise der Saison ab. Auch dank Edin Terzic‘ glücklichem Händchen und taktischem Geschick.

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Man konnte aus Dortmunder Sicht fast schon erahnen, dass gleich noch etwas passieren würde. Nur die Dimension war nicht ganz klar. Fünf Minuten Nachspielzeit waren in Freiburg angezeigt, die erste Halbzeit wegen einiger Verletzungsunterbrechungen deutlich verlängert. Und Freiburg war am Drücker, ein Gegentor lag förmlich in der Luft.

Sechs Minuten später waren es sogar deren zwei, aus einer Dortmunder Führung wurde ein Dortmunder Rückstand. Erst zum zweiten Mal überhaupt in der langen Geschichte der Bundesliga konnte ein Team mit einem Doppelschlag in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit eine Partie drehen, Werder Bremen war das vor 18 Jahren auch mal gelungen.

Es musste also etwas passieren, um die Schwächephase zum Saisonstart nicht in eine veritable Krise ausarten zu lassen. Und so sehr sich der BVB vor zwei Wochen von einigen simplen taktischen Umstellungen des 1. FC Heidenheim überraschen hat lassen, so zügig griffen nun nach und nach die Kniffe von Edin Terzic und seinem Trainerteam.

Dortmunder Umstellungen greifen sofort

Sowohl personell als auch inhaltlich wählte Terzic in Freiburg die richtigen Werkzeuge, um sich gegen einen unbequemen Gegner wieder in die Partie zu kämpfen und zu spielen. Nach einer knappen Stunde brachte der BVB nicht nur Felix Nmecha und Niclas Füllkrug für die ziemlich indisponierten Sebastien Haller und Karim Adeyemi, sondern stellte auch die Grundordnung und -ausrichtung um.

Terzic löste das 4-2-3-1 auf, mit dem die Mannschaft abgesehen von einer sehr ordentlichen Anfangsphase doch einige Probleme in allen Mannschaftsteilen gegen das Freiburger 3-4-3 hatte. Stattdessen liess er mit zwei klaren Angreifern - Füllkrug und Donyell Malen - vorne und mit einer Dreierkette in der letzten Linie spielen. Und dazwischen fünf Mittelfeldspielern, die das Freiburger Übergewicht immer mehr neutralisierten.

Mit Füllkrug und Malen hatte der BVB eine Gegnerbindung in der Tiefe, die eng aneinander spielen und kombinieren konnten. Wie beim Ausgleich zu sehen, den Füllkrug mit dem ersten Ballkontakt Malen in den Lauf servierte. Und ganz hinten hatte die Borussia mit dem eine Linie tiefer postierten Emre Can nun besseren Zugriff auf Freiburgs Dreier-Sturm.

Terzic ist zu Recht ein wenig stolz

Nach den Diskussionen vor dem Spiel, die sich auch um Terzic‘ Zögern und Zaudern bei taktischen Anpassungen drehten, war die Partie in Freiburg auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Das Trainerteam hat sich weder vor Namen noch davor gescheut, mit der doch recht opulenten Umstellung womöglich eigene Fehler einzugestehen.

"Hier muss man erstmal vier Tore erzielen und ein Spiel drehen", sagte Terzic nach dem Spiel nicht ohne Stolz. Und tatsächlich war das im letzten Jahr in Freiburg nur dem BVB gelungen und zwar gleich doppelt: mit 3:1 nach 0:1-Rückstand in der letzten Saison. Und nun mit dem 4:2-Sieg nach einem 1:2-Rückstand.

Allerdings, und das gehört auch zur Wahrheit, wäre die Druckphase mit den beiden späten, siegbringenden Treffern wohl nicht so leicht gelungen ohne die tätige Mithilfe des Gegners. Nicolas Höflers hartes Foul an Marcel Sabitzer und der folgerichtige Platzverweis ebneten den Weg zu Mats Hummels‘ Stochertor und dem Treffer von Marco Reus. In der Nachspielzeit übrigens. Aber das war dann nur noch eine Randnotiz.

Verwendete Quelle:

  • bvb.de: "Wir sind noch nicht bei 100 Prozent"
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