Trotz zuletzt ernüchternder Rückschläge in München, Leipzig und Stuttgart ist Dortmunds Meisterschaftschance intakt. Nur zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den FC Bayern München, und 18 Punkte sind bis zum Saisonende noch zu vergeben. Der Stuttgart-Schock scheint überwunden, auch bei Trainer Edin Terzic. Er stimmt ein in Kehls Kampfgebrüll.
BVB-Coach
"Viele Spieler von uns sind so nah dran wie nie an der Meisterschale. Und diese Chance wollen wir uns nicht nehmen lassen. Es sind nur noch sechs Spiele. Das heiss, wir sollten schleunigst damit anfangen, diese Chance mit allem was wir haben, zu packen", sagte Edin Terzic vor dem Spiel des Bundesliga-Zweiten gegen Eintracht Frankfurt (18:30 Uhr/Sky).
Edin Terzic fordert Aufwand von seinen Spielern
Im Duell mit den seit sieben Partien sieglosen Hessen wollen die Dortmunder Wiedergutmachung für das viel diskutierte 3:3 in Stuttgart betreiben, wo sie trotz eines frühen Platzverweises für den VfB-Profi Konstantinos Mavropanos (39. Minute) eine 2:0- und in der Nachspielzeit noch eine 3:2-Führung verspielt hatten. "Mit ein bisschen weniger Aufwand werden wir nichts erreichen. Das hat die Vergangenheit gezeigt", kommentierte Terzic mit Bezug auf den schwachen Auftritt der Borussia am 28. Spieltag.
Der 40-Jährige hofft eine Trotzreaktion der Mannschaft und erinnerte seine Profis an den knappen Zwei-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern: "Wenn wir davon ausgehen, dass die Situation, die wir jetzt haben, nächstes Jahr oder in zwei Jahren noch einmal kommt, sind wir fehl am Platz. Wir müssen die Situation, die wir jetzt haben, mit Haut und Haaren verteidigen." Kämpferisch füge er an: "Wir werden nicht nur mit Respekt, sondern auch mit Gier und einer Portion Wut an die Aufgabe herangehen. Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, müssen wir dieses Spiel gewinnen."
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Der April hatte mit einem ernüchternden 2:4 im Bundesliga-Gipfel in München begonnen. Damals hatte der BVB gerade den 1. FC Köln mit 6:1 zerlegt und reiste mit einem Punkt Vorsprung zum Debüt des neuen Bayern-Trainers Thomas Tuchel an die Isar. Vier Tage später wurde der BVB im Viertelfinale des DFB-Pokals bei einem 0:2 zum Opfer des Angriffswirbels von RB Leipzig - und dann kam am 28. Bundesliga-Spieltag der absolut unnötige Verlust von zwei Punkten in Stuttgart.
Auch Sebastian Kehl lässt kein Trübsal zu
Wie Terzic hatte auch Sportdirektor Sebastian Kehl zu Wochenbeginn die in Dortmund übliche verbale Zurückhaltung aufgegeben und den Meistertitel als Ziel ausgegeben. "Wir wurden dafür kritisiert, dass wir mit diesem Thema sehr demütig umgegangen sind. Wir haben aber schon vor der Saison gesagt, dass wir um Titel spielen wollen. Und jetzt haben wir noch eine Chance, um einen Titel zu spielen", sagte Terzic.
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Ob der Coach am 22. April auf die beiden Nationalverteidiger Nico Schlotterbeck und Niklas Süle sowie Angreifer Anthony Modeste zurückgreifen kann, bleibt vorerst fraglich. "Alle Drei konnten ihre Intensitäten steigern. Wir müssen noch ein bisschen abwarten. Aber es gibt eine Chance, dass alle mit dabei sind", kommentierte Terzic.
Die jüngste Heimbilanz mit zuletzt acht Siegen macht Mut. Neun Erfolge im eigenen Stadion in Serie gelangen der Borussia innerhalb einer Bundesliga-Saison noch nie. (dpa/hau)
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