• In einer für die Mannschaft und den Trainer schwierigen Saison ist Mahmoud Dahoud einer der wenigen Gewinner.
  • Der Mittelfeldspieler hat sich beim BVB durchgesetzt und soll bleiben – und im besten Fall noch mehr Verantwortung übernehmen.

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In allen Mannschaftsteilen wird es im Sommer zum Teil grössere Veränderungen geben bei Borussia Dortmund, die Transferphase soll der erste Schritt eines gewaltigen Umbruchs sein. Das jedenfalls hat der künftige Sportchef Sebastian Kehl angedeutet. Prominente Namen stehen auf der Liste jener, die den Verein verlassen sollen oder wollen, darunter auch einige der Spieler, die zwar immer wieder ihr Potenzial andeuten, deren Entwicklung in Dortmund offenbar aber auch an Grenzen stösst - und denen die Bosse dauerhafte Spitzenleistungen nicht mehr zutrauen.

Mahmoud Dahoud gehört offenbar nicht zu dieser Reihe von Spielern, der 26-Jährige steht bei der Borussia nicht zur Disposition. In dieser schwierigen Saison für den Klub darf Dahoud als einer der wenigen Gewinner gesehen werden, der auch in der Phase nach den Umwälzungen im Kader ein wichtiger Baustein in den Planungen von Trainer Marco Rose sein soll.

Ein wenig erinnert der Werdegang des Trainers an den seines Spielers beim BVB. Wie jetzt Rose hatte auch Dahoud einige teils massive Probleme, kam unter Roses Vorgängern Peter Bosz, Peter Stöger und auch unter seinem einstigen Entdecker und Ziehvater Lucien Favre nur sporadisch zum Zug, von einem Durchbruch in Dortmund war Dahoud damals weit entfernt und ein latenter Verkaufskandidat. Wie aktuell bei Rose blieb immer das Gefühl, dass da noch mehr gehen kann, mehr gehen muss.

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Mischung aus Sechser und Achter

Wie viel gehen kann, zeigt Dahoud spätestens seit dieser Saison. Unter der Interimslösung Edin Terzic schien Dahoud nach einem Disput mit dem Trainer schon raus, bekam dann aber die Kurve und ist nun einer jener Spieler, die Rose in ihrer Entwicklung nach vorne bringen konnten. Die Vermutung liegt nahe, dass Dahouds Qualitäten mit den Ideen Roses besonders kompatibel sind: Dahoud kann als eine Mischung aus Sechser und Achter im defensiven Zentrum oder in den etwas offensiveren Halbräumen spielen.

Mit seiner Ballsicherheit und der strategischen Kompetenz ist Dahoud neben dem eher weiträumig spielenden Jude Bellingham oder einem Abräumer wie Axel Witsel der eigentliche Taktgeber im Dortmunder Mittelfeld und auch kreativ genug, in höheren Zonen die entscheidenden Tiefenpässe zu liefern. Mit Rose soll auf Dauer auch das schnelle Umschalten nach Ballgewinnen noch einen grösseren Einfluss haben.

Als Scharnier zwischen Defensive und Offensive kommt Dahoud da eine tragende Rolle zu. Anders als etwa Witsel, der zu langsam nach vorne denkt, Bellingham, der ab und an den richtigen Zeitpunkt für das Abspiel verpasst oder auch Emre Can, der in der Risikoabwägung Defizite zeigt, findet Dahoud in der Regel den richtigen Mix aus Kontrolle, aber auch Beschleunigung.

Dahoud muss noch mehr Verantwortung übernehmen

Er hat sich in dieser Saison nicht nur deutlich entwickelt, sondern ist endlich auch wichtig für diese Mannschaft. Aber: Auch Dahoud, der als Mittzwanziger und mit über 200 Bundesligaspielen auf dem Buckel längst mehr sein muss als "nur" ein Talent, konnte in den schwierigen letzten Monaten mit den Tiefschlägen in allen Wettbewerben nicht so vorangehen, wie man das nun erhofft oder vielleicht sogar erwartet hatte. Hier hat Dahoud noch Verbesserungsbedarf, auch wenn er mit seiner grundsätzlich eher ruhigen Art wohl nie der grosse Lautsprecher oder Anführer werden wird.

Im letzten Sommer wurde der Vertrag verlängert, damals allerdings nur ein ein weiteres Jahr. Dahouds Kontrakt in Dortmund ist bis Juni 2023 datiert und aktuell deutet nichts darauf hin, dass der Klub sich von ihm trennen will. Sebastian Kehl wird dann also doch noch auf Mo Dahoud zukommen müssen, um über dessen Zukunft zu diskutieren. Diese Zukunft soll Dahoud aber weiter bei Borussia Dortmund haben.

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