BVB-Kapitän Emre Can sitzt gegen Heidenheim zunächst nur auf der Bank. Kurz vor Schluss trifft er per Elfmeter – und sorgt danach mit seinem Jubel für Aufsehen.

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Das konnte Emre Can nicht schmecken. Der 30-Jährige sass beim 4:2-Erfolg von Borussia Dortmund gegen Heidenheim zunächst nur auf der Bank – und das als Kapitän. Stattdessen bekam Felix Nmecha den Vorzug im defensiven Mittelfeld neben Neuzugang Pascal Gross.

In der 79. Minute kam Can dann für Julian Brandt ins Spiel, um für weitere defensive Stabilität zu sorgen und die Führung gegen die nicht aufgebenden Heidenheimer über die Zeit zu bringen.

Can mit klarer Botschaft beim Torjubel

Can war es auch, der in der Nachspielzeit durch einen Handelfmeter für die Entscheidung sorgte: Der designierte Elfer-Schütze trat an – und traf souverän zum 4:2-Endstand.

Cans Jubel nach dem Tor sorgte im Anschluss allerdings für Diskussionen und Gesprächsbedarf: Nach dem Treffer drehte der 30-Jährige ab und hob die rechte Hand neben sein Ohr, ahmte dabei Sprechbewegungen nach. Danach hielt er sich den Zeigefinger vor den Mund. Die unmissverständliche Botschaft: Weniger sprechen, lieber ruhig sein!

"Es war nicht an den Trainer gerichtet, falls das jemand dachte, auf keinen Fall."

BVB-Kapitän Emre Can bei Dazn über seinen Jubel

Doch an wen war die Geste gerichtet? Etwa an Trainer Nuri Sahin, der seinen Kapitän auf der Bank schmoren liess? Nein, sagte Can im Anschluss im Dazn-Interview: "Es war nicht an den Trainer gerichtet, falls das jemand dachte, auf keinen Fall. Die Leute, die gemeint waren, die wissen es. Es ging nicht an die echten Fans."

Seid lieber ruhig! Cans eindeutiger Jubel nach seinem Treffer gegen Heidenheim
Seid lieber ruhig! Cans eindeutiger Jubel nach seinem Treffer gegen Heidenheim. © IMAGO/osnapix/Hirnschal

Mit seinem Jubel reagierte Can also wohl auf die Kritik, die den Mittelfeldspieler seit Wochen, wenn nicht gar Monaten begleitet. Sowohl nach seiner kurzfristigen DFB-Nominierung für die Heim-EM im Sommer als auch bei der Bekanntgabe Sahins, Can erneut zum BVB-Kapitän zu machen, gab es kritische Stimmen von Anhängern.

Doppel-Sechs aus Gross und Nmecha funktionierte gut

"Es ist nie schön", sagte Can nach dem Spiel gegen Heidenheim zu seiner Joker-Rolle, gleichzeitig stellte er klar: "Ich akzeptiere es. Die Mannschaft geht vor und steht über allem." Die Saison sei noch sehr jung, sagte Can, "und es werden noch wichtige Spiele kommen, in denen ich anfangen werde, von daher ist das gar kein Problem".

Was der Sieg gegen Heidenheim aber auch zeigte: Die Doppel-Sechs aus Gross und Nmecha funktionierte gut, der BVB erreichte seine bislang beste Halbzeit in der noch jungen Saison. Viele Gründe, etwas zu ändern, hat Coach Sahin also eigentlich erstmal nicht.

Verwendete Quellen

  • Dazn-Übertragung Borussia Dortmund - 1. FC Heidenheim
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