Das hatte nicht passieren dürfen: Die Bühne war bereitet, der Kuchen, wie es Sky-Kommentator Frank Buschmann formulierte, lag verzehrfertig vor den Dortmunder Spielern. Die aber überlassen ihn dem FC Bayern. Wieder mal. Eine ganze Stadt sucht einen Weg aus ihrer Trauer.
Über Dortmund lachte auch am Tag danach die Sonne. Die grosse Meisterparty aber, geplant hoch auf dem gelben Wagen, fiel nach dem dramatischen 2:2 gegen Mainz 05 ins Wasser.
Am Borsigplatz, der in den vergangenen Jahrzehnten einige legendäre Triumphfahrten des BVB miterlebt hat, tummelten sich zum Zeitpunkt des ausgefallenen Meisterkorsos zwar einige Dortmunder Fans. Die Mannschaft, aber, die sie hatten bejubeln wollen, traf sich auf dem Trainingsgelände im Stadtteil Brackel.
Es war ein letztes Wiedersehen vor der Sommerpause, und das Treffen galt der "Verabschiedung der Jungs, die gehen", wie
Im Interview: Julian Brandt zur angeblichen Ignoranz gegenüber dem FC Bayern
Marius Wolf: "Sportlich mein schlimmstes Erlebnis"
Die zahlreich erschienenen Fans sprachen ihren sichtlich enttäuschten Helden viel Mut zu und dankten ihnen für eine - trotz des finalen Dramas - starke Spielzeit. "Im Sportlichen", liess
Im Interview: Marius Wolf zum Thema Mentalität
"Sehr schlecht" war die Nacht von
Mats Hummels: "Die Enttäuschung ist riesig, riesig, riesig"
Ein ganzes Jahr Arbeit sollte in schliesslich 96 Minuten gekrönt werden. Am Ende aber stand schwarz-gelbe Enttäuschung. Diese sei "riesig, riesig, riesig", wie es
Anderen - wie Marco Reus, Torschütze Niklas Süle, Elfmeter-Fehlschütze Sebastian Haller oder Emre Can - war nicht danach zumute, mit den Fans in Kontakt zu treten. Sie gaben Gas und entschwanden in die Sommerpause.
Sie werden sich Gedanken machen und irgendwann vorbereiten auf den nächsten Angriff auf den FC Bayern München. Ob der mit dem von Real Madrid umworbenen
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Edin Terzic war nicht nach Reden zumute
So hatten es offensichtlich auch zahlreiche Fans in der Nacht nach dem brutalen Saisonende gehalten. Dies verriet der Blick auf das Treiben in und um die Kneipen in der Innenstadt. Zwei Stunden nach Spielende war dem tief gefrusteten Anhang ebensowenig zum Reden zumute gewesen wie dem Cheftrainer, den die Fans von der Südtribüne aus feierten und somit kollektiv in ihre Arme schlossen. Tags darauf auf seine Gefühle dabei angesprochen, wehrte Terzic ab: "Lass' uns Fotos machen, okay?" und widmete sich am Trainingsgelände wieder den Mutmachern.
Es gilt, wieder aufzustehen. "Dafür sind wir schon lange genug dabei", merkte Brandt an, und Meyer versprach: "Wenn die Sommerpause rum ist, haben wir wieder das Ziel, oben mitzuspielen." Die Sehnsucht nach der ersten Meisterschaft seit 2012 bleibt riesig, ist aber zum elften Mal in Folge nicht gestillt worden.
Heftige Reaktion auf die Reaktion des FC Bayern
Und manchem Fan ist der Glaube daran vorläufig abhanden gekommen. Wie jenem, der dem Verfasser dieses Artikels zwei Stunden nach Spielende in einem griechischen Imbiss in aller Deutlichkeit sagte: "Die Bayern, die Drecksäcke, entlassen ihren Vorstand und freuen sich nicht mal richtig über den Titel."
Er nahm sich sein bestelltes Essen und verabschiedete sich von der Bedienung hinter dem Tresen mit den Worten: "Bis zur nächsten Saison - wenn wir wieder Vizemeister werden."
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