Mit der umstrittenen Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall sind viele BVB-Fans nicht einverstanden. Auf der Mitgliederversammlung verteidigt der BVB-Boss den Deal.
Hans-Joachim Watzke hat den umstrittenen Sponsorendeal von Borussia Dortmund mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall verteidigt. "Wir haben das sehr intensiv diskutiert. Und glauben Sie mir eins, am Anfang des Prozesses hatte ich schlaflose Nächte. Weil ich wusste, dass das eine sehr, sehr schwere Abwägungsentscheidung ist", sagte der Klubchef auf der Mitgliederversammlung. "Es war eine harte Entscheidung. Eine Entscheidung, die mir persönlich auch sehr viel abverlangt hat. Aber ich stehe dazu."
Der Klub war Ende Mai eine Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern eingegangen. Nach Informationen der "Sportschau" erhält der BVB über diesen Deal bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren gut 20 Millionen Euro.
Für die Mitgliederversammlung lag auch ein Antrag eines Mitglieds vor, der das schnellstmögliche Ende dieser Partnerschaft forderte. "Man kann am Ende des Tages nicht ausschliessen, dass man auch mal unterschiedlicher Meinung ist, so wie das auch beim Thema Rheinmetall ist", sagte Watzke. "Das Wichtigste ist, dass wir unterschiedliche Meinungen und Ansichten mit Anstand und Respekt austragen können." Er habe "hohen Respekt vor jedem einzelnen, der da zu einer anderen Bewertung kommt". Dies müsse in einem "demokratischen Klub möglich sein", betonte Watzke.
Die Partnerschaft von Borussia Dortmund und Rheinmetall umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände. Nach Bekanntgabe des Deals hatte es Kritik von Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teilen der Fans gegeben. Rheinmetall ist Deutschlands grösster Rüstungskonzern, der vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und des allgemeinen Rüstungs-Booms ein starkes Wachstum verzeichnet.
Vor der Westfalenhalle hatten einige Fans gegen das Sponsoring protestiert. Vertreter der Partei Die Linke hatten einen grossen aufblasbaren Panzer aufgebaut, auf Schildern war "Rote Karte für den Werbedeal zwischen Rheinmetall und BVB!" zu lesen. (dpa/sid/bearbeitet von ms)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.