- Im Getöse um viele andere Randgeschichten geht die Trainerleistung von Edin Terzic fast unter.
- Dabei zeigte Dortmunds Coach im ersten "richtigen" Klassiker gegen die Bayern, dass er auch ein solch grosses Spiel leiten und verändern kann.
Die Nachbeben des Klassikers vom Samstag dürften noch eine Weile zu vernehmen sein. Bayern-Trainer
Und er kurbelte die Debatten um seine Person auch weiter an, weil er genervt von den ständigen Zwischenrufen aus dem Hintergrund über seine angeblich fehlende Erfahrung seine Sicht der Dinge klarstellte: "Das sagen alle, nicht nur
Also bewerteten am Ende auch andere, so wie
Guter Plan gegen die Bayern
Damit hat der ehemalige Bayern-Patron recht, allerdings machte Hoeness wie einige andere Beobachter auch den Fehler, in seiner Analyse nur die eine Seite - die des FC Bayern - zu betrachten. Dass nämlich die andere Seite mit Dortmunds Trainer Edin Terzic auch eine gute Portion zu einem wenigstens am Ende aufregenden und spannenden Spiel beigetragen hatte und dass Terzic und sein Trainerteam dabei die Bayern in die Enge getrieben hatten, wird in der Aufregung um andere Themen geflissentlich übersehen.
In der ersten Halbzeit legte der BVB mit seinem tiefen 4-5-1-Block das Münchener Offensivspiel fast komplett lahm. Emre Can kümmerte sich in einer Art Manndeckerrolle um Jamal Musiala und ohne dessen gewohnten Wirkungsradius und weil in Joshua Kimmich eine ordnende Hand im Spielaufbau fehlte, hatten die Bayern kaum Torchancen.
Der BVB versperrte alle Zufahrtswege in die Halbräume und weil den Bayern seit dem Abgang von Robert Lewandowski ein klarer Mittelstürmer und damit Präsenz im gegnerischen Strafraum abgehen und das alte Mittel der Halbfeld-Flanke deshalb wegfällt, wussten die Gäste mit ihrem Ballbesitz bis auf die Umschaltaktion, die zum ersten Treffer führte, kaum etwas anzufangen.
Terzic' Umstellungen bringen die Wende
Nach dem zweiten Gegentor kurz nach der Pause stellte
Weil aber die Bayern ihre guten Konterchancen nicht nutzten und es dem BVB gelang, die Partie immer wilder und unkontrollierter werden zu lassen, blieb das Hintertürchen offen. Und für Terzic die Chance, einmal mehr ein gutes Händchen mit seinen Einwechslungen und letztlich auch einer dritten Umstellung der Grundordnung zu beweisen.
Mit der Hereinnahme von Anthony Modeste stellte die Borussia 20 Minuten vor dem Ende einen zweiten klaren Angreifer und die Bayern-Innenverteidiger damit vor neue Probleme. Terzic' Idee, auf ein 4-4-2 umzustellen, entpuppte sich als ideale Lösung. Die in den Schlussminuten zudem noch unterstützt wurde von Torhüter Alexander Meyer, der wie ein zusätzlicher Abwehrspieler agierte, damit immer einen Innenverteidiger von dessen defensiven Aufgaben befreite und dem BVB quasi einen zusätzlichen Mittelfeldspieler brachte.
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Die Folge war jener Dauerdruck in den letzten rund zehn Minuten, der die Gäste immer konfuser machte und tatsächlich nicht mehr "bayern-like" agieren liess. Für so ein erstes Spitzenspiel unter "normalen" Bedingungen, also mit über 80.000 auf den Rängen und den mittlerweile fast schon handelsüblichen Emotionen und Randgeschichten war das eine herausragende Trainerleistung von Terzic und seinem Team.
Verwendete Quellen:
- sport1.de: Trainertalent? Nagelsmann reagiert
- sportbuzzer.de: "Ein Neuner fehlt": Ex-Bayern-Boss Hoeness legt nach Remis in Dortmund den Finger in die Wunde
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