• Im Testspiel gegen den FC Valencia wechselten bei Borussia Dortmund Licht und Schatten
  • In der Offensive gab es gute Ansätze.
  • Im Spiel gegen den Ball hat der neue Trainer Edin Terzic aber noch einiges zu korrigieren.

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Nun waren ja fast alle mit dabei am Montagabend in Altach: Einige der Zugänge wie Nico Schlotterbeck, Niklas Süle, Karim Adeyemi und die Nationalspieler, die vor ein paar Tagen noch im Urlaub weilten. Nur eine handvoll Spieler fehlten, darunter auch der bereits abgereiste Sebastien Haller. Aber im Grunde standen rund anderthalb Wochen vor dem ersten Pflichtspiel gegen 1860 München schon jene auf dem Platz, die dann auch zu erwarten sind.

Nach den Testspielen gegen unterklassige Gegner war der Vergleich mit dem FC Valencia so etwas wie eine erste Standortbestimmung mit der Erkenntnis, dass es für das neue Trainerteam um Edin Terzic noch ein paar Dinge zu verbessern und korrigieren gibt. Beim 1:3 gegen die Spanier zeigte der BVB jedenfalls noch Probleme in allen Mannschaftsteilen und in fast allen Spielphasen.

Die Grundordnung und Ausrichtung

Terzic hat sich offenbar auf Grundordnungen mit einer Viererkette in der letzten Linie festgelegt, jedenfalls schickte er seine Mannschaft erneut im 4-2-3-1 auf den Platz, mit zwei schnellen Flügelangreifern und Youssoufa Moukoko als einzige Spitze, dahinter Marco Reus in seiner bevorzugten Rolle auf der Zehn.

Dahinter eine Doppel-Sechs aus Jude Bellingahm und Mo Dahoud und in Schlotterbeck wieder einen echten Linksfuss auf der Position des linken Innenverteidigers. In der zweiten Halbzeit dann die Umstellung auf ein 4-3-3 mit verändertem Personal auf den Flügeln, Reus eine Position tiefer auf der Acht und Dahoud als alleinigem Sechser.

Das dürften dann auch die beiden bevorzugten Grundordnungen für die Pflichtspiele sein, auf die in der abgelaufenen Saison immer wieder praktizierte Dreierkette verzichtet Terzic offenbar. Jedenfalls wäre ein Umdenken so kurz vor dem Start in die Saison einigermassen ungewöhnlich - zumal die anderen Variationen noch nicht ganz sitzen.

Das Spiel mit dem Ball

Das enorme Potenzial der Mannschaft blitzte immer wieder auf: Wenn der BVB schnell und direkt durch das Zentrum kombinieren konnte und Reus im Übergangsdrittel oder sogar direkt vor dem gegnerischen Tor an den Ball kam. Oder über die Flügel, speziell mit dem starken Raphael Guerreiro auf links. Oder wenn die Geschwindigkeit von Adeyemi zum Tragen kam, sobald dieser ein paar Meter Platz hatte.

Dann ergaben sich teilweise grosse Torchancen, die allerdings auch teilweise leichtfertig vergeben wurden. Im Torabschluss haperte es erheblich und auch aus dem freien Spiel, wenn der Gegner also geordnet und etwas tiefer verteidigen konnte, hatte die Borussia Probleme.

Das Spiel gegen den Ball

Die drei Gegentore dokumentieren, dass die Defensivbewegung der Mannschaft immer noch das grosse Problem ist. Zwar war der Verhalten bei gegnerischen Standards gut, im defensiven Umschalten, in der Kontersicherung auch bei eigenen Standards und vor allen Dingen im Pressing zeigten sich aber einige Mängel.

In der ersten Halbzeit fand der BVB zwei, drei Mal griffig und hoch Zugriff auf den Gegner, konnte die sehr ballsicheren Spanier festmachen oder einen frühen Fehlpass erzwingen. Noch öfter aber lief das Pressing ins Leere, wurden fünf, sechs hoch attackierende Dortmunder überspielt – oder es passte die klare Zuordnung im tiefen Pressing nicht.

Das erste Gegentor fiel nach einer einfachen Seitenverlagerung und einem verlorenen Kopfballduell am Flügel, danach war der BVB in der Restverteidigung zu offen und konnte die Lücken im Fallen nicht mehr schliessen. Beim zweiten Gegentor wurde ein simpler Tiefenlauf des Gegners nicht aufgenommen.

Schon gegen den Drittligisten Dynamo Dresden erlaubte der BVB dem Gegner zu viele Torchancen - besserer Gegner wie der FC Valencia nutzen diese Gelegenheiten dann aber auch aus. Nach der Flut an Gegentoren in der abgelaufenen Saison bleibt die Defensive offenbar weiterhin das grosse Sorgenkind.

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