• In einer schwierigen letzten Saison war Thomas Meunier oft der Sündenbock für die Fans von Borussia Dortmund.
  • Nun scheint der Belgier aber endlich angekommen beim BVB.

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"Müller spielt immer", hat Louis van Gaal mal entschieden und diese Ankündigung des Niederländers entwickelte sich zum Stehsatz einer Dekade. Denn Müller spielt tatsächlich immer - nimmt man mal seine erzwungene Auszeit bei der deutschen Nationalmannschaft und ein paar Spiele unter Niko Kovac raus. Bei Borussia Dortmund gilt in dieser Saison: "Meunier spielt immer" - und das ist dann doch eine recht überraschende Erkenntnis.

Denn Thomas Meunier hat vorsichtig formuliert keine besonders grosse Lobby beim BVB und grossen Teilen der Fans. In der sehr schwierigen letzten Saison mit zahlreichen Tiefpunkten entwickelte sich der Belgier zügig zum Sündenbock. Es ging ein Raunen durch den Signal Iduna Park, wenn der Rechtsverteidiger mal wieder einen Ball vertändelte, einen Pass verschlampte oder einfach das Tempo aus dem Angriff nahm, wenn doch genau in diesem Moment Geschwindigkeit angebracht gewesen wäre.

Thomas Meunier: Nicht spektakulär, aber stabil

Meunier traf garantiert ein paar schlechte Entscheidungen, er verschuldete auch ein paar Gegentore zu viel und war nicht eben der Inbegriff an Zuverlässigkeit und Konstanz. Aber irgendwann hatten sich die Fans halt auf ihn eingeschossen.

Dabei sollte Meunier der adäquate Nachfolger von Achraf Hakimi sein, als die Borussia ihn von Paris Saint-Germain holte. Vielleicht war diese falsche Erwartungshaltung schon das Startsignal einer ziemlich verkorksten ersten Saison.

Meunier blieb unter seinen Möglichkeiten, verspielte dann beim neuen Trainer Edin Terzic seinen Platz in der Stammelf. Mateu Morey zog vorbei, aber der Spanier verletzte sich in der Endphase so schwer am Knie, dass Meunier wieder ins Team rutschte. Und seitdem auf der rechten Seite nicht mehr zu verdrängen ist.

Egal ob als rechter Verteidiger in der Viererkette, als rechter Innenverteidiger oder als Schienenspieler eine Ebene höher: Meunier erledigt seinen Job. Nicht besonders spektakulär, aber stabil genug.

Über einige Umwege zur Profikarriere

"Thomas zeigt ein anderes Gesicht. Er hatte in den bisherigen Spielen einen deutlich grösseren Einfluss als vergangene Spielzeit", lobte Lizenzspielleiter Sebastian Kehl vor einigen Wochen im "Kicker". Meunier beisst sich in Dortmund durch, so wie er es schon immer getan hat in seiner ungewöhnlichen Karriere.

Mit 15 schickten sie ihn bei Standard Lüttich weg, Meunier jobbte als Postbote und in einer Autofabrik. Als Stürmer bei einem Drittligisten nahm er gleich mehrere Umwege, ehe er endlich in Brügge landete, dann in Paris, nun in Dortmund. Und in der belgischen Nationalmannschaft.

In dieser Saison scheint er endlich angekommen beim BVB. Jedenfalls stimmen die Leistungen, lobt ihn Marco Rose oft genug, haben selbst Teile der Fans Frieden mit ihm geschlossen. Fünf Spiele hat er verpasst, wegen einer Corona-Infektion und wegen einer kleinen Verletzung. Wenn er aber fit war, spielte Thomas Meunier immer. Wie sein Münchener Namensvetter eben: Meunier ist das wallonische Wort für Müller.

Quellen:

  • SPOX: BVB-Bosse loben Meunier - Ratschlag von Zorc
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