Den Dortmunder Aufschwung der letzten Wochen erlebte Niklas Süle von der Bank aus. Im Abwehrzentrum scheint aktuell kein Platz. Nun bietet sich unverhofft vielleicht eine neue Chance für Süle.
Edin Terzic und
Das erschien angemessen, schliesslich ist die Bedeutung der Partie im St. James' Park enorm: Die Borussia benötigt mindestens ein Remis, besser noch einen Sieg, um in der Gruppe F nicht schon nach dem dritten Spieltag völlig abgeschlagen zu sein.
"Wir wissen um die Bedeutung", sagte Edin Terzic. "Wir wissen auch, dass wir eine richtig gute Leistung zeigen müssen. Damit wollen wir uns den Sieg verdienen."
Ryersons Ausfall als Problem
Terzic hat die viel zitierte Qual der Wahl, kann fast überall nach Gusto aufstellen. Nur hinten rechts gibt es seit Montagabend ein Problem: Julian Ryerson hat sich kurz vor dem Abflug nach Newcastle noch erkrankt abgemeldet. Nun gehört der Norweger nicht unbedingt zu den spektakulärsten Spielern im Dortmunder Kader, ist aber einer der stillen Helden der letzten, erfolgreichen Wochen.
Ryerson hat sich den Platz als Rechtsverteidiger erspielt. Jener Position also, auf der die Borussia nicht eben üppig besetzt ist. Und wo Ryersons Kontrahenten in den bisherigen Spielen der Saison nicht unbedingt zu überzeugen wussten. Marius Wolf erscheint die erste Alternative, fand bisher aber allenfalls schleppend in die Saison. Oder
Süles schwere Zeit seit dem Heidenheim-Spiel
Den Aufschwung der Mannschaft in den letzten Wochen mit sehr stabilen Ergebnissen und erkennbaren Fortschritten im spielerischen Bereich verfolgte Süle fast ausnahmslos von aussen. Seit dem viel diskutierten Spiel gegen Heidenheim ist Süle bei der Borussia zum Bankdrücker degradiert.
Das Heidenheim-Spiel war Anfang September, seitdem hat der Nationalspieler in sechs Spielen ganze 27 Einsatzminuten gesammelt. Viermal verzichtete sein Trainer komplett auf einen Einsatz Süles. Unter den vielen Gewinnern der letzten Wochen wurde Süle zum grossen Verlierer der Mannschaft.
In der Innenverteidigung haben sich
Gegen die USA ersetzte Süle seinen Dortmunder Teamkollegen Hummels in der Innenverteidigung und spielte eine halbe Stunde lang solide. Sein Auftritt als Rechtsverteidiger gegen Mexiko wenige Tage später war aber alles andere als ein Bewerbungsschreiben: nicht für die Nationalmannschaft und nicht für den BVB. Weshalb einige Zweifel angebracht wären mit Süle als klassischem Flügelverteidiger gegen Newcastle mit dem wieselflinken Anthony Gordon auf der linken Angriffsseite.
Terzic: "Niklas ist immer eine Option"
"Niklas ist immer eine Option. Weil Niklas nicht nur in den letzten Jahren, sondern besonders auch in der letzten Saison gezeigt hat, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist", sagte Terzic vor ein paar Tagen. "In den letzten Spielen waren es Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die den Vorzug bekommen haben. Niklas kennt die Gründe dafür. Er weiss, woran er ist. Und woran er noch arbeiten muss. Und trotzdem weiss er auch um die Wichtigkeit."
Also um seine Wichtigkeit für die Mannschaft. "Mit der Anzahl und Dichte an Spielen in den kommenden Wochen wird Niklas ein sehr wichtiger Faktor für uns sein. Da wissen wir, dass wir uns auf ihn verlassen können."
Vielleicht ja schon am Mittwochabend in Newcastle. Und vielleicht ja auch in einer alten, länger nicht mehr praktizierten Rolle: Im letzten Auswärtsspiel in der Königsklasse in Paris versuchte es Terzic mit einer Dreierkette in der letzten Linie, mit Schlotterbeck, Hummels und eben Süle.
Das Experiment ging zwar schief – was allerdings nur bedingt an der Leistung der Dreierkette lag, sondern vielmehr an der Umsetzung der Idee, aus einer dicht gestaffelten Abwehr in schnelle Umschaltmomente nach vorne zu kommen. Das könnte nun auch gegen die sehr heimstarken Magpies ein Mittel sein. Mit der Rückkehr von Niklas Süle als rechtem Innenverteidiger.
Verwendete Quellen:
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