Trotz der Enttäuschung am Ende hat die abgelaufene Saison für Borussia Dortmund doch auch viele positive Trends und Erkenntnisse gebracht. Unter anderem jene, dass der BVB nach vielen Jahren mit diversen Problemen auf der Torhüterposition diese Baustelle nun endgültig schliessen konnte.
Gregor Kobel hat im zweiten Jahr bei der Borussia noch einmal einen guten Schritt nach vorne gemacht, gilt nicht nur als einer der drei besten Keeper der Liga, sondern intern auch als Anführer und meinungsstarker Spieler in der Kabine. Kobel werden nach dem Rückzug von Marco Reus aus dem Kapitänsamt nicht umsonst gute Chancen eingeräumt, den Routinier als Spielführer zu ersetzen.
Alexander Meyer hat sich in Dortmund bewiesen
Dabei verpasste Kobel im letzten Herbst und in diesem Frühjahr sogar eine Reihe von Partien wegen Verletzungen – und wurde dann überzeugend vertreten von Alexander Meyer. Der kam wie
Wenig überraschend spielte sich Meyer mit seinen im Grossen und Ganzen souveränen Vorstellungen in den Fokus; in den vergangenen Wochen soll sein Ex-Klub VfB Stuttgart schon über eine Rückholaktion des 32-Jährigen nachgedacht haben.
Dem Werben der Konkurrenz haben der Klub und der Spieler nun einen Riegel vorgeschoben. Ende vergangener Woche verlängerte Meyer seinen bis 2024 datierten Vertrag um ein weiteres Jahr bis in den Sommer 2025.
Sebastian Kehl: "Viel mehr als ein zweiter Torhüter"
"Alex ist viel mehr als ein zweiter Torhüter. Immer dann, wenn er gebraucht wurde, hat er auf ausserordentlich hohem Niveau seine Fähigkeiten gezeigt. Er ist ein absoluter Teamplayer, ein toller Fussballer und ein sehr verlässlicher Profi mit Lebenserfahrung, der einer Mannschaft Ruhe und Sicherheit verleiht", liess sich Dortmunds Sportchef Sebastian Kehl in einer Pressemitteilung zitieren.
Meyer selbst hat nach fünf Klubs in den letzten sieben Jahren im Herbst seiner Karriere offenbar eine Heimstatt gefunden – und mit der Borussia noch jede Menge vor. "Ich bin sehr glücklich darüber, weiterhin ein Teil der BVB-Familie zu bleiben. Ich will zeigen, dass man sich auf mich verlassen kann. Jeder hat schon in der vergangenen Saison gesehen, was mit diesem Verein möglich ist. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass wir in naher Zukunft Erfolge feiern und Titel holen."
Der BVB hat Ruhe – andere Klubs nicht
Meyers Vertragsverlängerung ist im doppelten Sinne ein Signal: Die Borussia setzt auf der neuralgischen Torhüterposition im Tandem Kobel und Meyer weiter auf Kontinuität und würgt frühzeitig mögliche Versuche ab, die Nummer zwei bis zum Ende der Transferperiode doch noch abzuwerben.
Damit haben die Spieler, vor allen Dingen aber der Klub Ruhe in diesem Bereich, was die Borussia im Vergleich zu einer ganzen Reihe anderer Klubs dann doch elementar unterscheidet. Beim Kontrahenten aus München ist noch immer nicht klar, wann und in welcher Verfassung Manuel Neuer zurückkehren wird können. Und was das dann für Yann Sommer bedeutet.
Lesen Sie auch:
- Kapitänsfrage und Bayern-Jagd: So startet der BVB in die neue Saison
- Abseits der Debatten: Wie Felix Nmecha dem BVB sportlich helfen kann
Eine vergleichbare Konstellation zeigt sich in Leipzig, wo Stammkraft Peter Gulasci nach seinem Kreuzbandriss am Comeback arbeitet und mit Janis Blaswich, der den Ungarn fast eine Saison lang gut vertreten hatte, in den Kampf ums Tor einsteigt.
Der FC Augsburg geht ebenso wie der SC Freiburg mit einer neuen, unerfahrenen Nummer eins in die Saison. In Augsburg wird Finn Dahmen ab sofort das Tor hüten, in Freiburg rückt U21-Nationaltorhüter Noah Atubolu auf die Position des abgewanderten Mark Flekken. Und in Stuttgart werden sie nach dem Abgang von Florian Müller weiter eine neue Nummer eins oder einen Stellvertreter für Fabian Bredlow suchen müssen. Alexander Meyer kommt dafür nicht mehr infrage.
Verwendete Quellen:
- bvb.de: Meyer verlängert bis 2025
- bvb.de: Meyer: "Ich will zeigen, dass man sich auf mich verlassen kann"
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.