Von einem normalen Spieltag kann an diesem Wochenende keine Rede sein. Auch in der Bundesliga sind die Anschläge von Paris allgegenwärtig. Und auch unsere Lehren des Spieltags sind dieses Mal ein wenig anders geraten, als sie es gewohnt sind. Sie haben vor allem eine ganz wichtige Botschaft: Wir lassen uns den Fussball und unser Leben nicht kaputt machen.

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1. Erkenntnis: Es war kein Spieltag wie jeder andere

Als Borussia Dortmund beim Hamburger SV am Freitag den 13. Spieltag eröffnet, ist seit den verheerenden Terroranschlägen von Paris gerade mal eine Woche vergangen. Erst am Dienstag war das Länderspiel in Hannover zwischen Deutschland und den Niederlanden abgesagt worden.

Viele gehen mit einem mulmigen Gefühl ins Stadion, stellen sich den erhöhten Sicherheitskontrollen. Immer auch mit dem trotzigen Gedanken: Wir lassen uns von Terroristen den Fussball nicht kaputt machen.

In Deutschlands Spielstätten wird der Opfer in bewegenden Schweigeminuten gedacht. Die Fans bei der Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05 haben T-Shirts an, auf denen steht "Tore statt Terror" und "Steh' auf, mach' laut! Jetzt erst recht!".

Und dann wird Fussball gespielt. Wie immer.


Thomas Müller, der als Nationalspieler den Terror von Paris aus nächster Nähe erlebt hat, bringt es auf den Punkt: "Es war wichtig, dass wir wieder Fussball spielen konnten. Das war wichtig für die Zuschauer, für uns und auch für die ganze Liga. Man muss wieder nach vorn schauen".

Nach vorne schauen und wieder Spass haben an Trivialitäten und der Normalität eines Bundesligaspieltags - das ist in grossen Teilen gelungen. Ein normaler Spieltag war es trotzdem nicht.

2. Erkenntnis: Wer es jetzt nicht checkt, checkt's nie mehr

Man hat sich daran gewöhnt, dass es Volldeppen gibt auf der Welt. Da lässt sich nun einmal nichts dagegen machen. Man arrangiert sich halt.

Die Volldepphaftigkeit einiger Volldeppen überrascht dennoch. Denn man muss schon ein verdammt grosser Volldepp sein, wenn man sich nur wenige Tage nach einem der schlimmsten Terroranschläge Europas beim Fussball derart daneben benimmt, wie es einige Volldeppen vor dem Spitzenspiel zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern München getan haben.

Die Polizei spricht von einem "extrem gewalttätigen Übergriff", wir sprechen von extrem gewalttätigen Volldeppen, denen man einfach nur ins Ohr schreien will: Sagt mal, checkt ihr noch was? Gerade an diesem Spieltag sollte es um ein friedliches Miteinander gehen. Gerade jetzt! Zefix!


Unser Ruf würde wohl ungehört verhallen in den Leerräumen zwischen den beiden Ohren der Volldeppen. Sie wissen schon, dort, wo eigentlich ein Hirn sein sollte.

Deshalb auch unsere traurige Erkenntnis: Wer es jetzt nicht checkt, checkt's nie mehr.

3. Erkenntnis: Manchmal braucht es einfach die Mama

Ibrahima Traoré von Borussia Mönchengladbach haben die Anschläge von Paris besonders schwer getroffen. Er ist in der französischen Hauptstadt aufgewachsen, seine Mutter Maniera, seine Geschwister und weitere Verwandte leben immer noch dort - nicht weit von den Anschlagsorten entfernt.

Aus Angst holte er seine Mama, die Geschwister, Cousins und Cousinen nach Mönchengladbach. Insgesamt zwölf Leute.

Beim Spiel der Gladbacher gegen Hannover sassen sie alle auf der Tribüne, und Traoré lieferte unter den Augen seiner Mama eins der besten Spiele im Dress der Borussia ab. Seine Familie feierte ihn. Sie lachten, sie freuten sich mit ihm über sein Tor zum 1:0.

Kein Wunder, dass Traoré seine Familie gar nicht mehr gehen lassen will. Auch in der Champions League werden sie wieder auf der Tribüne sitzen: Mama Traoré, ihre Kinder und die anderen Verwandten. Wenn Ibrahima dann wieder so gut spielt, sind wir uns sicher: Es liegt an der Mama.



4. Erkenntnis: Nur der FC Barcelona kann den FC Bayern noch stoppen

Eine sportliche Erkenntnis soll dann doch noch sein, sonst wären es ja kaum ordentliche Lehren des Spieltags. Deshalb haben wir hier noch einen Hoffnungsschimmer für alle Anti-Bayern-Fans.

Nicht für die Bundesliga allerdings. Das Ding ist durch. Vor allem nachdem der FCB neuerdings auch die ganz dreckigen Siege gegen äusserst schmutzige Fünferketten holt. Gell, Schalke?

Aber in der Champions League, da wird es richtig spannend! Denn in der Champions League gibt es eine Mannschaft, die den FCB stoppen kann: den FCB. Also den FC Barcelona natürlich.

Der 4:0-Sieg im Clásico gegen Real Madrid am Wochenende, das ist mal eine Duftmarke im europäischen Fussball.

Und wenn der FC Bayern nicht aufpasst, dann schaut er vielleicht irgendwann genau so doof aus der Wäsche wie die Herren Ronaldo und Bale.

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