In der Bundesliga ist alles beim Alten, Mats Hummels passt nicht auf sein Handy auf und Helene ist nicht nur für die Krabbenbrötchen da. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen und meist nicht ganz ernst gemeinten Lehren des jeweiligen Spieltags der Bundesliga.

Eine Glosse

1. Lehre: Im April wird’s dann wieder spannend

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Was haben wir uns auf die neue Bundesliga-Saison gefreut. Neue Spieler, neue Klubs und neue Chancen für die Vereine, am festzementierten bajuwarischen Bundesliga-Thron zu rütteln - oder zumindest mal zaghaft dagegen zu pusten.

Doch kaum ist die neue Saison angepfiffen, ist schon wieder alles beim Alten. Der FC Bayern haut die Bremer genauso mühelos weg wie die Deutschen die Brasilianer in WM-Halbfinalspielen. Alles beim Alten also.

Robert Lewandowski ist mit drei Toren der treffsicherste Münchner. Alles beim Alten also.

Die Bayern führen die Tabelle nach dem 6:0 gegen desolate Werderaner souverän an. Alles beim Alten also.

Und die Dortmunder ziehen nach - auch wenn nicht ganz so souverän wie die Bayern. Alles beim Alten also.

Doch, liebe Fussballfans, lasst uns nicht verzagen! In spätestens sieben Monaten wird es dann ganz aufregend, wenn die Bayern gegen Real Madrid, den FC Barcelona oder dergleichen das Champions-League-Halbfinale bestreiten.

Und hey, auch in der Bundesliga wird der Abstiegskampf dieses Jahr bestimmt wieder ganz, ganz dolle spannend ...

2. Lehre: Wenn zwei sich battlen, nervt ein Hummels

Nun, etwas spannender als die Meisterfrage könnte in diesem Jahr das Rennen um die Torjägerkanone sein. Mit Lewandowski und Dortmunds Doppelpacker Pierre-Emerick Aubameyang kristallisieren sich die zwei heissesten Anwärter auf die Trophäe schon nach dem ersten Spieltag heraus.

Und weil beide - berechtigterweise - von ihren Qualitäten überzeugt sind, haben sie gleich via Twitter einen kleinen und durchaus unterhaltsamen Battle gestartet.

Wie so oft gibt es dann aber noch diese eine Person, die sich unbedingt einmischen muss, auch wenn sie eigentlich nichts mit der geführten Diskussion zu tun hat.

Obwohl, unpassende Tweets, um Aufmerksamkeit zu generieren? Vielleicht hat der liebe Mats einfach nur sein Handy auf dem Wohnzimmertisch liegen gelassen ...

3. Lehre: Alles Kalkül bei S04

Nicht nur beim FC Bayern ist alles beim Alten, sondern auch beim FC Schalke 04 - obwohl dort eigentlich ganz viel neu ist. Neuer Trainer, neuer Manager, neue Stars. Und dennoch fühlen sich die Schalker-Fans jetzt schon an die über weite Teile vermurkste Vorsaison erinnert.

0:1 bei Eintracht Frankfurt zum Saisonauftakt. Und so wie sich S04 in den ersten 20 Minuten präsentiert hat, hätte es nicht mal gegen die SG Blaubach-Diedelkopf eine Chance gehabt. Oder gegen Brasilien (sämtliche Brasilien-Anspielungen dienen dem Zweck, einem möglicherweise durch die Olympia-Final-Niederlage beginnenden Trauma entgegenzuwirken; Anm. d. Red.).

Im allerbesten Roberto-Di-Matteo-Stil liessen die Schalker den keineswegs übermächtigen Gegner Offensivaktion auf Offensivaktion starten, ohne sich der Gefahr auszusetzen, durch einen geführten Zweikampf Unmut vom Schiedsrichter oder - noch schlimmer - Gegner auf sich zu ziehen.

Und weil sich die Knappen in den folgenden 70 Minuten nur bedingt steigerten, brachte die Eintracht den Sieg verdientermassen über die Zeit.

Doch wer weiss, vielleicht ist es ja alles nur Schalker Kalkül. Damit die Fans nach dem fest eingeplanten Sieg gegen die Bayern am kommenden Spieltag nicht schon wieder direkt die Plastik-Meisterschalen aus ihrem blau-weiss gestrichenen Keller holen.

Irrationale Träume, Spinnereien - das kann man momentan in Gelsenkirchen absolut nicht gebrauchen.

4. Lehre: Endlich! Hoffenheim gegen Leipzig!

Zum Abschluss des 1. Spieltags gab es - Sie werden es nicht glauben - noch ein Spiel. Und, liebe Fussballfreunde, dies war nicht irgendein Spiel.

Vergessen Sie 1899 Hoffenheim gegen den VfL Wolfsburg! Vergessen Sie 1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen! Die Bundesliga hat endlich ihren "El Plastico": 1899 Hoffenheim gegen RB Leipzig!

Was für ein Kracher dies ist, lässt sich daran erkennen, wer es sich im Hoffenheimer VIP-Bereich gemütlich gemacht hat: Misses Atemlos herself und ihr heisses Silbereisen!

Helene und ihr Flori gaben sich - zusammen mit Ex-Schwimmqueen Franziska van Almsick - die Ehre und schauten sich das Spiel, auf das die Nation seit Jahrzehnten hinfiebert, live vor Ort an. Vielleicht wollten sie auch ein paar gratis Krabbenbrötchen abstauben. Aber hauptsächlich kamen sie, und da sind wir uns ganz sicher, um diesem historischen Bundesliga-Moment beizuwohnen: das erste Mal RB Leipzig in der Bundesliga!

Natürlich wollen auch wir ein paar Worte über dieses Spiel verlieren, das nun einen festen Platz in den deutschen Fussball-Annalen hat. Insbesondere wollen wir dabei RB würdigen. Denn hey, endlich ist RasenBall, dieser sympathische Underdog, der mit kleinem Geld (was sind heutzutage schon zwölf Millionen Euro - als Aufsteiger - für einen 19 Jahre alten schottischen Nationalspieler?) die Grossen ärgern möchte, ein Teil der Bundesliga.

Deswegen jetzt alles Wissenswerte zu dieser Partie: Sie ging 2:2 aus.

Doch wollen wir nicht allzu fies sein. So ein Spiel wie Hoffenheim gegen Leipzig hat auch etwas Gutes: Denn wer sich das 90 Minuten lang gibt, hat plötzlich voll Bock auf die Länderspielpause und das bevorstehende Knaller-Duell Deutschland gegen Finnland ...

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