Hannovers Präsident gratuliert dem FC Bayern zur nächsten Meisterschaft, auch Dortmund übt sich in Demut. Immerhin: Ein Top-Manager der Bundesliga glaubt an Spannung im Titelrennen.

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Eintracht Frankfurt ist Deutscher Meister vor dem FC Bayern. Ja, tatsächlich. Zu diesem Ergebnis kam das Ismaninger Institut für Fussballmanagement, empirisch ausgearbeitet. Es geht dabei aber nicht um den Fussball-, sondern die Social-Media-Titel.

Sponsoreneinbindung, Interaktionsrate, "Likes", alles in allem sind die Münchner hier bloss die Zweitbesten des Landes. Eine verschmerzbare Niederlage, denn: Sportlich ist Bayern fünfmal in Folge Meister geworden, sowas gab's noch nie, selbst bei diesem gierigen Titelhamster nicht.

Hannover-Boss gratuliert Bayern zum Titel

Und wer die Truppe von Trainer Carlo Ancelotti am Wochenende beim Telekom-Cup hat, muss ja erneut das Schlimmste befürchten - wie Martin Kind, Präsident von Hannover 96.

"Ich habe Samstag zufällig den Fernseher eingeschaltet. Dann habe ich gedacht: So, das war's. Diese Bayern sind wieder nicht zu stoppen, die Meisterschaft haben sie in der Tasche", sagte Kind der "Bild".

Die Saison 2017/18 beginnt erst Mitte August, aber der erste Kontrahent kapituliert schon.

Nun hat Hannover als Aufsteiger berechtigte Argumente, sich dem Meisterschaftskampf zu entziehen; was aber ist mit Borussia Dortmund, in den vergangenen Jahren stärkster Gegner des FC Bayern?

Deutlich stärker einzuschätzen als Hannover, aber ein ähnliche resignierender Ton. "Wir sind meilenweit davon entfernt, in ihre Nähe zu kommen", entschuldigte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegenüber der "Welt".

Als Beispiel für die Differenz nennt er die neue Liga-Attraktion James Rodriguez, den Bayern von Real Madrid verpflichtete.

Watzke: "Kann dieses Gejammer nicht mehr hören"

"Wenn du einen solchen Spieler holen kannst, ist das grossartig - aber das kann in Deutschland eben nur der FC Bayern", sagte Watzke. "Deshalb kann ich dieses Gejammer, dass doch endlich mal ein anderer Verein wieder Meister werden sollte, nicht mehr hören. Sie sollen es alle mal versuchen. Sie werden in der Regel scheitern."

Zu registrieren und akzeptieren sei, dass Bayern zu den drei grössten Vereinen der Welt gehöre. "Wir bräuchten ein um 100 Millionen Euro höheres Gehaltsbudget", so Watzke, was jedoch eine Umsatzsteigerung von 250 Millionen erfordern würde. "Und das ist utopisch!"

So gibt die Bundesliga das Titelrennen bereits auf, bevor der Ball rollt.

Ist das realistisch oder mimosenhaft? Im Jahr 2010 wurde die Meisterschaft zuletzt am 34. Spieltag entschieden, und auch damals hatte Bayern zuvor drei Punkte und 17 Tore Vorsprung.

Richtig eng war's seit 2007 nicht mehr, eine Dekade ist seitdem vergangen.

"Jetzt ist die Meisterschaft uninteressant", findet sogar Bayerns Torwartlegende Sepp Maier. "Es wäre besser, wenn der Meister nicht immer mit 15, 17 oder 20 Punkten Vorsprung den Titel gewinnen würde."

In der Vorsaison trennte Bayern satte 15 Zähler von RB Leipzig.

Gladbachs Eberl glaubt an mehr Spannung

Allerdings glaubt Max Eberl, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, an eine Trendwende. "Der Titelkampf dürfte spannender werden", sagt Eberl im "kicker" und führt aus: "Neben Dortmund muss man Leipzig zu den Mitfavoriten zählen. Ausserdem wird spannend, wie es Schalke, Leverkusen oder Wolfsburg ohne Dreifachbelastung machen."

Mit oder ohne dem wechselwilligen Pierre-Emerick Aubameyang verfügt der BVB über einen Kader voller (Super-)Stars. Da darf der Anspruch durchaus hoch angesetzt werden.

Leipzig hat keinen Leistungsträger verloren und mit Jean-Kevin Augustin (aus Paris) sogar einen Königstransfer gelandet. Lange boten die Sachsen den Bayern 2016/17 zumindest Paroli auf Schattenboxen-Niveau, hintenraus musste RB dann aber abreissen lassen.

Und diesmal? "Wir suchen keine Abkürzung zum Erfolg. Wir versuchen, gesund und nachhaltig zu wachsen", kommentiert Trainer Ralph Hasenhüttl im "kicker", eine Rolle als schärfster Bayern-Jäger wehrt der Österreicher ab.

Bei "Eurosport" bekundet indes sein Verteidiger Marvin Compper: "Die Champions League soll erst der Anfang sein."

Klingt ein bisschen nach Ansage. Immerhin.

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