Mit Claudio Pizarro ist immer zu rechnen, Til Schweiger weiss im Fussball bestens Bescheid und das obwohl, Fussball manchmal echt öde sein kann. Achja, und den Maulwurf beim FC Bayern haben wir immer noch nicht gefunden. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen und meist nicht ganz ernst gemeinten Lehren des jeweiligen Spieltags der Fussball-Bundesliga.
1. Erkenntnis: Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt ein alter Mann daher
"Das Ding ist durch", dürften einige Fans von Werder Bremen entnervt geseufzt und beim Halbzeitstand von 2:0 für Hertha BSC die Fernbedienung an ihre Frau für den samstäglichen Shopping-Queen-Wiederholungsmarathon übergeben haben.
Nur um dann so gegen 15:55 Uhr aufgeregte Nachrichten von Freunden zu empfangen: "Digga, wie geil ist der
Heisst im Klartext: Die bedauernswerten Fans haben zwei Tore in zwei Minuten durch den 37 Jahren alten Methusalem Claudio Pizarro, und damit den 3:3-Ausgleichstreffer beim Tabellendritten der Bundesliga verpasst.
Und alles, weil sie nicht an das alte Sprichwort glauben wollten: Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt ein alter Mann daher.
2. Erkenntnis: Til Schweiger versteht am meisten von der Craft (Materie)
Was war das für eine Aufregung am Samstag in Dortmund! Der BVB hatte sich für das Spiel gegen den FC Ingolstadt offenbar mehrere Tonnen Dusel vom FC Bayern ausgeliehen. Anders lässt sich der mehr als glückliche 2:0-Sieg der Borussen gegen den Aufsteiger kaum erklären.
Eine "Riesensauerei" sei das, befand Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl und meinte damit vor allem das Abseitstor von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang.
Das war nämlich vom Schiedsrichtergespann nicht als solches erkannt worden. Dafür wusste jedoch das ganze Stadion innerhalb von Sekunden über die Fehlentscheidung Bescheid, weil das Tor inklusive Abseitsstellung blöderweise auf den Videoleinwänden gezeigt wurde.
Um es mit den Worten von Ingolstadt-Verteidiger Marvin Matip zu sagen: "Dortmund war so clever und hat das Tor über die Video-Leinwand gezeigt. So viel Dummheit muss eigentlich bestraft werden."
Den ganzen Ärger hätte man sich allerdings ersparen können, hätte man schon längst mal
Wie recht der Mann hat: Dann geht nämlich richtig die Post ab und ärgern muss man sich dann höchstens noch über die Tatort-Episoden, in denen nicht so viel geschossen, sondern nur öde ermittelt wird.
3. Erkenntnis: Manchmal ist Fussball gar nicht so toll
Rein objektiv betrachtet, war es kein besonders gutes Wochenende für den Fussball. Das muss an dieser Stelle mal festgehalten werden.
Denn nach dem Adrenalinrausch des Handball-EM-Halbfinals der deutschen Mannschaft gegen Norwegen am Freitagabend und dem wunderschönen Grand-Slam-Sieg von Angelique Kerber bei den Australian Open am Samstagmorgen, wurde man von der Bundesligakonferenz – zumindest in Halbzeit eins – doch eher unsanft auf den Boden der sportlichen Tatsachen befördert.
Fussball als der öde Alltag.
Mit Spielen, bei denen auch mal über 45 Minuten so rein gar nichts passieren kann, während im Handball die Tore im Minutentakt fallen. Und damit die erschreckende Erkenntnis: Manchmal kann Fussball echt langweilig sein.
Warum wir ihm trotzdem treu bleiben? Wegen Aufholjagden wie der von Werder Bremen und verrückten Siegen wie dem des VfB Stuttgart und den Maulwurfaffären beim FC Bayern natürlich.
4. Erkenntnis: Wir wissen immer noch nicht, wer der Maulwurf ist
Eigentlich hatten wir uns für das Wochenende eine klare Aufgabe gestellt: Herauszufinden, wer der Maulwurf beim FC Bayern ist. Dazu wollten wir die Verhaltensweisen der einzelnen Spieler analysieren, auf jede noch so kleine Nuance achten und vor allem die Hüften des Teams nach überzähligen Kilos absuchen.
Nun ist das Wochenende vorbei und wir haben leider keinen Erfolg zu vermelden.
Und wer ist schuld? Die Handballer natürlich. Warum müssen die auch zur exakt gleichen Zeit ihr EM-Finale spielen, in der der FC Bayern gewohnt unaufgeregt (haben wir gelesen) die TSG 1899 Hoffenheim abfrühstückt.
Wir entschuldigen uns hiermit in aller Förmlichkeit für unser Versagen und geloben Besserung.
Wir haben ja jetzt eine ganze Woche Zeit, um unser Versäumnis wieder gut zu machen.
Oder auch nicht.
Denn Karl-Heinz Rummenigge hat einen ganz anderen Verdacht: "Vielleicht gibt es ja diesen Spieler gar nicht, sonst würde er sich ja mit Namen nennen lassen."
Verrückte Idee. Wir hoffen doch sehr, dass uns der Maulwurf eines besseren belehrt und bald wieder ein paar Interna preisgibt. Der Spannung wegen. Jetzt, wo die Handball-EM vorbei ist, sind wir für alles dankbar.
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