Beim FC Schalke 04 hilft der liebe Gott, die Torjägerkanone wird dieses Jahr mangels fitter Kandidaten nicht vergeben und Bayer 04 Leverkusen sollte lieber im Bett bleiben. Die (wie immer nicht ganz ernst gemeinte) Bundesliga-Vorschau auf den 31.Spieltag.

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Schalke 04 vertraut auf Hilfe von oben

Für die einen geht es um die Europa League, für die anderen um den letzten Strohhalm im Abstiegskampf: Schalke gegen den VfB Stuttgart. Damit die Konkurrenz den Gelsenkirchenern nicht noch kurz vor dem Zielstrich in die Suppe spuckt und den EL-Platz wegschnappt, fährt man die ganz grossen königsblauen Kaliber auf. Nein, nicht der Geist von Ernst Kuzorra wird beschworen, der liebe Gott soll gleich selbst und höchstpersönlich helfen.

Damit der Himmel auch vom Anliegen der Schalker Wind bekommt, besuchte Di Matteos Mannschaft unter der Woche das Kloster Marienfeld und hielt ein Trainingslager hinter den heiligen Mauern ab. Wie darf man sich das vorstellen? Schweigegelübde? Selbstgeisselung mit Medizinbällen? Weihrauchtherapien? Mannschaftssitzung im Beichtstuhl?


Wie auch immer, nach sechs Spielen ohne Sieg kann sowieso nur noch der Fussballgott persönlich das Ruder herumreissen und - Achtung, Wortspiel! - die Kohlen aus dem Feuer holen.

Keiner will Torschützenkönig werden

"Das ist Wahnsinn", sagte Arjen Robbens Teamkollege Thomas Müller. Nein, nicht die Tatsache, dass Borussia Dortmund den FC Bayern mit 120 Minuten vornehmster spielerischer Zurückhaltung aus dem Pokal kegelte. Müller meinte vielmehr Arjen Robbens Muskelriss nach gefühlten zwei Schritten im Pokal-Halbfinale. Und dann auch noch Robert Lewandowski. Der Pole in rot-weissen Diensten brach sich gegen Dortmund nach einer Streicheleinheit von Torwart Langerak jeden Knochen im Gesicht. Zweimal.

Da ausserdem auch der Frankfurter Alexander Meier nach einer Knie-OP zuhause in der Heia liegt, spielt vorerst keiner der besten drei Torjäger der Bundesliga-Saison. Und auch Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang hat anscheinend keine Lust auf die Kanone. Anders ist nicht zu erklären, das der Gabuner lieber mit seinem Lamborghini auf Menschenjagd, statt in der Liga auf Torehatz geht. Sollte es Sanktionen gegen den schwarz-gelben Hobby-GTA-Protagonisten geben, braucht die DFL in diesem Jahr einfach gar keinen Torschützenkönig zu krönen. Sonst wird es noch Thomas Müller selbst. Und das wäre wirklich "Wahnsinn".

Prämien sind für Absteiger

Hannovers neuer Trainer Michael Frontzeck hält nichts von einer Nichtabstiegs-Prämie. So weit, so gut. Sind ja auch teuer, diese ewigen Boni, damit die Herren Millionäre auf dem Platz ihre Arbeit machen. "Ich habe es noch nicht erlebt, dass ein Spieler durch solch ein Prämie schneller läuft, höher springt oder besser schiesst", sagte der Coach der 96er. Allerdings wurde andersherum auch noch nicht bewiesen, dass ein Spieler NICHT "schneller läuft, höher springt oder besser schiesst", wenn man ihm ein paar Groschen extra in den Stutzenstrumpf steckt.


Wäre also vielleicht mal ein Experiment wert. Denn am Samstag wartet der VfL Wolfsburg im eigenen Stadion auf Hannover. Und um dort nicht unterzugehen, sollten die Hannoveraner drei Dinge dringend tun: "Schneller laufen, höher springen und besser schiessen."

Armes, armes Bayer Leverkusen

Gäbe es einen Award für den mitleidserregendsten Verein der Bundesliga-Geschichte, die Leverkusener wären allererster Anwärter auf die Auszeichnung. In 111 Jahren Vereinshistorie nie ein nationaler Titel - vom mickrigen DFB-Pokalsieg 1993 und dem Hallenpokalsieg 1994 abgesehen. "Vizekusen" ist praktisch der offizielle Spitzname des Klubs und seit 2010 markenrechtlich geschützt. Man wurde fünfmal Deutscher Vizemeister, verlor zweimal das DFB-Pokalfinale und einmal das Endspiel der Champions League. Da kann selbst Schalke nicht mithalten.

Und jetzt bekommt man am Samstag vom FC Bayern gehörig auf die Nuss. Denn das hat Tradition. Ärgert irgendjemand die Münchner, so wie der BVB am Dienstag im Pokal, bekommt der nächste Gegner eine ordentliche Tracht Tor-Prügel. Und Thomas Müller will ja noch Torschützenkönig werden (siehe oben). Da sollten sich die Leverkusener einfach überlegen, gleich im Bett zu bleiben.


Alle Spiele des Wochenendes begleiten wir selbstverständlich live.

Die Partien des 30. Spieltags:

Samstag, 02.05.2015:

Schalke 04-VfB Stuttgart15:30 Uhr
VfL Wolfsburg-Hannover 9615:30 Uhr
FC Augsburg-1. FC Köln15:30 Uhr
1899 Hoffenheim-Borussia Dortmund15:30 Uhr
Werder Bremen-Eintracht Frankfurt15:30 Uhr
SC Freiburg-SC Paderborn15:30 Uhr
Bayer Leverkusen-FC Bayern18:30 Uhr

Sonntag, 03.05.2015:

FSV Mainz 05-Hamburger SV15:30 Uhr
Hertha BSC-Mönchengladbach17:30 Uhr



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