• Der neue Trainer ist da, doch im Rampenlicht steht ein anderer.
  • Marco Rose hat bei seiner Vorstellung als Coach von Borussia Dortmund direkt deutlich gemacht, wo er beim BVB anpacken will.

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Angesichts der Aufregung um Jadon Sancho ist die Vorstellung des neuen BVB-Trainers Marco Rose in den Hintergrund geraten. Dabei ist die Hoffnung gross, dass der einstige Trainer von Borussia Mönchengladbach eine ähnliche Ära wie Jürgen Klopp prägen kann.

Denn von allen bisherigen Nachfolgern des einstigen Meistertrainers kommt der Neue ihm am nächsten. "Marco steht für modernen, attackierenden, offensiven Fussball. Er kann Spieler und Mannschaften entwickeln. Er ist menschlich ein guter Typ, der sehr gut zu Borussia Dortmund passt", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag auf der ersten Pressekonferenz von Rose.

Neuer BVB-Coach Marco Rose: Der Klopp-Typ?

Rose hatte schon vor Jahren das Interesse der Vereinsbosse geweckt, als er als Coach des Aussenseiters RB Salzburg in der Saison 2017/18 den BVB aus dem Achtelfinale der Europa League warf. Doch statt nach Dortmund wechselte Rose 2019 nach Mönchengladbach, wo er das Team gleich in seinem ersten Jahr in die Champions League führte.

Vor den höheren Ansprüchen in Dortmund ist Rose nicht bange: "Wenn man hier Trainer wird, weiss man, von was man redet. Dass man ganz oben mitspielen muss, dass man um Titel spielt. Das war ein Grund, warum ich mich für den Verein entschieden habe."

Eine grosse Baustelle hat der 44 Jahre alte Sachse bereits ausgemacht: "Wir haben letztes Jahr zu viele Gegentore bekommen. Das ist ein Thema, an dem wir arbeiten wollen."

Gleichwohl stellt Rose - ähnlich wie Klopp, der inzwischen den FC Liverpool trainiert, bei seiner damaligen Vorstellung - Vollgasfussball in Aussicht: "Nach Dortmund passt Arbeiterfussball. Das bedeutet, viel zu investieren, viel zu laufen und das Stadion hinter sich zu bringen. Das ist ein grosses Paket."

Rose beginnt - und verliert Sancho

Eine weitere Baustelle tat sich Rose am Donnerstag auf: Der BVB teilte noch während der offiziellen Vorstellung von Rose mit, Sancho stehe vor dem Wechsel zu Manchester United. Dafür kassiert der Revierklub - sofern der Transfer zustande kommt - eine Ablösesumme in Höhe von 85 Millionen Euro.

BVB-Boss Watzke hätte auf den Geldregen gerne verzichtet und Sancho dafür lieber weiter im BVB-Trikot spielen sehen. "Wir freuen uns nicht über das Geld, sondern sind traurig, dass er weg ist. Wir hätten ihn gerne behalten, trotz Corona", sagte Watzke.

Ein Blick auf die Statistik des 21 Jahren alten Flügelspielers aus England zeigt warum: In der Bundesliga gelangen Sancho in 104 Spielen 38 Treffer, dazu gab er 51 Torvorlagen.

Rose, dessen Präsentation im Sancho-Wirbel ein wenig unterging, brachte ähnlich wie Watzke sein Bedauern über den sportlichen Verlust zum Ausdruck: "Jeder Trainer hat gerne einen Spieler wie Jadon im Team. Wir haben uns natürlich damit beschäftigt, wie wir die Qualität ersetzen können. Wir werden keinen Jadon Sancho bekommen, aber wir werden versuchen, kreative Lösungen zu finden."

Rose sieht Terzic als Ratgeber

Bereits seit einigen Tagen ist hingegen klar, dass anders als ursprünglich geplant, Edin Terzic nicht zum Trainerstab gehört. Der BVB-Erfolgscoach der vergangenen Rückrunde, der das wankende Team als Nachfolger von Lucien Favre zum Pokalsieg und in die Champions League geführt hatte, kehrt nicht auf seinen Posten als Co-Trainer zurück, sondern wird Technischer Direktor.

Das erspart Rose vorerst leidige Spekulationen über eine mögliche Konkurrenzsituation zwischen beiden Fussball-Lehrern. Und doch gilt der bei den Fans beliebte Terzic weiterhin als möglicher Chefcoach-Kandidat für den Fall einer erfolglosen Mission des neuen Trainers in Dortmund.

Gleichwohl sieht ihn Rose mehr als Ratgeber und nicht als Konkurrenten: "Ich weiss, dass das eine spannende Konstellation für alle aussen rum ist. Aber ich werde Edin anzapfen und fragen, was wir aus der erfolgreichen Rückrunde mitnehmen können. Für mich gibt es nichts Besseres, als jemanden zu haben, der den Verein kennt. Ich wäre doch blöd, wenn ich das nicht dankbar annehme." (dpa/msc)

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