Die Champions League im Visier, das Pokal-Halbfinale vor der Brust. Im Endspurt will der SC Freiburg seine jetzt schon "unglaubliche" Saison krönen.

Mehr News zur Bundesliga

Trainer Christian Streich geriet nach dem nächsten Arbeitssieg ins Schwärmen. "Die Mannschaft hat jetzt schon Unglaubliches geleistet", lautete das vorläufige Saisonfazit des Freiburger Urgesteins nach dem 1:0 (0:0) beim 1. FC Köln. 56 Punkte in der Liga, so viele wie noch nie. "Aber wir wollen mehr", betonte der 57-Jährige gleichzeitig mit Blick auf die noch ausstehenden möglichen sechs Spiele.

Direkt nach dem Abpfiff richtete sich der Blick der Breisgauer auf das anstehende DFB-Pokal-Halbfinale am Dienstag (20.45 Uhr/Sky und ZDF). "Heimspiel, Flutlicht, es geht ums Finale. Für mich gibt es nicht mehr, die Hütte wird brennen und wir werden alles geben, um den letzten Schritt zu gehen", fasste Kapitän Christian Günter den Kracher gegen Liga-Verfolger RB Leipzig zusammen.

Höler: "Haben noch eine Rechnung offen"

Man habe "noch eine Rechnung offen", erinnerte Stürmer Lucas Höler. Die bittere Finalniederlage im Elfmeterschiessen im letzten Jahr gegen RB habe "sehr lange weh" getan: "Jetzt wollen wir den Titel."

Der Weg könnte also wieder nach Berlin führen - und in der Liga auch erstmals in die Champions League: "Ich würde am liebsten sofort beides nehmen. Im Pokal sind es noch zwei Spiele, in der Liga vier. Wenn wir die alle gewinnen, sieht es gut aus", rechnete Keeper Mark Flekken vor.

Die Qualifikation für die Königsklasse sei ein "absoluter Traum", auch für Günter gibt es "nichts Schöneres, das wird bei uns noch einmal Kräfte freisetzen", versprach der 30-Jährige.

Nach dem Halbfinale geht es in der Liga am Samstag erneut gegen die Leipziger, die nur zwei Punkte hinter Freiburg auf Rang fünf liegen. Eines dieser "richtungweisenden Spiele" im Saisonendspurt, auch das direkte Duell gegen den punktgleichen Drittplatzierten Union Berlin haben Höler und Co. eine Woche später noch vor der Brust.

Freiburg zuletzt mit drei Siegen in Folge

Zuletzt feierte Freiburg drei Siege in Serie, gegen Köln war der Tabellenvierte laut Streich eher "die glücklichere als die bessere" Mannschaft und konnte sich vor allem bei Flekken ("weltklasse" - Streich) bedanken, der zum zwölften Mal und damit öfter als jeder andere Bundesliga-Keeper in dieser Saison die Weisse Weste behielt. Vorne baute der SCF einen weiteren Liga-Bestwert aus. Das Siegtor von Ritsu Doan (54.) war bereits der 20. Treffer nach einer Standardsituation.

Doch das grosse Erfolgsrezept ist ein anderes: "Malochen, malochen, malochen", verriet Streich. Freiburg verlor in dieser Saison kein einziges Duell gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte. "Die Mentalität der Jungs ist der Grund, warum wir diese engen Spiele alle gewinnen."

Und diese Mentalität fordert der Coach auch am Dienstag gegen Leipzig: "Frei ins Spiel gehen, hoffen, dass es ein Kampf wird. Viele werden zuschauen, möge der Bessere gewinnen." (lko/sid)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.