Normalerweise ist Rafal Gikiewicz dafür zuständig, Bälle des Gegners aufzuhalten. Nach dem hitzigen Derby gegen Hertha BSC gibt Union Berlins Torwart vor laufenden Kameras eine Bewerbung als Türsteher ab. Er wird zum Helden, als die Ultras über den Zaun klettern, um Herthas Fans ihre Meinung zu sagen.

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Der ultracoole Ultras-Bremser von der Alten Försterei stellte sich nach dem 1:0-Erfolg im Hauptstadt-Derby mutig den eigenen Fans entgegen und schickte sie zurück in ihren Block: Rafal Gikiewicz, Torwart des Bundesliga-Neulings 1. FC Union Berlin, behielt in dem Tumult nach dem Schlusspfiff den Überblick.

Rafal Gikiewicz schneidet den Chaoten den Weg ab

Als vermummte Fans des 1. FC Union versuchten, auf den Rasen zu stürmen und Richtung Hertha-Anhang zu gelangen, stellte sich der Torwart des Bundesliga-Neulings ihnen in der ersten Reihe wütend entgegen.

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Der 1. FC Union Berlin hat das Hauptstadt-Derby gegen Hertha BSC gerade mit 1:0 gewonnen, als Unions Ultras den Zaun ihres Blocks überwinden und sich auf den Weg auf die andere Seite machen. Unions Torwart Rafal Gikiewicz, Mitte, stoppt die "Fans" gemeinsam mit seinen Kollegen. © Britta Pedersen, Andreas Gora/dpa

Der 32-Jährige verhinderte damit, dass der chaotische Abend vollends in einer Katastrophe endete. "Es ist unsere Pflicht, dass wir die eigenen Fans vor Dummheiten bewahren", sagte Siegtorschütze Sebastian Polter über die Aktion des Torwarts.

Der Pole, der zu den ehrgeizigsten und meinungsstärksten Union-Profis gehört, schrie die Chaoten an.

Keven Schlotterbeck und Christopher Lenz helfen Gikiewicz

Zusammen mit Keven Schlotterbeck und Christopher Lenz bildete Gikiewicz - wie zuvor gegen Herthas fussballerische Angreifer - eine Abwehrkette, schubste die mit Kapuzen und Sturmhauben Vermummten mit entschlossenem Blick und viel Mut zurück.

"Vielleicht hat er nach der Karriere einen neuen Job als Ordner", scherzte Gikiewiczs Kollege Robert Andrich.

Für den ebenfalls sehr mutigen Schlotterbeck war das Eingreifen selbstverständlich: "Wir haben sie einfach zurückhalten wollen. Sie haben auf dem Spielfeld nichts zu suchen."

Wegen des verschwenderischen Einsatzes von Pyro-Technik von den Rängen hatte das erste Bundesliga-Duell zwischen dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC zwischenzeitlich vor dem Abbruch gestanden.

Deniz Aytekin muss die Partie für sechs Minuten unterbrechen

Schiedsrichter Deniz Aytekin aber behielt kurz nach dem Seitenwechsel kühlen Kopf, nachdem aus dem Block der Hertha Feuerwerkskörper geflogen kamen und sogar kurz vor Unions Co-Trainer Markus Hoffmann eingeschlagen waren.

Eine sechsminütige Unterbrechung beruhigte ab der 48. Minute die Gemüter zumindest so lange, dass die Partie ohne weitere Zwischenfälle abgewickelt werden konnte - bis nach dem Abpfiff Herthas Block sein Bombardement von Neuem begann und Ordner auf dem Rasen mit Feuerwerksraketen nur knapp verfehlte.

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Der 1. FC Union Berlin hat das Hauptstadt-Derby gegen Hertha BSC gerade mit 1:0 gewonnen, als Unions Ultras den Zaun ihres Blocks überwinden und sich auf den Weg auf die andere Seite machen. Unions Torwart Rafal Gikiewicz, Mitte, stoppt die "Fans" gemeinsam mit seinen Kollegen. © Britta Pedersen, Andreas Gora/dpa

Sprechchöre von den Rängen für Rafal Gikiewicz

Jene Union-Fans, die an einer handfesten Auseinandersetzung mit dem Anhang der Hertha kein Interesse hatten, dankten ihren Helden das Einschreiten gegen die Platzstürmer mit viel Beifall. Gikiewicz feierten sie mit Extra-Sprechchören. (hau/dpa/AFP)

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