Laut einem Bericht gilt Corentin Tolisso beim FC Bayern München als Verkaufskandidat für den kommenden Sommer. Vor gut zweieinhalb Jahren war er als damaliger Rekordtransfer an die Isar gewechselt. Warum steht er heute auf dem Abstellgleis?

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Im Sommer 2017 wechselte Corentin Tolisso als damals teuerster Transfer der Bundesligageschichte zum FC Bayern München. 41,5 Millionen Euro überwies der deutsche Rekordmeister an den französischen Erstligisten Olympique Lyon.

Damit löste er den etwas weniger teuren Javi Martinez, der sich aktuell nach einer Verletzung im Aufbautraining befindet, als Rekordtransfer ab. Während der Spanier gleich in seiner ersten Saison bei den Bayern das Triple gewann und daran auf der Doppelsechs mit Bastian Schweinsteiger massgeblichen Anteil hatte, konnte Tolisso dem Spiel des FC Bayern bisher nicht seinen Stempel aufdrücken.

Wie die "Sport Bild" am Mittwoch berichtete, gelte der 25 Jahre alte zentrale Mittelfeldspieler deswegen in dieser Saison als Verkaufskandidat. Auch wenn er in dieser Saison weitgehend verletzungsfrei blieb, kam er trotzdem nur selten zum Einsatz.

Acht von 21 Bundesligaspielen beobachtete er über die vollen 90 Minuten von der Ersatzbank aus. In den übrigen Partien kam er meist nur zu Kurzeinsätzen. 19 Pflichtspiele hat er in dieser Saison bisher bestritten, dabei drei Tore erzielt und drei weitere aufgelegt. Zu wenig für einen Rekordtransfer.

In seiner ersten Saison in München sah das noch anders aus. Gleich am ersten Spieltag stand er in der Startelf und erzielte dabei sogar ein Tor. Auf insgesamt 40 Pflichtspiele mit zehn Toren und sieben Vorlagen kam er in seiner Debütsaison, an deren Ende Bayern deutscher Meister wurde.

Im September 2018 verletzt sich Corentin Tolisso schwer

In seiner zweiten Saison kam es dann jedoch zu Tolissos schwerer Verletzung. Im Spiel gegen Leverkusen im September 2018 war ihm zunächst ein Tor gelungen, in einem Zweikampf mit Kevin Volland zog er sich dann allerdings einen Kreuzbandriss zu.

Die Verletzung setzte ihn nun aber für den Rest der Saison ausser Gefecht. Erst im DFB-Pokalfinale im Mai 2019, das der FC Bayern mit 3:0 gegen RB Leipzig gewann, wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt und feierte neben dem Titel auch sein Comeback.

Auch nach der Genesung begleitet die Verletzung den 25-Jährigen. So gab er im vergangenen November in einem Gespräch mit "Le Parisien" seine Zweifel zu: "Ich frage mich selbst viele Dinge: Wird mein Knie wieder, wie es war? Werde ich wieder so gut wie vor der Verletzung?"

Die Leistungen von Tolisso auf dem Platz spiegeln diese Selbstzweifel durchaus wider. Dazu kommt, dass die Konkurrenz im Mittelfeld gross ist. An Joshua Kimmich, Thiago, am zuletzt stark aufspielenden direkten Konkurrenten Leon Goretzka sowie an Thomas Müller ist derzeit kein Vorbeikommen.

Bayern planen Transferoffensive

Darüber hinaus planen die Bayern im Sommer wohl eine grosse Transferoffensive, Geld ist also dringend benötigt.

Wunschspieler wie Leverkusens Kai Havertz oder Manchester Citys Leroy Sané würden im Doppelpack schliesslich weit mehr als 200 Millionen Euro Ablöse kosten. Ein Verkauf Tolissos könnte immerhin einen Teil davon finanzieren.

Wie der "Kicker" berichtete, lag den Bayern bereits in der Winterpause zwar ein Angebot für Tolisso vor. Demnach wollte Manchester United den Franzosen zunächst für ein halbes Jahr ausleihen. Aufgrund der angespannten Personalsituation mit vielen Verletzten lehnten die Verantwortlichen des FC Bayern allerdings ab.

Den aktuellen Transferrekord hält Lucas Hernandez

Mit Havertz oder Sané bahnt sich also ein weiterer Transferrekord beim FCB an. Dann dürfte der aktuelle Rekordhalter, Lucas Hernandez, abgelöst werden. Im vergangenen Sommer wechselte der Innenverteidiger für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid zu den Bayern.

Auch der 24-Jährige konnte bisher verletzungsbedingt noch nicht zeigen, warum der Klub so viel Geld für ihn in die Hand genommen hat. Die Bayernverantwortlichen werden hoffen, dass er sich eher als ein Transfer wie Martinez und weniger als einer wie Tolisso entpuppen wird.

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