23 Millionen Euro Ablöse hat sich Borussia Dortmund Paco Alcácer kosten lassen. Der Stürmer hatte beim FC Barcelona keine Aussichten auf regelmässige Einsätze. Auch beim BVB sitzt Alcácer noch meist auf der Bank - explodiert aber sofort, wenn er eingewechselt wird. Die Torquote des Spaniers bedeutet Bundesligarekord.
Unglaublich, unnachahmlich, unerreicht - Paco Alcácer hat sich binnen weniger Wochen in die Geschichtsbücher der Fussball-Bundesliga geschossen. Auch beim eher unspektakulären 2:0 (1:0) über den SC Freiburg setzte der Dortmunder Neuzugang seine wundersame Erfolgsstory fort.
Einstimmung auf das Derby gegen Schalke
Sein neuntes Jokertor im achten Bundesliga-Einsatz befreite den Spitzenreiter in der Nachspielzeit von der Angst vor einem unnötigen Rückschlag und sorgte bei den Fans für die perfekte Einstimmung auf das Revierderby gegen den FC Schalke am kommenden Samstag. "Er spürt Fussball im Strafraum und ist sehr, sehr gefährlich", lobte Trainer
Tore des kurz zuvor eingewechselten Alcácer werden in Dortmund allmählich zum festen Ritual. Diesmal benötigte der einstige Profi des FC Barcelona 21 Minuten, um seinen Ruf als BVB-Glücksbringer zu pflegen.
Alcácer noch schneller als Dörfel
Mit neun Jokertoren egalisierte er die bisherigen Bestmarken des Freiburgers Nils Petersen (2016/17) sowie des Stuttgarters Ioan Viorel Ganea (2002/03), hat aber noch viele Spiele vor sich, um an ihnen vorbeizuziehen.
Nur der Hamburger Charly Dörfel erzielte 1963 in seinen ersten acht Bundesliga-Spielen zehn Tore. Gemessen an seinen Einsatzzeiten traf Alcácer jedoch im Schnitt häufiger - alle 28 Minuten.
Dem nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag, den 25-Jährigen angesichts dieser Traumquote künftig nur noch als Joker einzusetzen, konnte Michael Zorc wenig abgewinnen.
Alcácer muss komplett fit werden
"Wir haben ihn nicht ganz fit übernommen, weil er nicht diesen Rhythmus gewohnt war, regelmässig zu spielen. Aber das ist kein Schema für die nächsten Wochen, der Trainer wird es immer wieder neu bewerten", kommentierte der BVB-Sportdirektor schmunzelnd bei Sky.
Trifft Alcácer auch im prestigeträchtigen Duell am kommenden Spieltag beim Erzrivalen aus Gelsenkirchen, wäre ihm in Dortmund Kultstatus endgültig gewiss.
Mit lauten Gesängen und Hüpfeinlagen stimmten sich die Fans auf der Südtribüne zusammen mit der davor tanzenden Mannschaft auf die Aufgabe ein. Kapitän Marco Reus machte aus seiner Vorfreude auf den Liga-Klassiker keinen Hehl. "Als wir letztes Jahr dahin gefahren sind, war Schalke im Aufwind. Diesmal ist es umgekehrt."
Borussia Dortmund bleibt ungeschlagen
Dank der Kaltschnäuzigkeit von Alcácer und der Nervenstärke von Reus beim Foulelfmeter (40.) blieb die Borussia auf Kurs Richtung Herbstmeisterschaft und überstand auch das 13. Saisonspiel ohne Niederlage.
Die Fähigkeit auch solche eher dürftigen Vorstellungen erfolgreich abzuschliessen, machen den BVB mehr und mehr zu einem echten Titelaspiranten. "Zum Glück sind wir geduldig geblieben. Das war wichtig", befand Favre. © dpa
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