Der FC St. Pauli ist nicht schlechter, doch der SV Werder ist im Nordduell cleverer. Die Bremer sind in der Fremde mittlerweile eine Macht. St. Pauli ist ein ungewollt guter Gastgeber.

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Mit eindrucksvoller Effizienz hat der SV Werder Bremen seine Bilanz in der Fremde verbessert. Beim 2:0 (1:0) bei Aufsteiger FC St. Pauli waren die Bremer nicht zwingend das bessere Team, sie kamen dennoch zum fünften Saison-Auswärtssieg in der Fussball-Bundesliga. Wegen des massiven Einsatzes von Pyrotechnik durch die Fans war die Partie zwischenzeitlich für knapp zehn Minuten unterbrochen.

Derrick Köhn (24.) und Marvin Ducksch (56.) nutzten zwei der wenigen Chancen. Mit 16 Punkten ist das Team von Trainer Ole Werner nun das zweitbeste Team fern der Heimat. In der Tabelle belegen die Bremer Platz sieben.

Den mindestens gleichwertigen Hamburgern macht indes die Heimbilanz zu schaffen. Bei einem Sieg und zwei Remis am Millerntor haben sie bislang schon vier Niederlagen auf dem Konto und sind als Tabellen-15. weiter nahe an der Gefahrenzone.

Unruhiger Beginn

Die 29.546 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Stadion erlebten einen unruhigen Beginn der Partie. Werder hatte zwar die reifere Spielanlage, doch die Gastgeber standen hinten lange sicher. Nach vorn gelang dem FC St. Pauli aber auch nur wenig.

Ein Schuss des Ex-Bremers Johannes Eggestein (19.) war die einzige nennenswerte Torszene auf beiden Seiten. Eggestein scheiterte aber an Werder-Schlussmann Michael Zetterer.

Mit der ersten gelungenen Kombination und dem ersten Schuss aufs Tor gingen die Gäste in Führung. Nach einem Pass von Jens Stage liess Köhn mit seinem Schuss aus knapp 19 Metern St. Paulis Torwart Nikola Vasilj keine Chance und brachte sein Team mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung.

Das Gegentor zeigte Wirkung beim FC St. Pauli. In dieser Zeit hatten die Bremer ein klares Übergewicht. Doch weiterhin gab es keine grossen Möglichkeiten. Erst etwa zehn Minuten nach dem Rückstand fanden die Hamburger mit ihrer läuferischen Qualität auch wieder zurück ins Spiel.

Vor allem über die linke Seite von Oladapo Afolayan lief viel. Zur Pause hatten der FC St. Pauli sechs und Werder zwei Torschüsse abgegeben. Zwingendes war von den Hamburgern aber kaum zu sehen.

FC St. Pauli - Werder Bremen
Rauch durch Pyrotechnik beider Fanblöcke vernebelt das Stadion. Das Spiel wurde unterbrochen. © dpa / Christian Charisius/dpa

Nach dem Rauch wurde es lebendiger

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste die Partie dann unterbrochen werden. Das Stadion lag nach dem Einsatz der Pyrotechnik aus beiden Fanlagern in dichtem Rauch. Schiedsrichter Robert Hartmann schickte beide Mannschaften vorerst zurück in die Kabinen. Erst nach knapp zehn Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

Nach der Fortsetzung nahm das Spiel endlich Fahrt auf. Das lag vor allem am FC St. Pauli, der nun mutiger wurde. Danel Sinani verzog nur knapp (49.), Eggesteins Schuss war zu zentral (54.).

Mitten in dieser Drangphase der Kiezkicker schlug Werder erneut aus dem Nichts zu. Der Abschlag von Werder-Schlussmann Zetterer landete schliesslich bei Ducksch, der St. Paulis Verteidiger auf dem falschen Fuss erwischte. Frei vor dem Tor verwandelte der Mittelstürmer an Vasilj vorbei zu seinem vierten Saisontor.

St. Pauli kämpft verbissen

Der zweite Gegentreffer wurde für St. Pauli zum Weckruf. Die Heimmannschaft versuchte viel, biss sich aber an der Bremer Defensive die Zähne aus. Ein Distanzschuss von Carlo Boukhalfa blieb die einzig nennenswerte Chance, die Zetterer souverän parierte (69.).

Von Werder war offensiv nur noch wenig zu sehen. Die tief stehenden Gäste verwalteten ihre Führung lieber und brachten einen weiteren Verteidiger auf den Platz. Auch St. Pauli ging in der Schlussphase jedoch die Luft aus. Die letzte Grosschance blieb den Gästen. Werders Oliver Burke scheiterte im Strafraum aber an Vasilj (90.+1.). (dpa/bearbeitet von cgo)

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