Leipzig - Die deutsche Fussball-Prominenz machte es sich auf der VIP-Tribüne bequem, auf dem Rasen musste Bayer Leverkusen einen Rückschlag als Bayern-Jäger hinnehmen. Der Meister kam bei RB Leipzig trotz Überlegenheit, klarer Führung und zahlreicher Chancen nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus. Damit wuchs der Rückstand auf Tabellenführer München auf sechs Punkte, für Leipzig war es das dritte sieglose Spiel nacheinander in der Fussball-Bundesliga.
Patrik Schick (18. Minute) - in der Saison 2019/20 selbst im Leipziger Trikot - bestätigte seinen Lauf mit der Führung für die Gäste. Aleix Garcia (36.) erhöhte für den Double-Sieger, ehe
Von Nagelsmann bis Čeferin
Auf der Ehrentribüne liessen sich allerhand Fussball-Entscheider blicken. Wer nach der Gala zum 125. Geburtstag des DFB am Freitag noch Lust auf einen frühlingshaften Tag in Leipzig hatte, besorgte sich offenbar Zutritt zum Top-Spiel: Der frisch mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattete Bundestrainer Julian Nagelsmann, Sportdirektor Rudi Völler, DFB-Präsident Bernd Neuendorf, UEFA-Präsident Aleksander Čeferin und RB-Aufsichtsrat Oliver Mintzlaff.
Die Bosse sahen einen kapitalen Fehlpass von Granit Xhaka, der zum Bayer-Glück ungestraft blieb. Der Routinier beförderte den Ball im eigenen Strafraum direkt vor die Füsse von
Wirtz legte zwei Treffer auf
Die Leverkusener Führung war nur eine logische Konsequenz der besseren Spielanlage. Der Ex-Leipziger Nordi Mukiele setzte sich am Mittelkreis mit einer Aktion durch, die nach Handspiel aussah. Der Ball gelangte zu Wirtz, der zwei Leipzig austanzte und mit seinem Abschluss den Pfosten traf. Doch dort stand
Leipzigs Abwehr agierte bisweilen fahrlässig. So wurden Wirtz nach 30 Minuten in Strafraumnähe mehrere Meter Raum gegeben. Der Schlenzer des Shooting-Stars wurde von RB-Keeper Peter Gulacsi gerade noch an den Pfosten gelenkt. Sechs Minuten später war jedoch auch der Ungar machtlos. Arthur Vermeeren verdaddelte den Ball im eigenen Strafraum an Wirtz, der den einschussbereiten Garcia bediente. Wieder wurde das Tor überprüft, der Leipziger Raum fühlte sich von Wirtz vor dem Tor gefoult - sah der VAR anders. Tor.
Raum mit Wut
Raum war sauer - und sorgte höchstselbst für eine Ergebniskorrektur. Der Nationalspieler hatte mit seinem Freistoss aus 20 Metern Glück, dass Piero Hincapie ihn ins Tor lenkte. Gedanken an das Hinspiel wurden wach, als Leipzig ein 0:2 noch in ein 3:2 wandelte - es war Leverkusens einzige Niederlage in 52 Bundesliga-Spielen.
Allerdings war Bayer direkt nach der Pause ganz dicht am dritten Tor. Erneut dribbelte Wirtz mühelos in den Strafraum, bediente Exequiel Palacios (47.) in der Mitte. Doch dessen Abschluss wurde von Raum auf der Linie geklärt. RB-Coach Rose reagierte und wechselte beide zentralen Mittelfeldspieler aus. Nicolas Seiwald und Amadou Haidara ersetzten Vermeeren und Kevin Kampl.
Was Leipzig jedoch weiterhin abging: zündende Ideen gegen die sehr kompakte und weitestgehend souverän Leverkusener Abwehr. Bayer setzte fast ausschliesslich auf Konter und war da meistens gefährlich. Wiederum kam Palacios (63.) nach Wirtz-Pass zum Abschluss, doch der Schuss war zu zentral. Eine Minute später traf Wirtz ein weiteres Mal nur den Pfosten. Wieder nur drei Minuten später nutzte Hincapie eine klare Chance nicht.
Im Fussball wird so etwas bestraft. Und das übernahm Bayer auch noch selbst. Nach einem Freistoss von Simons gehen Christoph Baumgartner und Tapsoba zum Ball, vom Kopf des Leverkuseners fiel er unhaltbar ins eigene Tor. © Deutsche Presse-Agentur
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