- Wäre es nach Oberbürgermeister Peter Feldmann gegangen, so hätte es den triumphalen Empfang der Frankfurter Fussballhelden nach dem sensationellen Triumph in der Europa League nicht gegeben.
- Der Vorstandssprecher enthüllt den skandalösen Vorgang hinter den Kulissen.
Eintracht Frankfurts Spitzenfunktionär Axel Hellmann hat bei der Mitgliederversammlung des Vereins Oberbürgermeister Peter Feldmann öffentlich gerügt
Der Vorstandssprecher der Fussball AG verriet am Montagabend Details vom Empfang der Stadt am 19. Mai nach dem Europa-League-Sieg der Eintracht von Sevilla. So soll der SPD-Politiker versucht haben, den Autokorso für die Mannschaft zu verhindern, "weil er selbst nicht dazu eingeladen war", sagte Hellmann.
OB Feldmann nahm Rode und Glasner einfach den Uefa-Pokal weg
Feldmann hatte viel Kritik geerntet, weil er Kapitän
Feldmann habe alles versucht, um die Ankunft der Mannschaft mit dem Pokal nicht zum feierlichen Moment für diese und den Klub werden zu lassen, sondern die Ehrung für sich zu nutzen. "Das ist Ausdruck eines komplett falschen Amtsverständnisses", so Hellmann weiter.
Axel Hellmann: "Peter Feldmann geht es nur um seine eigene Inszenierung"
Bis heute habe sich Feldmann nie zu den Vorfällen geäussert oder sich entschuldigt und nur halbherzig von Missverständnissen gesprochen. "Wir werden uns nicht in parteipolitische Debatten einmischen", sagte Hellmann. "Aber eins darf man von einem OB erwarten: Dass er die Stadt in grossen Momenten würdig und stilvoll vertritt und nicht allein um seine Inszenierung bemüht ist." In Frankfurt werben derzeit die grossen Parteien mit einer gemeinsamen Kampagne für ein Ende der Ära Feldmann.
Sollte jedoch der Bürgerentscheid zur Abwahl des umstrittenen Oberbürgermeisters am 6. November scheitern, will der 63-Jährige nun doch bis 2024 im Amt bleiben. In diesem Fall werde er "seine Pflichten bis zum Ende der Amtszeit erfüllen", teilte Feldmann am späten Montag mit. Die Entscheidung über den Amtsverbleib liege ausschliesslich in den Händen der Frankfurter.
Peter Feldmann ist von seinem Rücktrittsangebot zurückgetreten
"Ein anderes Prozedere liesse sich aus einem solchen direkt-demokratischen Ergebnis nicht rechtfertigen", führte Feldmann weiter aus. Im Zuge der Debatte um seine Person hatte er zuvor seinen Rücktritt zum 31. Januar 2023 angeboten. "Ich werde im Januar 2023 ein geordnetes Haus übergeben", teilte er im Juli mit. Damals wählte die Stadtverordnetenversammlung den 63-Jährigen in einer Sitzung mit breiter Mehrheit ab. Eine einwöchige Frist, diese Entscheidung zu akzeptieren, liess er verstreichen. Schon nach der Abstimmung hatte er angekündigt, die Entscheidung nicht annehmen zu wollen.
Am 18. Oktober beginnt vor dem Frankfurter Landgericht ein Prozess im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen und überhöhten Gehälter bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gegen den Oberbürgermeister. Im März erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Feldmanns frühere Lebensgefährtin und spätere Ehefrau soll als Leiterin einer deutsch-türkischen Kita zu viel Geld und einen Dienstwagen erhalten haben. Die Anklage wirft Feldmann vor, dass dieses Arbeitsverhältnis ab 2014 aufgrund seiner Stellung als Oberbürgermeister geschlossen worden sei. (dpa/AFP/hau) © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.