Eintracht Frankfurt hat gegen Aufsteiger Kiel keine Mühe. Die Hessen festigen den dritten Tabellenplatz in der Fussball-Bundesliga. Doch in die Freude über den Sieg mischt sich die Sorge um zwei Fans.
Beim Schlusspfiff war nichts wie üblich. Der Jubel bei Eintracht Frankfurt über den nächsten Schritt in Richtung Champions League fiel verhalten aus, die Fans schwiegen grösstenteils, und auch auf die sonst dröhnend laute Musik verzichtete die Stadionregie. Nicht das 3:1 (2:0) gegen Holstein Kiel stand im Mittelpunkt, sondern die Sorge über zwei schwer verletzte Zuschauer.
"Ein Fan in der Nordwestkurve hat sich bei einem Sturz verletzt", sagte der Stadionsprecher in Frankfurt durch. Später wurde klar: Der Fan war aus dem Mittelrang auf eine Zuschauergruppe im Unterrang gestürzt. Dabei erlitten zwei Personen so schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus mussten. Zwei weitere wurden leichter verletzt. Aus Respekt für die verunfallten Zuschauer war es weitgehend still geblieben - dabei hätten die Frankfurter aus sportlicher Sicht allen Grund zur Freude.
Denn Eintracht Frankfurt hat seine kleine Remis-Serie beendet und mit einem lockeren 3:1 (2:0) gegen Schlusslicht Holstein Kiel den dritten Tabellenplatz in der Fussball-Bundesliga gefestigt. Nach zuvor drei Unentschieden trafen Hugo Larsson in der 18. Minute, Tuta (37.) und Can Uzun (60.) vor 57.700 Zuschauern zum nie gefährdeten Sieg für die Hessen. Das Tor von Finn Porath (73.) hatte nur statistischen Wert.
Hugo Ekitiké (45.) vergab sogar noch einen Handelfmeter für die klar überlegrenen Frankfurter, die jetzt 42 Punkte aufweisen und sich im Kampf um einen Champions-League-Platz etwas Luft vor den Verfolgern RB Leipzig (37), SC Freiburg (36) und VfB Stuttgart (35) verschafften.
Frankfurt dominiert von Beginn an
Nach einer kurzen Findungsphase zu Beginn nahm die Partie schnell den erwarteten Verlauf. Die Eintracht dominierte und erarbeitete sich schon in der Anfangsviertelstunde zwei gute Gelegenheiten, die Ekitiké jedoch nicht verwerten konnte. Erst verzog der Franzose knapp, dann scheiterte er an Kiels Ersatztorwart Thomas Dähne.
Beim Führungstor der Hessen war der 31-Jährige, der den erkrankten Stamm-Keeper Timon Weiner vertrat und damit sein Bundesligadebüt feierte, jedoch machtlos. Auf Vorlage von Nathaniel Brown traf Larsson in seinem 50. Bundesligaspiel per Knie aus Nahdistanz.
Zwar bot sich den Gästen durch Armin Gigovic, dessen zu schwacher Schuss Eintracht-Torwart
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Kiel chancenlos
"Er ist ein erfahrener Spieler, wo ich mir überhaupt keine Gedanken mache, dass er es heute gut macht", hatte Kiels Trainer Marcel Rapp vor dem Anpfiff über Dähne gesagt. Der musste allerdings noch vor der Pause ein zweites Mal hinter sich greifen. Nach einer weiten Flanke von Uzun kam der Ball zu Tuta, der per Direktabnahme vollendete.
Wenig später zeigte Dähne dann seine Klasse, als er einen Strafstoss von Ekitiké entschärfte. Schiedsrichter Christian Leicher hatte nach einem Handspiel von Kiels Abwehrspieler Ivan Nekic und Ansicht der Videobilder auf den Punkt gezeigt.
Uzun krönt starken Auftritt
Nach dem Wechsel bot sich das gleiche Bild. Frankfurt hatte die Partie sicher im Griff und gestatte den harmlosen Gästen nichts. Nach einem katastrophalen Fehlpass von David Zec erhöhte Uzun vielmehr mit einem überlegten Schlenzer ins Eck.
"Can hatte eine gute Trainingswoche. Insofern war sein Startelf-Einsatz eine Belohnung dafür, was er in den vergangenen Wochen gezeigt und investiert hat", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller über den 19 Jahre alten Offensivspieler, der seine starke Leistung mit dem Treffer krönte.
Erst als die Hausherren im Vorgefühl des sicheren Sieges etwas nachlässiger wurden, kam Kiel besser ins Spiel und zum Ehrentor. Porath traf im dritten Versuch, nachdem er zuvor zweimal an Trapp gescheitert war. (dpa/bearbeitet von cgo)
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