Der insolvente frühere Fussball-Bundesligist SG Wattenscheid 09 muss den Spielbetrieb in der Regionalliga West einstellen. Die Hoffnung auf neue Geldgeber erfüllte sich nicht. Das teilte der Viertligist am Mittwoch mit.
Von 1990 bis 1994 bereichte die SG Wattenscheid 09 die Bundesliga, schlug sogar den FC Bayern München.
25 Jahre nach dem Abschied aus der Eliteklasse des deutschen Fussballs aber meldet sich der heutige Viertligist aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb der Regionalliga West ab.
Der Traditionsverein plant jedoch, den Spiel- und Trainingsbetrieb der Jugendabteilung zu erhalten. Demnach bleibt der Verein bestehen.
Ein neuer Vorstand kann nun ein Zukunftskonzept entwickeln und bekommt die Chance, in der kommenden Saison ein Männerteam in einer höheren Amateurliga an den Start zu schicken.
Sportlicher und finanzieller Abstieg des SG Wattenscheid 09
In den Reihen der SG Wattenscheid 09 standen zu seligen Bundesliga-Zeiten unter anderem Souleyman
Die ewige Tabelle der Bundesliga weist Wattenscheid mit 150 Punkten aus 140 Spielen noch immer auf Platz 36 aus. Direkte Tabellennachbarn sind Regionalliga-Konkurrent Alemannia Aachen - mit sieben Punkten mehr als Wattenscheid - und der 1. FC Saarbrücken.
Die Saarländer, seit Jahren um die Rückkehr in die 3. Liga bemüht, weisen trotz 26 Bundesligaspielen mehr sechs Punkte weniger auf als die Wattenscheider.
Paderborn braucht lange, um Wattenscheid einzuholen
Von unten droht der SG in dieser ewigen Tabelle wenig Gefahr. Der nächstplatzierte aktuelle Bundesligist, der SC Paderborn, hat nach acht Spielen der laufenden Saison sein Konto erst auf insgesamt 32 Punkte ausgebaut.
Nach dem schleichenden sportlichen Abstieg kämpfte Wattenscheid 09 seit Jahren auch um das finanzielle Überleben. Anfang des Monats war ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Bis zuletzt bestand die Hoffnung, den Regionalliga-Spielbetrieb zumindest bis Saisonende zu sichern. (lag/hau/dpa)
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