Die ungleichen Anstosszeiten an den 33. Spieltagen von Bundesliga und 2. Bundesliga nerven die Fans. Eine jahrzehntelang aus Gründen der sportlichen Fairness umgesetzte Regelung sei aus Profitgründen gekippt worden. Von der während der Corona-Pandemie propagierten Demut sei nichts mehr übrig.
Die Fan-Organisation "Unsere Kurve" hat die Zerstückelung der letzten beiden Spieltage in den deutschen Fussball-Ligen kritisiert und eine Rückkehr zum zeitgleichen Anpfiff im Saison-Finale gefordert.
"Der unmittelbare, direkte und faire Wettbewerb ist in dieser Saisonphase nur bei zeitgleichen Spielen zu einer für alle geltenden Anstosszeit zu gewährleisten", schrieb die Organisation in einer Stellungnahme. Hier gewinne der Sport und taktische Überlegungen müssten in den Hintergrund treten. "Ein zerstückelter vorletzter Spieltag schädigt diese pure und unmissverständliche Idee des Sports", hiess es.
Die Zerstückelung liesse "nur Platz für ein endloses 'Was wäre, wenn...'". Dabei sei "die einzigartige Spannung, für die wir den Fussball lieben", doch "unbezahlbar". Die Fans blieben "ratlos zurück", die leidende Fankultur sei "durch keine Fernsehgelder zu ersetzen". Die zeitliche Trennung der Spiele in 1. und 2. Liga bedeute "weniger Spannung, weniger Emotionen, weniger Zusammen!"
Für die Fans geht die Planungssicherheit verloren
Neben den sportlichen Aspekten begründen die Anhänger ihre Forderung auch mit den Auswirkungen auf die Fan-Kultur. Früher habe man zum Saisonende Planungssicherheit für jeweils ein Heim- und Auswärtsspiel gehabt. Der Saisonabschluss habe bei Fans schon immer eine besondere Bedeutung gehabt.
"Sonderzüge werden schon vor der Winterpause geplant, Fan-Treffen wollen organisiert sein und auch der kleine Fanclub möchte die Kneipe festmachen. Diese besondere Bereitschaft, diese Fan-Kultur, prägen die letzten Spieltage der Saison wesentlich und sind durch keine Fernsehgelder zu ersetzen", schrieb "Unsere Kurve".
Grund für die Entzerrung des 33. Spieltages ist die TV-Vermarktung. Mehr Sendetermine durch unterschiedliche Ansetzungen bringen mehr Geld ein. So hat der Rechtepartner DAZN beispielsweise am 33. Spieltag zusätzlich Partien am Freitag und Sonntag im Angebot. Die Regelung hatte die Deutsche Fussball Liga (DFL) bereits bei der Ausschreibung 2020 verkündet.
"Unsere Kurve": "Das Pendel schlägt ein weiteres Mal Richtung Profit aus"
"Nach der immer noch ungerechten Verteilung der TV-Gelder und den Überlegungen zum Investoren-Einstieg in der DFL schlägt das Pendel ein weiteres Mal in Richtung Profit statt Sport aus", heisst es dazu in der Erklärung von "Unsere Kurve". Für die Fans steht fest: "Die Demut war nur ein Wort."
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Seit der Saison 2021/22 und noch bis mindestens 2024/25 gilt: Der 33. Spieltag funktioniert wie alle anderen, die Partien sind auf die Spielzeiten von Freitag bis Sonntag aufgeteilt. Erst am 34. Spieltag wird neun Mal zeitgleich am Samstag um 15:30 Uhr gespielt, um Gefahren einer Manipulation zu minimieren. In anderen europäischen Ligen war der vorletzte Spieltag schon deutlich länger entzerrt. (dpa/sid/hau)
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