Pep Guardiola soll sich entschieden haben - und zwar gegen eine Zukunft beim FC Bayern über den Sommer 2016 hinaus. Nun werden potenzielle Nachfolger genannt und es gibt durchaus interessante Gedankenspiele, nicht zuletzt durch die Entlassung von José Mourinho beim FC Chelsea.
Eines steht jetzt schon fest: Auch am 1. Juli des kommenden Jahres wird der FC Bayern München einen Trainer für seine erste Herrenmannschaft stellen können.
Dort ist zu lesen, der Katalane würde seine Zelte in München nach drei Jahren abbrechen, seinen Vertrag nicht verlängern.
FC Bayerns Alternativplan ohne Guardiola
Am Mittwoch preschte Spaniens Sporttageszeitung nach vorne und plötzlich wollen alle schon längst wissen, dass es Guardiola wegzieht aus München - dabei ist natürlich immer noch nichts verkündet und bestätigt.
So oder so beschäftigen sich die Bayern aber fast genauso lange, wie sie Guardiola bearbeitet und bezirzt haben, auch mit einem Alternativplan. Die Indizien verdichten sich, dass dieser ab kommenden Sommer greifen muss.
Was unweigerlich zu der Frage führt, wer nach derzeitigem Stand eigentlich geeignet wäre für einen der spannendsten, aber eben auch gefährlichsten Jobs im Profi-Fussball?
Die Liste angeblicher Kandidaten ist so lange nicht, weil die Bayern eben ein sehr spezieller Verein mit einem sehr speziellen Anforderungsprofil sind.
Hier reicht es nicht, ein exzellenter Fussballlehrer zu sein. Die Bayern sind Weltmarke, Unterhaltungsbetrieb, eine soziale Institution und ein Sportverein in einem.
Carlo Ancelotti heisser Kandidat
Für die Münchener war und ist Guardiola auch ein Schlüssel auf dem Weg zu einer nachhaltigen Internationalisierung. Spieler wie Thiago oder
Das alles benötigen die Bayern auch in Zukunft, weshalb Kapazitäten aus der Bundesliga per se nicht auf der Liste auftauchen dürften.
Der einzige, der es womöglich mal in die Notizbücher der Herren Rummenigge,
Der hat sich mit seinem mysteriösen Abgang aus Gladbach aber selbst aus dem Rennen genommen. Bleiben also die, die schon seit Monaten immer mal wieder genannt werden.
Da wäre
Ancelotti hat sich in diesen wenigen Monaten schon gefühlt bei jedem grösseren europäischen Spitzenklub mehr oder weniger selbst ins Gespräch gebracht.
Ancelotti ist ein Spielerversteher, der trotz seiner Nähe zum Team immer auch der Mister bleibt, umgeben von einer natürlich-autoritären Aura. Und überdies auch sehr erfolgreich.
Ancelotti war in drei verschiedenen Ländern als Trainer Meister, er hat Milan zweimal und Real ein Mal die Champions-League-Trophäe beschert. Die "Marca" schreibt am Donnerstag, dass sich der Klub und Ancelotti über einen Dreijahresvertrag einig sein sollen…
José Mourinho wäre jetzt frei
Ein ähnlicher Typ wie Ancelotti ist auch Jose Mourinho. Nach einer bislang völlig verkorksten Saison wurde Mourinho gerade erst entlassen und wäre ein spektakulärer Kandidat für den Posten des Bayern-Trainers.
Mourinho verkörpert im Prinzip dieselben Ideale, die auch Ancelotti zugeschrieben werden. Allerdings ist er in seinen Ausführungen noch eine Spur drastischer und radikaler.
Dass die Bayern nun ausgerechnet Mourinho auf dessen schärfsten Widersacher Guardiola folgen lassen könnten, einhergehend mit einem ziemlichen Wandel der Spielidee, ist aber wenig wahrscheinlich.
Dafür sind die Bayern als Mannschaft zu sehr auf Guardiola-Fussball getrimmt.
Charmant wäre die Idee mit dem Portugiesen aber auch aus Vermarktungssicht. Mourinho ist durch seine Jobs bei Real Madrid, besonders aber beim FC Chelsea in Fernost und den USA eine bekannte Grösse, viel bekannter als etwa Ancelotti.
Und er ist als eine stark polarisierende Figur jederzeit perfekt zu vermarkten.
Wenger, Löw, Sammer… oder Heynckes?
In Deutschland ist in dieser Beziehung
Allerdings hat der beim Deutschen Fussball-Bund noch einen wirksamen Vertrag bis 2018 und sollte die EM im kommenden Jahr nicht in einem sportlichen Desaster enden, wird Löw diesen auch erfüllen.
Zumal der Bundestrainer immer wieder betont, wie sehr er den Job als Verbandstrainer schätzt, eine Rückkehr ins tägliche Vereinstreiben dürfte Löw nach über einer Dekade im Verband salopp formuliert zu stressig sein.
Arsene Wenger kennt die Belastungen der täglichen Arbeit auf dem Platz nur zu gut, im kommenden Herbst jährt sich seine Ankunft beim FC Arsenal zum 20. Mal.
Wenger ist der Grandseigneur des Weltfussballs, aber er ist eben auch mit den Gunners verheiratet. Sein Vorteil: Er kennt sich aus wie nur wenige und er spricht die deutsche Sprache.
Sein Nachteil: Arsenal wird einen Teufel tun und ihn gehen lassen.
Sammer wäre interne Lösung
Blieben noch die "internen" Lösungen. Da wäre Matthias Sammer, den nicht erst Berti Vogts vor ein paar Tagen als Pep-Nachfolger ins Gespräch gebracht hat.
Sammer lächelte die Gerüchte einfach weg. Aber schon bei seinem Amtsantritt in München 2012 gilt er latent als Backup-Lösung, sollten mit dem einen oder anderen Trainer die Ziele in Gefahr sein. Sammer ist der doppelte Boden der Bayern, sollten alle Stricke reissen - aber er ist nicht die 1A-Lösung.
Die war
Der mittlerweile 70-Jährige hat sich eigentlich zur Ruhe gesetzt.
Aber jetzt, da die Bayern womöglich wieder Hilfe brauchen und wo auch die Rückkehr von Heynckes‘ Lebensfreund Uli Hoeness bevorsteht, wäre eine vierte Affäre mit dem FC Bayern gar nicht mehr so abwegig.
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