Im Bundesliga-Kracher gehen Rekordmeister Bayern München und der amtierende Meister Bayer Leverkusen mit einem Remis auseinander. Bayern kann trotz guter Chancen erstmals in dieser Saison nicht gewinnen. Die Werkself könnte indes mit dem Ergebnis zufrieden sein.

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Der FC Bayern München hat sich im Bundesliga-Gipfel gegen Meister Bayer Leverkusen nicht mit einem Sieg belohnt und den ersten Punkteverlust der Saison kassiert. Trotz eines dominanten Auftritts und deutlich mehr Chancen kam der Rekordchampion nicht über ein 1:1 (1:1) gegen den Doublegewinner hinaus. Ein packendes Torspektakel boten die beiden besten deutschen Mannschaften nicht - das hochintensive Duell mit Aleksandar Pavlović als Mann des Abends lebte von jeder Menge Spannung.

Zur Halbzeit des Münchner Oktoberfests konnte Vincent Kompany nach sechs Pflichtspielsiegen erstmals als Bayern-Trainer nicht gewinnen. Einen neuerlichen Kater gab es nach der deprimierenden Vorsaison, in der Leverkusen am Ende 18 Punkte vor dem FC Bayern lag, aber diesmal nicht. Bitter war für die Bayern, dass Stürmerstar Harry Kane in der Schlussphase sichtlich angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Dafür war Jung-Nationalspieler Pavlović im Spitzenspiel den Blickpunkt gerückt. Nachdem sein Fehler das 0:1 durch Robert Andrich (31.) eingeleitet hatte, glich der 20-Jährige per Traumtor wenig später aus (39.).

Musiala dribbelt, Wirtz hat es schwer

Ausser über die Tore zweier Nationalspieler vor der Pause durfte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann über sehenswerte Aktionen seiner DFB-Mittelfeldkünstler Jamal Musiala und Florian Wirtz freuen. Musiala verzückte vor 75.000 Zuschauern mit einigen sehenswerten Dribblings, war Dreh- und Angelpunkt im Münchner Offensivspiel. Wirtz hatte es angesichts der defensiveren Ausrichtung des Meisters schwerer. Der 21-Jährige mühte sich aber immer wieder, Struktur in das Angriffsspiel zu bringen.

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Besonders standen wenige Tage vor den nächsten Champions-League-Aufgaben der beiden Teams auch die Trainer im Fokus. Kompany und sein Leverkusener Kollege Xabi Alonso nahmen Arm in Arm die Treppenstufen Richtung Spielfeld. Im hochintensiven und phasenweise etwas hitzigen Bundesliga-Topspiel ging es wenige Minuten später an der Seitenlinie bei den früheren Weltklassespielern zur Sache: Alonso, der lange vor der Verpflichtung von Kompany als Wunschkandidat auf den Münchner Trainerposten galt, holte sich früh die Gelbe Karte ab. Wiederholt diskutierte der Baske mit dem Vierten Offiziellen, Martin Petersen.

Pavlovic erst mit Fehler, dann der Torschütze

Gross war Alonsos Jubel, als Leverkusen mit dem ersten und einzigen Torschuss vor der Pause die Führung erzielte. Nach einem fehlerhaften Rückpass von Pavlović - irritiert von Wirtz - ins Toraus nutzte Bayer den Eckball von Alejandro Grimaldo. Dessen Hereingabe legte Granit Xhaka auf Andrich ab, der aus der Distanz erstmals in dieser Saison traf. Der nach seinen Oberschenkelproblemen ins Tor zurückgekehrte Manuel Neuer war geschlagen.

Doch Pavlović machte seinen Fehler wieder gut. Eigentlich schien eine Flanke von Michael Olise schon geklärt - dann setzte Pavlović den Ball aus 22 Metern unter die Latte zum traumhaften 1:1. Der 20-Jährige schrie Freude und Erleichterung nach seinem dritten Tor für Bayern lauthals heraus. Das 1:1 zur Pause war für die Bayern hochverdient.

Doppel-Alu von Gnabry

Eigentlich hätten die Münchner, die in der Vorsaison nach einem 2:2 zu Hause in Leverkusen 0:3 untergingen, führen müssen. Dass zwei Mittelfeldakteure trafen, war bezeichnend, denn der Abend nicht der der Mittelstürmer Kane und Victor Boniface.

Kurios ging es nach dem Seitenwechsel los. Nach einer langen Flanke von Kane traf Serge Gnabry erst den Innenpfosten und im Nachschuss die Latte (48.). Bayern drängte auf die Führung, störte das Leverkusener Aufbauspiel wie schon in Hälfte eins früh und energisch. Olise scheiterte aus bester Position am glänzend parierenden Bayer-Keeper Lukas Hradecky (57.). In den letzten Minuten entwickelte sich eine spannende Schlussphase, das ganz grosse Risiko gingen aber beide Mannschaften nicht. (dpa/bearbeitet von best)

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