Fünf Dinge, die die Dominanz des FC Bayern gegen Borussia Dortmund zeigten - und warum die Bayern noch eine Klasse besser sind.
Wenigstens dieses kleine Trostpflaster blieb Borussia Dortmund: Sie erzielten an diesem launigen Abend in der Allianz Arena das schönste von fünf Toren.
Mit 4:1 überrollten die Bayern die Borussia, es fehlte nur ein Tor zur Wiederholung des Ergebnisses aus der letzten Saison, als der BVB in München sogar mit 1:5 unterging.
Wenige Tage vor den Champions-League-Spielen der beiden Klubs gegen Real Madrid und den AS Monaco haben die Bayern eindrucksvoll gezeigt, warum sie zumindest in dieser Saison noch einmal eine Klasse besser sind als der Dauerrivale.
"Wir waren stark unterlegen, hatten kein Glück mit dem Spielverlauf. Das Ergebnis geht auch in der Höhe in Ordnung", gab BVB-Coach
Das System greift
Während der BVB in seiner Grundordnung auf die Bayern reagierte und auf ein 3-5-2 umstellte, um gegen den Ball mit einer Fünferkette in der letzten Linie zu agieren, spielten die Bayern ihre gewohnte Formation.
Die Bayern vertrauten dem gewohnten 4-2-3-1, hatten im Spielablauf keinerlei Überraschungen für den BVB parat - und waren doch nicht zu stoppen. Exemplarisch stehen fünf Abschlüsse von
Die Bayern vertrauen ihrem Motto "Mia san Mia" auch auf dem Rasen, spielen in erster Linie ihr eigenes Spiel in der Gewissheit, damit jeden Gegner beherrschen zu können.
Die "Alten" spielen gross auf
Robben auf der rechten und
Zusammen mit
Und Ribery? Der wurde ausgewechselt und schmollte. Dann nahm ihn sein Trainer in den Arm, gab ihm ein Küsschen auf die Wange und alles war wieder gut. Der Menschenfänger Ancelotti hat mal wieder ganze Arbeit geleistet.
"Heute ist der Geburtstag von Franck", hatte Ancelotti am Freitag vor dem Spiel gesagt. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir sein Alter von 34 Jahren auf 27 Jahre runterstufen." So hält man offenbar auch grosse Stars bei Laune. Ribery jedenfalls dankte es mit einem Tor und einem Assist.
Und natürlich, wie immer, spielte auch Xabi Alonso wieder von Beginn an. Der Spanier absolviert nicht nur eine Abschiedstournee, sondern ist weiterhin ein Fixpunkt in Ancelottis System. Ziemlich sicher auch gegen Real in der kommenden Woche.
Der Kader ist tief genug
Während der BVB seine zahlreichen Ausfälle trotz des stark besetzten Kaders nicht adäquat ersetzen konnte, stellen sich für die Bayern in dieser Beziehung keinerlei Probleme dar.
Auch ohne Manuel Neuer und Thomas Müller sass auf der Bayern-Bank ausschliesslich hohe Prominenz - beim BVB ein paar hoffnungsvolle Youngster und eben erst nach langen Verletzungen zurückgekehrte Spieler. "Insofern wundert mich der Spielverlauf nicht", so Tuchel.
Dortmunds Coach musste auf Mario Götze, Marco Reus, Andre Schürrle, Erik Durm, Julian Weigl und Shinji Kagawa verzichten, was für den BVB zu viele Ausfälle auf einmal bedeutet.
Erfahrung schlägt Talent
Manchmal mutete das Spiel an wie eine Partie einer Senioren- gegen eine Jugendmannschaft. Auf diesem Spitzenniveau leistete sich Dortmund schlicht zu viele gravierende Fehler, um von den Bayern dafür nicht irgendwann bestraft zu werden. Selbst mehr als vier Gegentore waren im Bereich des Möglichen.
"Wir hatten keine Chance, den Bayern auf diesem Niveau Paroli zu bieten. Diese Aufgabe ist zu schwer in dieser Umbruchssaison", sagte Tuchel. Nur mit Potenzial alleine gewinnt man keine Spiele in der Bundesliga.
Stellvertretend dafür sei der Treffer zum 2:0 erwähnt, als
Die Bayern entsandten ins Topspiel die viertälteste Startelf ihrer gesamten Bundesligageschichte (30 Jahre und 38 Tage), die ersten Elf des BVB waren im Schnitt deutlich über fünf Jahre jünger (24,8 Jahre). Für gleich sechs Spieler war es der erste Auftritt in München überhaupt.
Lewy war heisser
Mit Spannung wurde das Duell der Torjäger erwartet, Robert Lewandowski gegen Pierre-Emerick Aubameyang. Lewandowski wurde neben Robben zum Mann des Spiels, erzielte einen Doppelpack, rackerte unermüdlich auch nach hinten und war für Dortmunds Abwehr kaum zu halten.
Hätte Robben ihn nicht das eine oder andere Mal geflissentlich übersehen, wäre er wohl noch öfter in Abschlussposition gekommen.
Und Aubameyang? Hatte genau eine Chance, seinen schwachen Abschluss kratzte Jerome Boateng aber vor der Linie noch weg. Es wäre das 2:3 gewesen und Dortmund hätte vielleicht noch ein Fünkchen Hoffnung gehabt. Im Gegenzug fiel dann das 4:1 - nachdem Lewandowski einen Elfmeter erst rausgeholt und dann selbst verwandelt hatte.
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