Sportvorstand Matthias Sammer ist beim FC Bayern Geschichte. Wer folgt auf ihn? Zwei potenzielle Nachfolger befinden sich bereits im Klub. Oder wird die Position gar nicht neu besetzt? Drei Szenarien.

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1. Uli Hoeness kehrt zurück und übernimmt den Posten von Matthias Sammer

Uli Hoeness ist trotz seiner Gefängnisstrafe Herz und Seele des Vereins. Der FC Bayern München ist durch ihn nicht nur zu einer der erfolgreichsten Marken im Weltfussball geworden, Hoeness hat die Identität dieses Klubs wesentlich geprägt. Als Steuersünder musste er zwar in Haft, dennoch ist der FC Bayern ohne ihn nur schwer vorstellbar - und andersherum verhält es sich ähnlich.

Hoeness hat fast sein ganzes Leben dem Verein gewidmet. Es mehren sich die Gerüchte, dass er bei der kommenden Hauptversammlung im November nicht nur das Amt des Präsidenten, sondern auch den Vorsitz im Aufsichtsrat anstrebt. Der Verein hat sich bislang aber noch nicht dazu geäussert. Wahrscheinlich aber ist eine Rückkehr, und das nicht nur, weil Hoeness identitätsstiftend für die Bayern war. So war das Führungsduo Karl-Heinz Rummenigge/Uli Hoeness eine fast perfekt funktionierende Einheit.

Hier der analytisch-ruhige Rummenigge, dort der impulsive Bauchmensch Hoeness. Zudem war Hoeness gerade bei den Spielern immer hoch angesehen. Er gilt als absolute Vertrauensperson. Und dann noch: Dem FC Bayern war zuletzt immer wieder vorgeworfen worden, seinen Markenkern, dieses bayerische Mia san mia, vernachlässigt zu haben. Niemand verkörpert diese Mentalität besser als Hoeness.

2. Die Bayern verzichten komplett auf eine Neubesetzung

Bei Sportvorstand Matthias Sammer stellten sich viele die Frage: Was genau macht der Mann eigentlich beim FC Bayern? Das war eine gemeine Frage. Denn gerade die jüngsten Aussagen von Sammer machen deutlich, dass er viel, vielleicht zu viel Arbeit in den Verein steckte.

Sammer war gewissermassen das "Mädchen für alles". Er sollte die Nachwuchsarbeit in Schuss bringen, auch bei Transfers unterstützend agieren sowie generell die Stimmungen und Schwingungen im Klub ausloten und bei Bedarf eingreifen. Zudem war er voll in die Öffentlichkeitsarbeit eingebunden, entlastete gerade Pep Guardiola stark.

Dennoch: Der Verein ist strukturell so aufgestellt, dass er zumindest über einen gewissen Zeitraum das Fehlen eines Sportvorstands kompensieren kann. Besonders Bayerns Scouting-Chef Michael Reschke gilt als einer der weltweit besten seines Faches. Gleichwohl ist Reschke zwar ein exzellenter Fachmann auf seinem Gebiet, doch darüber hinaus wird er keine Aufgaben im Verein übernehmen wollen. Aber dafür könnte bald ein anderer zuständig sein.

3. Philipp Lahm wird neuer Sportdirektor

Der FC Bayern ist auch deshalb ein besonderer Verein, weil er schon immer von Personen angeleitet worden ist, die selbst in ihm gross geworden sind (Uli Hoeness, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge). Das könnte auch in Zukunft so sein. Denn der Vertrag von Philipp Lahm endet im Jahr 2018 - und der verdiente Spieler scheint vor allem für Rummenigge als Idealbesetzung für einen hohen Posten im Klub in Frage zu kommen.

Im Mai dieses Jahres sagte Rummenigge im "Kicker", dass Lahm ein "Gigant" sei, auch ausserhalb des Platzes. "Philipp hat die Qualität, nach seiner Fussballer-Karriere eine grosse und wichtige Rolle in diesem Klub zu spielen."

In Sachen Transfers oder Trainer sei der Kapitän schon dieses Jahr häufiger konsultiert worden und sei ein "angenehmer und guter Partner" gewesen, "der seine eigene Meinung äussert", sagte Rummenigge. Dazu passt auch, dass Lahm offenbar keine Verlängerung seines bis 2018 datierten Spielervertrages anstrebt, im Gegenteil.

"Natürlich werde ich nicht jünger, sondern älter", sagte er im Januar der "Bild"-Zeitung: "Und da muss man sich als Profi-Sportler immer hinterfragen. Wenn jemand kommen sollte, der meine Position besser spielt als ich oder ich merke, dass ich nicht mehr mitkomme, dann müsste ich mich sicherlich damit befassen, dass vielleicht auch schon früher Schluss sein könnte."

Vielleicht wird Lahms Ende der Spielerkarriere der Beginn einer ganz neuen Karriere - und das ebenfalls in einer Funktion beim FC Bayern.

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