Mit dem XXL-Transfer von Barças Millionen-Kicker Philippe Coutinho löst sich der Transfer-Stau auf. Bosse und Spieler heissen die neue Attraktion der Bundesliga willkommen. Schwerstarbeit erwartet beim FC Bayern nun Trainer Niko Kovac.
Spätestens Borussias Dortmunds Knallstart in die Saison stimmte die Bayern-Bosse noch seliger über den Transfercoup mit dem "kleinen Magier". Aufgeregt wurde am Sonntag in München die Ankunft von
Als erstes liess sich der neue Super-Held der Fussball-Bundesliga im roten T-Shirt zum Medizincheck chauffieren.
Mit dem Millionen-Kicker von Barça will der Dauermeister aber nicht nur die grosse BVB-Attacke parieren, sondern auch verlorenen Champions-League-Glanz wiedergewinnen.
"Das ist ein Topspieler! Und solche Spieler können in der Saison den Unterschied ausmachen, ob du etwas gewinnst oder nicht", sagte
Philippe Coutinho: Notwendiger XXL-Transfer
Der Torjäger hatte unruhig auf das Ende des Münchner Transferstaus gewartet, der sich mit den namhaften Leihspielern Coutinho und
"Jetzt ist unser Kader so komplett oder so gut aufgestellt, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Präsident
Wie notwendig das Handeln des Bundesliga-Krösus war, zeigte die Fehlzündung beim 2:2 im Eröffnungsspiel gegen Hertha BSC.
Danach bestätigten Vorstandschef
Das zunächst für ein Jahr vereinbarte Leihgeschäft stösst in neue Dimensionen vor: Bis zu 20 Millionen soll die Leihe kosten, dazu kommt ein zweistelliges Millionengehalt.
Die vereinbarte Kaufoption soll angeblich über 100 Millionen Euro betragen. Immerhin zahlte Barcelona für den heute 27 Jahre alten Coutinho Anfang 2018 über 140 Millionen an den FC Liverpool.
Bayern-Bosse schwärmen von Coutinho
"Dieser Spieler ist ein Topspieler. Unsere ganze Offensive wird davon profitieren", verkündete Rummenigge. In England nannten sie Coutinho "Little Magician" (kleiner Magier). "Mit diesem Spieler bieten wir unseren Fans etwas Spektakuläres", schwärmte Salihamidzic.
Trainer
Nach viel Kritik und sogar Häme während des schwierigen Münchner Transfersommers äusserte Salihamidzic Genugtuung: "Wir haben ein grosses Stück Arbeit getan." Jetzt fühlen sich die Bayern wieder gewappnet.
"Mir wird langsam angst und bange, was die noch alles aufrüsten", kommentierte Gladbachs Manager Max Eberl. Möglich ist noch eine Rückkehr des kroatischen 2013-Triple-Gewinners Mario Mandzukic (Juventus Turin) als Lewandowski-Backup im Sturm.
Die Sinnhaftigkeit des Doppelschlages mit Coutinho und Perisic war gegen wehrhafte Berliner sichtbar geworden. Kovac konnte offensiv nicht nachlegen. Gewohnt treffsicher war allein Robert Lewandowski, der nach dem 1:0 auch den Elfmeter zum 2:2 verwandelte.
"Bei Weitem bester Fussballer in Deutschland"
Coutinho wird darum mit offenen Armen empfangen, wie Nationalverteidiger Niklas Süle verdeutlichte: "Ich kenne ihn als überragenden Fussballer. So eine Neuverpflichtung tut uns unheimlich gut."
Herausragend war Coutinho in seiner Zeit beim FC Liverpool unter Jürgen Klopp. Auch in Brasiliens Seleção glänzte das nur 1,72 Meter grosse Leichtgewicht wie beim Copa-América-Gewinn diesen Sommer.
In Barcelona erdrückte ihn dagegen auch Lionel Messis Übergrösse. Herthas Marko Grujic, der mit Coutinho in Liverpool spielte, prophezeite: "Er wird bei Weitem der beste Fussballer in Deutschland sein."
Coutinho, Perisic, dazu die französischen Abwehr-Weltmeister Lucas Hernandez und Benjamin Pavard für zusammen 135 Millionen Euro - dieses Paket passe, urteilte Rummenigge: "Wir haben schon einen Transfermarkt gemacht, der nicht nur nicht preiswert war, sondern auch von der Qualität her sehr hoch angesiedelt ist."
Beim dribbelstarken und torgefährlichen Coutinho, der das Glamour-Vakuum nach dem Abschied der Triple-Ikonen Arjen Robben und Franck Ribéry ausfüllen soll, habe aber nicht die Strahlkraft des Namens gezählt, sondern "exklusiv die Qualität", sagte Rummenigge.
Nach der schweren Knie-Verletzung von Wunschspieler Leroy Sané von Manchester City standen die Bayern unter höchstem Handlungsdruck.
Ein hartes Stück Arbeit für Trainer Niko Kovac
Jetzt liegt der Ball beim Trainer. Niko Kovac muss - und das im laufenden Spielbetrieb - das Puzzle aus Einzelkönnern zu einem grandiosen Ensemble zusammenfügen. Jetzt tobt der Konkurrenzkampf, unzufriedene Stars sind programmiert.
Nach dem Hertha-Spiel muckte bereits Renato Sanches wegen seines Kurzeinsatzes auf, was ihm einen Rüffel von Rummenigge ("Es ist nicht angebracht, wenn man gleich erbost davonläuft") eintrug sowie laut "Bild" eine Geldstrafe.
Kovac könne nun "in aller Ruhe mit diesem Kader bis Weihnachten arbeiten", meinte Hoeness. Liefern muss der Kroate zügig, wie das Dortmunder 5:1 gegen Augsburg aufzeigte. "Wir müssen schauen, dass wir die zwei Punkte, die wir nicht geholt haben, schnell wieder einsammeln", sagte Kovac.
Schon am Samstag auf Schalke soll mit Coutinho, Perisic und auch Hernández (Rummenigge: "Der ist topfit jetzt") eine andere Münchner Schlagkraft zu erleben sein.
"Es nutzt nichts, wenn wir lamentieren", sagte Rummenigge nach dem Stotterstart gegen die Hertha: "In den nächsten Spielen werden wir schon einfahren, was wir heute leider nicht geschafft haben, den Sieg." (dpa/fte)
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