Die Transferperiode ist erst seit wenigen Tagen beendet, da nehmen die Spekulationen um mögliche Zugänge für den FC Bayern schon wieder Fahrt auf. Neben dem nächsten Dortmunder und dem Überflieger der Bundesliga steht auch ein Star von Real Madrid im Fokus.
Das wildeste Gerücht ist gleichzeitig auch die wildeste Geschichte:
Der Younes, der seinen neuen Arbeitgeber dann durch die Hintertür und in einer Nacht- und Nebel-Aktion verlassen hat und nach Amsterdam zurückgekehrt ist, um dort das letzte halbe Jahr seines Vertrags zu erfüllen.
Ein Spieler, um dessen geplatzten Wechsel von Amsterdam nach Neapel jetzt diese krude Verschwörungstheorie kursiert:
Die Bayern hätten auf Bitten von Juventus Turin interveniert und Younes' Transfer mit einer Gegenofferte platzen lassen.
Juventus ist Napolis grosser Konkurrent im Rennen um den Scudetto und die Alte Dame wollte eine Verstärkung für Neapel unbedingt verhindern. Diese Version der Geschichte bringt jedenfalls Napolis Präsident Aurelio De Laurentiis unters Volk.
"Der Deal ist aus persönlichen Gründen nicht zustande gekommen, es sind ein paar Dinge passiert, aber ich will darüber nicht sprechen", sagte Younes nun der niederländischen Zeitung "De Telegraaf".
Umso bemerkenswerter, dass es offensichtlich einen rechtskräftigen Kontrakt zwischen Younes und Napoli für den kommenden Sommer gibt.
"Der Vertrag liegt dem Verband bereits vor", sagt De Laurentiis der "Gazzetta dello Sport". Das angebliche Interesse der Bayern setzt der ohnehin schon wirren Episode nun quasi noch die Krone auf.
Posse um Younes
Der FC Bayern ist in eine delikate Geschichte geraten. Younes jedenfalls lässt seine Zukunft offen und die Spekulationen damit am Köcheln. "Ich weiss nicht, ob ich im nächsten Sommer zu Neapel gehe, deswegen kann ich es nicht sagen", sagt der Nationalspieler. Als solcher wäre er für die Bayern prinzipiell durchaus eine interessante Personalie, waren die Münchener doch zuletzt sehr fleissig darin, deutsche Nationalspieler gewissermassen einzusammeln.
Younes hat nach seinem Wechsel in die Eredivisie bei Ajax aufhorchen lassen und sich in den erweiterten Kader von Joachim Löw gespielt. Zur absoluten Spitzenkategorie der Flügelspieler gehört der 24-Jährige deswegen aber noch nicht. Weshalb das kolportierte Interesse der Bayern auch mit Vorsicht zu geniessen ist.
Dass der Rekordmeister auf den Aussenbahnen nach Alternativen für Franck Ribéry und
Pulisic ergibt auf mehreren Ebenen Sinn
Und: Mit Christian Pulisic soll auch ein anderer möglicher Kandidat im Fokus stehen. Die Gerüchte um den US-Amerikaner halten sich nun schon mehrere Monate.
Was nur nachvollziehbar ist, wenn sich ein Spieler so schnell nach oben spielt, die Bundesliga kennt, ein ungeheures Potenzial besitzt und auf einer Position spielt, auf der die Bayern Handlungsbedarf sehen - auf dem rechten Flügel, als Erbe von Arjen Robben.
Pulisic hat bei Borussia Dortmund noch einen Vertrag bis 2020 und der BVB sei unter 100 Millionen Euro nicht bereit, den Spieler gehen zu lassen. So weit soll es aber erst gar nicht kommen.
"Wir planen weiter mit Christian Pulisic. Und wenn ich weiter sage, dann meine ich deutlich über den Sommer hinaus. Er hat bei uns einen langfristigen Vertrag und fühlt sich in Dortmund auch sehr wohl", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc erst im Herbst.
Die Borussia hat allein in den letzten sechs Monaten in Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang zwei Schlüsselspieler verloren, den Talentiertesten der vielen Hochtalentierten will der BVB um fast jeden Preis halten.
Pulisic wäre für die Bayern eine formidable Verstärkung und ein Versprechen für die Zukunft.
19 Jahre ist Pulisic erst alt, zusammen mit dem erst 21-jährigen Coman könnte die neue Flügelzange kaum vielversprechender und aufregender aussehen.
Und Pulisic wäre auch abseits des Platzes eine Art Türöffner. In den USA ist er zum Fussballer des Jahres gewählt worden, er ist das Aushängeschild und Gesicht einer boomenden Sportart.
Borussia Dortmund ist auf dem nordamerikanischen Markt noch wenig aktiv, im Sommer ist der erste Trip im Rahmen der Saisonvorbereitung in die Staaten geplant.
Die Bayern haben in New York längst ein Büro eröffnet, scannen den Markt dort schon seit einigen Jahren. Da käme Christian Pulisic als neues Zugpferd gerade recht.
Bailey - und Isco?
Der aktuell formstärkste Spieler der Liga muss automatisch auch ein Kandidat für die Bayern sein. Der kometenhafte Aufstieg von Leon Bailey rückt den Jamaikaner in den Fokus. Bailey besitzt bei Bayer Leverkusen einen Vertrag bis 2022 und das offenbar ohne Ausstiegsklausel.
Auch hier bewegt sich eine mögliche Ablösesumme im dreistelligen Millionenbereich. Bailey wäre der dritte Kandidat für den Flügel - aber aus Spanien dringen Meldungen durch, wonach den Bayern ein ganz anderes Grosskaliber förmlich vor die Füsse fallen könnte.
Real Madrids Noch-Trainer Zinedine Zidane hat offenbar nur noch wenig Lust auf Isco. Das ist eigentlich kaum nachvollziehbar, hat sich Isco in den letzten beiden Jahren vom Ersatzspieler zu einem Star gemausert, der eine festgeschrieben Ablösesumme von 700 Millionen Euro im Vertrag stehen hat.
Zidane steht nach einem bisher enttäuschenden Saisonverlauf unter Druck und fast scheint es, als würde er mit der Isco-Debatte einen Nebenkriegsschauplatz eröffnen.
Zumal die Bayern im zentralen Mittelfeld ausserordentlich gut aufgestellt sind. Aber wenn sich eine vielleicht einmalige Gelegenheit abseits der 700 Millionen ergibt, sollte auch der Rekordmeister darüber nachdenken.
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