- Halil Altintop ist seit diesem Sommer beim FC Bayern München als Übergangskoordinator tätig.
- In dieser Funktion soll er eine Schwachstelle in der Nachwuchsförderung des FC Bayern München beheben.
- Campus-Leiter Jochen Sauer und U19-Trainer Danny Galm verraten im Gespräch mit unserer Redaktion, welchen Einfluss Altintop nimmt.
Der FC Bayern München will seine Stars selber ausbilden.
Hinzu kommen elf Spieler, die in der letzten Saison für die U23 des FC Bayern in der Regionalliga aufliefen und in den Profifussball gewechselt sind oder ausgeliehen wurden. Holger Seitz, der Sportliche Leiter der Nachwuchsabteilung des FC Bayern, sagt auf der Vereinswebseite: "Es bestätigt unsere Arbeit, dass in der jüngeren Vergangenheit einige Campus-Talente bei unserer Profimannschaft Fuss gefasst haben."
Viele weitere Spieler sollen folgen. Ein Ex-Profi nimmt bei diesem Vorhaben eine Schlüsselrolle ein: Halil Altintop. Im Gegensatz zu seinem Bruder Hamit Altintop hat dieser zwar nie für den FC Bayern München gespielt, dafür aber unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern, den FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg.
Altintop betreut Top-Talente und Leihspieler
Im Jahre 2020 stieg der Deutsch-Türke als Trainer in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern München ein. Der 39-Jährige trainierte jeweils eine Saison die U16 und U17 des FC Bayern, ehe er im vergangenen Sommer eine neue Funktion übernahm – und zwar als Übergangskoordinator.
Campus-Leiter Jochen Sauer erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion den Zweck dahinter: "Er soll sich um die Top-Talente kümmern. Er soll die Betreuung der Spieler übernehmen, die zwischen der U23 und der Profimannschaft hin und her pendeln. Und er soll sich um unsere Leihspieler kümmern, den Kontakt zu ihnen selbst und zu ihren Trainern pflegen."
Viele ausgebildete Talente verliessen den FC Bayern ablösefrei
Genau darin lag in der Vergangenheit eine Schwachstelle in der Nachwuchsförderung des FC Bayern. Weil junge Talente zwischen der Profimannschaft und der U23-Mannschaft in der Regionalliga hin- und hergeschoben wurden, fühlte sich niemand so richtig für sie zuständig. Diese Lücke soll Altintop schliessen.
Dadurch soll kein junger Spieler mehr durchrutschen, der dann später bei anderen Vereinen Karriere macht. Zwar ist den Verantwortlichen bewusst, dass nicht jedes Top-Talent später den Durchbruch beim FC Bayern schaffen wird. Zumindest aber sollen diese Spieler an den Verein gebunden werden und dann eine Ablösesumme generieren.
Dies gelang zuletzt nicht immer: Spieler wie Angelo Stiller (TSG Hoffenheim), Niklas Dorsch (FC Augsburg) und Milos Pantovic (1. FC Union Berlin) wurden zum Beispiel beim FC Bayern ausgebildet, verliessen den Verein dann jedoch ablösefrei und stehen nun bei anderen Bundesligisten unter Vertrag.
Altintop informiert Nagelsmann über die Talente
Während Altintop selbst keine Interviews über seine Funktion gibt, verrät sein Trainerkollege Details über dessen Arbeitsalltag. Danny Galm, der Trainer der U19 des FC Bayern, sagt unserer Redaktion: "Altintop kommuniziert täglich mit Spielern von der U17, U19 und U23 oder auch mit den jungen Spielern bei den Profis.
Unser Profitrainer Julian (Nagelsmann, Anm.d.Red.) bekommt regelmässig ein Update von Halil. Er hat das Gesamte im Blick. Er sieht, was in der U17 nachkommt und wie die U19- und U23-Spieler sich im täglichen Trainingsbetrieb entwickeln."
Altintop befindet sich im engen Austausch mit den verschiedenen Trainern. "Er berichtet an die Profiabteilung, damit die Kollegen an der Säbener Strasse wissen, was unsere Talente hier am Campus machen", erzählt Galm und fügt hinzu: "Ich glaube, wir haben mit dieser Position des Übergangskoordinators eine sehr wichtige Schnittstelle entwickelt, die den Talenten hilft, näher an die Säbener Strasse heranzukommen."
Die Zukunft wird zeigen, ob das Vorhaben funktioniert oder nicht.
Verwendete Quellen:
- Interview mit Jochen Sauer
- Interview mit Danny Galm
- fcbayern.com: Seitz im Interview
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