Paul Wanner wurde vor gut zwei Jahren der jüngste Bundesligaspieler in der Geschichte des FC Bayern München. Seine Ausleihe nach Elversberg verlief erfolgreich, wie Trainer Horst Steffen berichtet. Offenbar hat der FC Bayern bereits entschieden, wie es mit dem 18-Jährigen weitergeht.
Er ist noch immer der jüngste Bundesligaspieler in der Vereinsgeschichte des FC Bayern München. Paul Wanner war gerade einmal 16 Jahre und 15 Tage alt, als er im Januar 2022 gegen Borussia Mönchengladbach sein Bundesliga-Debüt gab. "Paul ist ein besonderes Talent, das wir fördern wollen", sagte der damalige Trainer Julian Nagelsmann.
Doch seine Entwicklung geriet ins Stocken. Wanner kam zwar noch in sieben weiteren Pflichtspielen zum Einsatz, bekam aber auch Kritik zu spüren. "Die U19-Spiele, die er gemacht hat, waren nicht so, dass ich mit beiden Ohren geschlackert habe", sagte
Im Gegenteil: Aufgrund von Adduktorenbeschwerden und einer Zahn-OP war Wanner zunächst nicht einsatzfähig. Als die neue Saison begann, wurde er lediglich in der 2. Mannschaft in der Regionalliga Bayern eingesetzt. Eine Ausleihe in die 2. Bundesliga zur SV Elversberg war die Konsequenz. "Für Pauls weitere Entwicklung ist es nun wichtig, kontinuierlich Spielpraxis in einer Profiliga zu bekommen", erklärte Jochen Sauer, Direktor Nachwuchsentwicklung beim FC Bayern.
Dieser Plan ging voll auf: In 27 der 29 Zweitliga-Spiele, in denen Wanner Bestandteil von Elversberg war, ist er eingesetzt worden. 20 Mal stand er in der Startelf. Sechs Tore und vier Vorlagen sind die Bilanz des offensiven Mittelfeldspielers.
"Er hat eine gute Entwicklung genommen und fühlt sich jetzt wohl", sagt Horst Steffen, der in Elversberg sein Vereinstrainer ist, im Gespräch mit unserer Redaktion. Allerdings musste sich Wanner seinen Stammplatz in den ersten Wochen hart erkämpfen.
"Er hat ein bisschen gebraucht, um die Intensität so anzunehmen, wie ich sie gerne hätte und die Mannschaft sie braucht. Das hat er relativ schnell gemerkt. Allerdings hatten wir dann einen relativ guten Lauf, sodass ich die Spieler, die vorher gut performt haben, nicht herausnehmen wollte. Daher wurde er oft nur eingewechselt", erklärt Steffen.
Im Verlaufe der Saison machte Wanner einen weiteren Leistungsschub. "Nach der Winterpause ist er noch stärker geworden und hat die Vorbereitung gut genutzt. Er hat alles rausgehauen, was in ihm steckt. Und dann ist er eben auch aufgrund seiner individuellen Qualität, die er ins Spiel einbringt, sehr gut", berichtet Steffen.
Die Stärken von Wanner: Kreativität und Dribbling
Der Trainer schätzt an Wanner vor allem "seine Kreativität und auch sein Dribbling, sodass er auch mal ein oder zwei Gegenspieler stehen lassen kann. Er hat einen guten Abschluss und eine gute Übersicht, spielt Pässe, die andere vielleicht nicht so sehen und spielen würden. In seinen Pässen hat er eine Genauigkeit, die aussergewöhnlich ist".
Möglicherweise tat es Wanner auch gut, der hektischen Medienstadt München zu entfliehen und sich in der Gemeinde Spiesen-Elversberg, wo gerade einmal rund 13.000 Einwohner leben, entwickeln zu können. "Sicherlich haben wir weniger Druck von aussen. Daher haben die Spieler gute Möglichkeiten, sich zu entfalten", erklärt Steffen.
Ob eine weitere Ausleihe von Wanner eine Option für Elversberg wäre? "Da bin ich der falsche Ansprechpartner, weil ich nicht genau weiss, was der FC Bayern München möchte. Dies wäre eher eine Frage für Paul selber, seine Berater und den FC Bayern", antwortet Steffen.
Wanner soll an einen Bundesligisten verliehen werden
Wie der "kicker" berichtet, haben die Verantwortlichen des FC Bayern die Entwicklung von Wanner sehr wohlwollend wahrgenommen. In München steht Wanner, der mittlerweile 18 Jahre alt ist, noch bis zum Sommer 2027 unter Vertrag. Eine weitere Ausleihe nach Elversberg ist offenbar keine Option. Stattdessen soll Wanner an einen Bundesligisten verliehen werden. Laut dem Bericht soll es an Interessenten nicht mangeln.
Das Heimspiel am Sonntag gegen den Karlsruher SC dürfte somit das letzte Spiel von Wanner bei der SV Elversberg sein.
Verwendete Quellen
- Interview mit Horst Steffen, Trainer der SV Elversberg
- Kicker (40/2024): Auch bei Flick gibt es Bedenken
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