Stuttgart - Torjäger Harry Kane ballte die Fäuste, Trainer Vincent Kompany huschte auf dem Weg zu seinen Spielern auf dem Rasen ein Lächeln durchs Gesicht. Der FC Bayern hat den nächsten Schritt Richtung Meisterschaft gemacht und sich schon mal auf den Königsklassen-Kracher eingestimmt.
Die Münchner gewannen den Südschlager der Fussball-Bundesliga beim VfB Stuttgart mit 3:1 (1:1). Der Rekordmeister baute seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf Verfolger Bayer Leverkusen zumindest vorübergehend auf elf Punkte aus. Und er holte sich weiteres Selbstvertrauen für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen die Werkself am Mittwoch.
"Es war heute ein hartes Stück Arbeit", sagte
Bayern seit zehn Liga-Spielen unbesiegt
"Fakt ist, dass wir es den Gegnern zu leicht machen, Tore zu schiessen", sagte der VfB-Profi: "Bitter einfach". In der 90. Minute sorgte
Palhinha zurück in Münchner Startelf
Die Bayern mussten erstmals in dieser Saison ohne den angeschlagenen Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich auskommen. Da auch Aleksandar Pavlovic krankheitsbedingt ausfiel, durfte 50-Millionen-Euro-Einkauf João Palhinha im Mittelfeld erstmals seit Anfang November wieder von Beginn an ran.
Um ein Haar hätte es die Münchner früh erwischt. Nach einem langen Schlag von VfB-Torhüter
VfB zunächst die bessere Mannschaft
In einer unterhaltsamen, teils hitzigen und phasenweise auch zerfahrenen ersten Halbzeit waren die Stuttgarter die bessere Mannschaft. Hinten wirkten sie allerdings nicht immer sicher - das eröffnete den Bayern Chancen.
Olise scheiterte mit einem Flachschuss an Nübel (16.), Jamal Musiala schlenzte die Kugel nach einem Missverständnis in Stuttgarts Defensive rechts am Tor vorbei (22.). Es war die bis dahin mit Abstand grösste Gelegenheit des Spiels.
Stiller trifft gegen Ex-Club sehenswert
Der VfB zeigte den von Trainer Sebastian Hoeness geforderten Mut und belohnte sich nach gut einer halben Stunde. Nachdem Deniz Undav zunächst noch eine Riesenchance ausgelassen hatte (31.), traf Stiller mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze sehenswert zum 1:0.
Ausgerechnet Stiller, der gebürtige Münchner und frühere Nachwuchskicker der Bayern - es war nicht nur ein schönes Tor, sondern eines mit besonderer Note.
Doch die Antwort der Gäste, die offensiv nun etwas mehr investierten, liess nicht allzu lange auf sich warten. Leroy Sané, der vor dem Gegentreffer noch den Ball verloren hatte, schickte den sehr auffälligen Olise auf die Reise - und der 24-Jährige traf mit einem platzierten Schuss ins linke Eck. Das Tor wurde lange wegen einer möglichen Abseitsposition überprüft und letztlich gegeben.
Dicker VfB-Bock vor dem 1:2
Nach der Pause kam auch Bayerns Stürmerstar
Nur kurz später servierten die Stuttgarter den Münchnern ein nachträgliches Geschenk zu deren 125. Geburtstag. Nübel brachte mit seinem Anspiel Stiller in Bedrängnis, Goretzka ging dazwischen - und versenkte die Kugel zum 1:2. "Der Ball ist zu riskant in der Situation", räumte Nübel ein. "Heute verlieren wir das Spiel nur, weil wir zu viele Fehler gemacht haben." Es tue extrem weh. Goretzka dagegen verriet: "Ich habe lustigerweise in der Pause dem Trainer gesagt, dass ich so ein Tor machen werde. Darauf habe ich spekuliert."
Der VfB bemühte sich in der Schlussphase noch um den Ausgleich. Das Tor aber machten die Bayern durch den eingewechselten Coman nach einem leichtfertigen Ballverlust der Gastgeber an der Mittellinie.


"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.