Der FC Bayern München stört sich daran, dass der Berater von Alphonso Davies öffentlich vom Interesse anderer Top-Vereine spricht. Davies hat so ein enges Verhältnis zu seinem Berater, dass dies für den FC Bayern zu einem Problem werden könnte.

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Der FC Bayern München hat zu einigen Beratern ein angespanntes Verhältnis. Zuletzt geriet vor allem Pini Zahavi in Ungnade, weil er die Abgänge von Robert Lewandowski und David Alaba forcierte. Ehrenpräsident Uli Hoeness liess sich damals sogar dazu hinreissen, Zahavi öffentlich als "geldgierigen Piranha" zu bezeichnen.

Nun gibt es offenbar einen weiteren Berater, der dem FC Bayern Kopfzerbrechen bereitet. Gemeint ist Nick Huoseh, der Berater des Aussenverteidigers Alphonso Davies. Laut einem Bericht der "Sport Bild" stört sich der Rekordmeister daran, dass der Berater öffentlich mit einem möglichen Wechsel zu Real Madrid flirtet.

Davies steht zwar noch bis zum Sommer 2025 in München unter Vertrag. Doch bereits jetzt stellt sich die Frage nach dessen Zukunft. Kommt bis zum Ende der Saison keine Vertragsverlängerung zustande, könnte bereits im Sommer 2024 ein Verkauf notwendig sein, um einen ablösefreien Abgang im Sommer 2025 zu vermeiden.

Davies-Berater spricht öffentlich vom Interesse anderer Vereine

Huoseh sieht sich in einer guten Verhandlungsposition und sagte im Mai gegenüber dem kanadischen Portal TSN: "Eine Reihe von Klubs sind an Davies interessiert, aber es gibt noch keine direkten Gespräche. Davies hat noch zwei Jahre Vertrag. Die Bayern hoffen auf eine Vertragsverlängerung. Es ist noch nichts bestätigt."

Einen Monat später sagte er ganz offen, auch mit anderen Vereinen im Kontakt zu stehen. "Es gibt viel zu tun. Ich habe mit anderen Klubs gesprochen – sie haben uns geschrieben und mit uns gesprochen. Aber wir haben mit niemandem tiefgründige Gespräche geführt", erklärte Huoseh.

In dem Bericht wurde nicht nur Real Madrid, sondern auch der englische Top-Verein Manchester City als möglicher Interessent genannt. Laut Huoseh wäre die Zukunft von Davies völlig offen. Der Kanadier könnte theoretisch seine gesamte Karriere in München verbringen, aber "er könnte auch wechseln."

Dass der Berater so offen über einen Wechsel spricht, kommt bei den Verantwortlichen in München nicht gut an. Hoeness versuchte im Sommer, sich gelassen zu geben. "Ich habe von Alphonso nichts dergleichen gehört. Was Berater machen, um ihr Geld zu verdienen, da hat er ja keinen Einfluss drauf", sagte er.

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Davies lernte seinen Berater im Alter von elf Jahren kennen

Tatsächlich aber dürfte Davies durchaus Einfluss auf seinen Berater haben. Davies und Huoseh pflegen nicht nur ein geschäftliches Verhältnis, sondern sind auch privat gut miteinander befreundet. Huoseh trainierte im kanadischen Edmonton zum ersten Mal Davies, als dieser gerade einmal elf Jahre alt war.

Das aussergewöhnliche Talent von Davies war damals bereits sichtbar. Als einige Vereine aus Europa Interesse an Davies anmeldeten, baten die Eltern von Davies, die dem Bürgerkrieg im afrikanischen Liberia entflohen waren, Huoseh um Unterstützung. Huoseh wollte einen Berater für Davies engagieren, doch keiner hatte Interesse.

Also baten die Eltern Huoseh, er solle als dessen Berater aktiv werden. Dieser wollte diese Funktion zunächst gar nicht annehmen, wie er gegenüber "CBC" verriet: "Ich sagte, dass ich mir wirklich Sorgen machen würde, dass ich einen Fehler mache und sie dann sauer auf mich wären. Aber sie sagten, nein, wir möchten, dass du das machst." So begann die Zusammenarbeit, die bis heute Bestand hat.

Huoseh sei kein Berater, der auf den "eigenen Vorteil bedacht" ist

Axel Schuster, der seit 2019 als Geschäftsführer von Davies früherem Verein Vancouver Whitecaps tätig ist, lobt den Einfluss von Huoseh. "Alphonso arbeitet mit den richtigen Leuten zusammen. Sein Berater hat ihn schon damals in Edmonton als junges Talent unterstützt. Er hat ihn zum Training gefahren und sogar mit ihm trainiert. Zum Glück ist ihm Alphonso bis heute treu geblieben. Er hat den Avancen grösserer Berater-Agenturen widerstanden", sagte er im Interview mit "spox.com".

Laut Schuster unterscheide sich Huoseh von vielen anderen Beratern: "Ich verteufle gerne Berater, weil viele auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, aber bei ihm ist das nicht der Fall. Neulich hat er mir übrigens bestätigt, dass viele Klubs Interesse an Alphonso haben."

Huoseh hat sich mit seiner Agentur ATG Sports Management mittlerweile selbstständig gemacht und vertritt fast ausschliesslich Spieler kanadischer Abstammung. Der Zweitliga-Spieler Belal Halbouni vom 1. FC Magdeburg ist einer von ihnen. Davies ist jedoch mit Abstand der wertvollste Spieler seiner Agentur.

Verwendete Quellen:

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