Der FC Bayern München gedenkt des "Kaisers". Aber niemand bemerkt augenscheinlich, dass sein Bild im Mittelkreis der Allianz Arena den Fussball-Kaiser im falschen Trikot zeigt.
396-mal hat der am 7. Januar 2024 verstorbene
Lesen Sie auch:
Franz Beckenbauer in kaiserlicher Pose
Die Aufnahme, die Beckenbauer in aufrecht-überlegener Pose während des Spiels zeigt, mit zur Seite geneigtem Kopf, wurde offensichtlich ausgewählt, weil die legendäre Rückennummer fünf bestens zu erkennen ist.
Allerdings stammt das Foto aus dem Abschiedsspiel Beckenbauers. Indizien dafür: Der FC Bayern München lief zu Beckenbauers Zeiten nie in einem adidas-Trikot mit Nadelstreifen-Design auf. Und adidas-Rückennummern zu Beckenbauers Bayern-Zeiten hatten niemals die auf dem Bild erkennbare Form. Sie bestanden meist aus den legendären drei Streifen des Ausrüsters aus Herzogenaurach.
Der rüstete über viele Jahre in den 70er- und 80er-Jahren auch den HSV aus. Und dieser HSV richtete das Abschiedsspiel für Beckenbauer aus. Es fand am 1. Juni 1982 nicht in München, sondern in Hamburg statt. In jenem Volksparkstadion, das ab Oktober 1980 zu Beckenbauers sportlicher Heimat geworden war. Dies, obwohl er dort im Rahmen des WM-Vorrundenspiels gegen Australien 1974 aus Ärger über die Pfiffe des Publikums in dessen Richtung ausgespuckt hatte.
Meister mit dem Hamburger SV 1981/82
Für den HSV lief der spätere DFB-Teamchef bis zum Saisonende 1981/82 noch 28-mal in der Bundesliga auf und errang die deutsche Meisterschaft, ehe er seine Karriere mit einem Comeback bei Cosmos New York 1983 endgültig ausklingen liess.
Auch, wenn es an diesem Tag um Franz Beckenbauer und nicht um den FC Bayern ging, muss der Verein sich die Frage gefallen lassen, warum es kein geeignetes Foto im Dress des FC Bayern gegeben hat.
Weitere Fussball-News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.