• Bayern München fühlt sich nach dem Arbeitssieg gegen Bielefeld für den Klassiker gerüstet.
  • Am Montag soll erstmal eine andere Trophäe her, auch der Dialog mit den Fans läuft.
  • Und am Samstag ist das Spitzenduell mit Rivalen Dortmund.

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Die angeschlagenen Bosse atmeten sichtlich erleichtert auf, Julian Nagelsmann richtete selbstbewusst eine Kampfansage an den erstarkten Erzrivalen. "Grundsätzlich ist man bei Bayern München immer bereit für Topspiele", sagte der Trainer entschlossen über den Kracher-Klassiker bei Verfolger Borussia Dortmund. Dort will der deutsche Rekordmeister wieder für klarere Verhältnisse sorgen - und nebenbei den aufgebrachten Anhang weiter besänftigen.

Schon der wichtige 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen Arminia Bielefeld dank Sensations-Schlenzer Leroy Sane sorgte für ein wenig Aufmunterung nach den Tumulten bei der denkwürdigen Mitgliederversammlung.

Präsident Herbert Hainer versuchte zudem, mit seinem Gesprächsangebot an Katar-Kritiker Michael Ott die Wogen zu glätten. Die Verleihung des Ballon d'Or am Montag, bei der Weltfussballer Robert Lewandowski als Favorit gilt, bietet weitere Zerstreuung. Nichts aber kann Klub und Fans so sehr einen, wie ein prestigeträchtiger Erfolg beim BVB.

Nagelsmann über Dortmund: "Wir sind auf einem guten Weg"

"Das ist ein Klassiker in Deutschland", sagte Kapitän Manuel Neuer und stichelte: "Dass es wirklich wieder um was geht, das hatten wir nicht immer." Seine neun Meisterschaften in Serie feierte der FC Übermacht mit bis zu 25 Punkten Vorsprung, nur 2019 kam die Borussia auf zwei Zähler heran. Vor dem Duell am Samstag liegt sie nur einen Punkt zurück. Endlich Spannung?

"Das ist für die Liga ein tolles und interessantes Spiel", sagte Nagelsmann und behauptete: "Wir sind, auch wenn es gerade ein bisschen unruhig ist, auf einem guten Weg." Besser standen die Bayern, die mit 102 Toren im Kalenderjahr den Kölner Rekord übertrumpften, zuletzt 2015/16 da.

Doch Nagelsmann gab zu, dass die jüngsten personellen Entwicklungen seine Bayern sicher nicht bevorteilten. Anführer Joshua Kimmich (Corona) wird in Dortmund fehlen, der BVB dagegen hat Stürmerstar Erling Haaland wieder.

"Mit Josh sind wir besser als ohne. Und mit Haaland sind sie besser als ohne", sagte Nagelsmann: "Aber ich habe noch nie angefangen zu jammern. Wir fahren da hin und möchten gewinnen."

FC Bayern: Steigerung gegen Dortmund nötig

Dazu wird eine deutliche Steigerung nötig sein. Die wollte Nagelsmann im Gegenpressing schon gegen Bielefeld gesehen haben, "was Positionsbesetzung und Disziplin angeht war es eines der besten Spiele", behauptete er.

Doch die Münchner wucherten mit Chancen, ehe sie der starke Sane mit seinem 18. Scorerpunkt im 21. Saisonspiel (71.) erlöste. Jetzt, tönte Serge Gnabry, der wie Jamal Musiala und Niklas Süle nach der Quarantäne zurückkehrte, fahre man "mit breiter Brust" nach Dortmund.

Auch die Bosse waren froh. "Glückwunsch, ein dreckiger 1:0-Sieg ist wichtig", habe Vorstandschef Oliver Kahn zu ihm gesagt, verriet Nagelsmann. Wichtig vor allem fürs Binnenklima.

Wie der Dialog mit den Kritikern, den Hainer anstiess - ausdrücklich begrüsst von Führungsspielern wie Neuer ("ganz wichtig") oder Thomas Müller ("wir tun gut daran"). Nagelsmann ist nach Gesprächen mit Hainer und Kahn sicher: "Da wird es Lösungen geben."

Nagelsmann über die schweigenden Bosse

Dass ihn die schweigenden Bosse mit all den kniffligen Themen allein liessen, hielt er aus. "Ich habe in meinem Stellungsprofil gelesen, dass das dazugehört", sagte er achselzuckend. Seine Stars habe die Unruhe nicht belastet, behauptete der 34-Jährige, doch er betonte: "Wir dürfen den Hauptfokus nicht verlieren!"

Die Ablenkung am Montag ist allerdings willkommen. Beim FC Bayern rechnen sie fest damit, dass die französische Fachzeitschrift France Football Lewandowski den Goldenen Ball verleihen wird: Kahn, Hainer, Sportchef Hasan Salihamidzic und Nagelsmann begleiten ihn nach Paris.

"Lewy muss das Ding holen - fertig!", sagte Müller. Nagelsmann assistierte: "Ich betone nochmal, dass es kein Spieler mehr verdient als Robert." (afp/sap)

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