- Das Verhältnis zwischen der Klubführung des FC Bayern und Teilen der Mannschaft scheint angekratzt zu sein.
- Nach Robert Lewandowski hat sich auch Corentin Tolisso kritisch über die Vereinsführung geäussert.
- Schon Niklas Süle hatte fehlende Unterstützung beanstandet und damit seinen Wechsel zu Borussia Dortmund begründet.
Der Streit zwischen
Der Vorwurf: mangelnde Kommunikation. Sein Berater Pini Zahavi bestritt in der "Bild"-Zeitung die Aussage von Sportvorstand Hasan Salihamidzic, Lewandowski habe ein konkretes Angebot für eine Vertragsverlängerung erhalten: "Nein, es gab kein solches Angebot."
Das würde bedeuten: Der FC Bayern München hätte den Stürmer über die Planung im Unklaren gelassen und ihn auf diese Weise vergrault. Zwar lässt sich objektiv nicht belegen, welche Seite nun die Wahrheit sagt. Tatsache ist aber, dass sich mit
Tolisso: "Drei Wochen nichts vom Verein gehört"
Der Mittelfeldspieler, der im Sommer 2017 für eine Ablöse von 41,5 Millionen Euro verpflichtet wurde, beklagt sich darüber, bis zum Saisonende im Unklaren gehalten worden zu sein. "Ich hatte seit drei Wochen nichts vom Verein gehört. Ich habe meinem Berater gesagt, er soll anrufen – und da war die Entscheidung schon gefallen", erzählt Tolisso im Interview mit der französischen Zeitung "L’Équipe" (Bezahlinhalt).
Im Gegensatz zu dem nach Dortmund abgewanderten
Allerdings dürfte auch Tolisso seinen Teil dazu beigetragen haben, dass eine Vertragsverlängerung nicht zustande kam. Laut Informationen der "Bild" soll er ein Jahresgehalt von elf Millionen Euro gefordert haben. Viel Geld für einen Spieler, der nicht zuletzt aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit in den letzten vier Spielzeiten maximal 16 Bundesligaspiele pro Saison bestritt.
Grundsätzlich äusserte Tolisso sogar Verständnis für die Entscheidung des FC Bayern: "Ich verstehe die Entscheidung des Klubs. Aus meiner Sicht aber auch, denn es ist gut, eine Luftveränderung zu bekommen und einen neuen Zyklus zu beginnen." Seine Aussagen lassen allerdings darauf schliessen, dass er gerne früher Planungssicherheit gehabt hätte.
Niklas Süle fehlte die Wertschätzung
Insgesamt lassen immer mehr Aussagen vermuten, dass das Verhältnis zwischen einigen Spielern und dem Vorstand des FC Bayern angekratzt ist. Auch Süle erklärte im Interview mit der "Sport Bild", nicht die Unterstützung der Vereins-Chefs gespürt zu haben. Er habe gemerkt: "Okay, du hast ein gewisses Standing in der Mannschaft, bei den Klub-Angestellten und den Fans – aus der Klub-Führung habe ich das nicht verspürt." Der Verteidiger stellte klar, dass er mit dieser Aussage nicht nachtreten wolle: "Ich möchte nur erklären, wie ich mich gefühlt habe. Damals merkte ich nur, dass mir die Wertschätzung fehlt und ich etwas Neues machen will."
Der frühere Bayern-Spieler und heutige TV-Experte Lothar Matthäus stellt eine unerfreuliche Entwicklung beim Rekordmeister fest. In seiner Sky-Kolumne schrieb er: "Es ist gefühlt so viel Unruhe in diesem Verein, wie lange nicht. Plötzlich wollen Spieler unbedingt den Verein verlassen. Früher konnten andere Klubs machen, was sie wollten, aber kaum einer wollte weg aus München." Fälle wie Lewandowski, Süle und David Alaba zeigen, dass dies heute anders ist.
Verwendete Quellen:
- Bild.de: Tolisso kritisiert die Bayern-Bosse weiter!
- Lequipe.fr: Corentin Tolisso et son avenir en bleu : « À aucun moment, je me dis que c'est fini »
- Sport.sky.de: Matthäus: Kein Wunder, dass Lewy keine Lust mehr auf Bayern hat!
- Sport Bild (20/2022): "Wir werden mit dem BVB richtig attackieren"
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