In der entscheidenden Phase der Saison leidet der FC Bayern München nicht nur unter grossem Verletzungspech, sondern laut einem Bericht auch unter einer mangelnden Bindung zwischen Trainer und Mannschaft.

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Thomas Tuchel fand gegenüber seinen Spielern offene Worte. Laut einem aktuellen Bericht der "Sport Bild" soll der Trainer des FC Bayern München der Mannschaft nach dem schleppenden Start in das Jahr 2024 vorgeworfen haben: "Ihr gebt mir keine Energie!"

Der FC Bayern hat drei der ersten vier Bundesligaspiele des Jahres 2024 gewonnen, allerdings in keiner Partie spielerisch überzeugt. Hinzu kam die desaströse 0:1-Niederlage gegen den SV Werder Bremen.

Tuchel haderte wiederholt öffentlich damit, dass sich die guten Trainingsleistungen nicht auf die Spiele transportieren lassen. Nach der Niederlage gegen Bremen sagte er gegenüber Dazn: "Ich habe keine Lust mehr zu sagen, dass wir gut trainieren – weil, das glaubt dir ja keiner mehr."

Hat Tuchel keinen Draht zu Kimmich, Goretzka und Müller?

Läuft es spielerisch für den FC Bayern nicht gut, fehlt es der Mannschaft an Führungsstärke auf dem Platz. Dabei gäbe es in Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller durchaus potenzielle Anführer. Wie die "Sport Bild" allerdings berichtet, findet er ausgerechnet zu den drei deutschen Nationalspielern keinen Draht.

Das hat Gründe: Tuchel sprach Kimmich bereits im Sommer die Qualität ab, ein typischer Sechser zu sein, obwohl sich der Spieler selbst genau in dieser Rolle sieht. Goretzka scheint unter Tuchel kein unumstrittener Stammspieler zu sein und wurde in den ersten beiden Partien des Jahres lediglich eingewechselt. Müller kommt ohnehin nur selten über die Reservistenrolle hinaus.

Musiala, Sane und Gnabry sollen Fürsprecher sein

Laut dem Bericht gibt es beim FC Bayern einige Spieler, deren Feedback zum Trainer gemischt ausfällt: Taktisch sei er zwar über jeden Zweifel erhaben, jedoch fehle es ihm an Nähe zum Team und Einfühlungsvermögen.

Gleichwohl soll Tuchel auch einige Fürsprecher in der Mannschaft haben. Mit Jamal Musiala, Leroy Sane und Serge Gnabry soll der Trainer einen sehr guten Austausch haben. Und doch stellt sich die Frage, inwiefern der Kader des FC Bayern wirklich den Wünschen des Trainers entspricht.

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Viele Transfer-Wünsche von Tuchel blieben unerfüllt

In der jüngeren Vergangenheit wurden viele Transfer-Wünsche von Tuchel nicht erfüllt. Als seine Wunschlösung für die Innenverteidigung galt Ronald Araujo vom FC Barcelona. Stattdessen wurde Eric Dier verpflichtet, der zuvor bei Tottenham Hotspur lediglich Ersatzmann war. Und auch der nun verpflichtete Rechtsverteidiger Sacha Boey war für Tuchel nicht erste Wahl, wie der frühere Bayern-Spieler Lothar Matthäus weiss.

"Thomas Tuchel wollte ursprünglich mit Kieran Trippier noch einen Spieler aus der Premier League holen. Während seiner Zeit in England hat er dort wahrscheinlich viele Spieler kennengelernt, die er von der Mentalität und Qualität her als echte Verstärkungen für den FC Bayern sieht. Aber Transfers sind bei Bayern München nicht Sache des Trainers", schreibt Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.

"Sonst bräuchte man Entscheidungsträger wie Christoph Freund oder Max Eberl nicht, wenn Tuchel die Transfers machen würde. In England ist der Trainer auch als Teammanager dafür zuständig, die Mannschaft zusammenzustellen. Thomas Tuchel weiss, dass es in Deutschland anders ist."

Das heisst also: Tuchel hat beim FC Bayern weniger Einflussmöglichkeiten als zuvor beim FC Chelsea. Ob er sich an die Verhältnisse in der Premier League zurücksehnt? Kürzlich sagte er in einem Interview mit "ESPN": "Ich habe in England mehr Wertschätzung gespürt, ja."

Effenberg befürchtet: "Das kann böse enden für den FC Bayern"

Tuchel und dem FC Bayern stehen entscheidende Wochen bevor. Am 10. Februar könnte beim Auswärtsspiel gegen Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen eine kleine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen. Nur vier Tage später steht bereits das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den italienischen Top-Verein Lazio Rom an.

Dass der FC Bayern ausgerechnet jetzt vom Verletzungspech (unter anderem Kimmich, Upamecano, Coman, Laimer, Gnabry, Sarr) geplagt ist, erschwert die Situation. "Thomas Tuchel hat logischerweise grosse Sorgen", sagte der frühere Bayern-Spieler Stefan Effenberg im "Doppelpass" von "Sport1".

"Du kannst immer mal einen Spieler von einer Position wegnehmen und auf eine andere Position schieben – so wie Laimer, ein normaler Sechser, den du auf die rechte Aussenbahn schiebst. Jetzt fällt der auch noch aus. Die Liste ist gross. Vor allem vor den Wochen, die jetzt anstehen. Das tut schon weh und kann böse enden für den FC Bayern."

Verwendete Quellen

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