Formell ist Uli Hoeness beim FC Bayern München lediglich Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied. Tatsächlich aber geht sein Einfluss weit darüber hinaus und nimmt teilweise kuriose Züge an.
Uli Hoeness scheint sich in seiner Rolle wohlzufühlen. Seit der Freistellung von Sportvorstand
Dafür hat Hoeness sogar seinen Urlaub verkürzt. Wie die "Sport Bild" berichtet, macht Hoeness stets im Sommer gemeinsam mit seiner Frau Susi einen dreiwöchigen Urlaub in Frankreich. Diesmal soll er nur eine Woche Urlaub gemacht haben, um sich voll der Transferplanung des FC Bayern widmen zu können.
Hoeness überlässt nichts dem Zufall und ist auch wieder häufiger an der Säbener Strasse anzutreffen. Als am Montag Trainer Thomas Tuchel und die ersten Spieler auf dem Vereinsgelände waren, um ein individuelles Training zu absolvieren, war auch Hoeness anwesend und unterhielt sich unter anderem mit dem Trainer.
Gutes Verhältnis zwischen Tuchel und Hoeness
Tuchel und Hoeness haben ein gutes Verhältnis. Bereits Ende April, bevor Hoeness in die Kaderplanung involviert wurde, lobte Tuchel den regen Austausch: "Das ist sein Verein. Er möchte Informationen haben, Stimmungen und Meinung haben und gibt seine Meinung ab. Das ist doch klar, er ist meinungsstark. Ich wäre schlecht beraten, wenn ich nicht zuhören würde."
Hoeness gefällt, dass nach den unruhigen Monaten wieder Harmonie im Verein herrscht. Im Juni sagte er im Interview mit "Sky": "Der Verein hat sich total befriedet. Es ist total ruhig. Wir setzen uns einmal die Woche zusammen mit dem grossen Kreis, der alle Dinge bespricht. Bis jetzt läuft es sehr, sehr gut."
Der Ehrenpräsident legt grossen Wert darauf, dass interne Informationen nicht mehr an die Medien gelangen. "Die Dinge, die wir machen, werden nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, sondern im kleinen Kreis, und das tut der Sache gut", sagte er und kündigte an: "Auch Lothar Matthäus wird in den nächsten zwölf Monaten weniger Informationen kriegen, weil wir ihm die Kanäle etwas abschneiden werden."
Hoeness testet sogar die Bettwäsche
Hoeness beschränkt sich offenbar nicht nur auf die Kaderplanung. Laut dem Bericht der "Sport Bild" testet er sogar persönlich die Produkte aus dem Fanshop. Er möchte offenbar sichergehen, dass Fan-Produkte wie Zahnbürsten oder Spielzeuge auch qualitativ hochwertig sind.
Kurios: Angeblich schlief Hoeness sogar in der Bettwäsche des FC Bayern, um auch diese zu testen.
Klaus Augenthaler, der seine gesamte Karriere beim FC Bayern verbrachte und heute in die Nachwuchsarbeit eingebunden ist, begrüsst den Einfluss von Hoeness. "Seitdem der Uli und der Kalle (Karl-Heinz Rummenigge, Anm. d. Red.) nicht mehr da waren, fehlte beim FC Bayern einfach etwas. Das war mein Gefühl und offenbar auch das Gefühl vieler Fans. Nun sind die beiden wieder öfter an der Säbener Strasse. Wir werden sehen, was sich dort tut", sagte er im Interview mit unserer Redaktion.
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Dieter Hoeness über das Comeback seines Bruders: "Im Moment notwendig"
Dieter Hoeness, der Bruder von
Hoeness dürfte zumindest in den nächsten Monaten noch sehr aktiv in den Verein eingebunden sein. "Karl-Heinz und ich haben versprochen, dass wir so lange helfen, bis wir die zu besetzenden Positionen besetzt haben", sagte er und spielte damit auf die vakante Position des Sportvorstands an: "Wir wollen uns bis Weihnachten Zeit lassen."
Sein Bruder hat keinen Zweifel daran, dass Hoeness sich genauso wie Rummenigge danach wieder zurückzieht: "Es ist ja nicht so, dass sie sich die Situation gewünscht haben. Sondern es ist im Moment notwendig. Weder Kalle noch Uli hatten grossen Bedarf, da wieder mittendrin zu sein."
Tatsächlich gibt es Anzeichen dafür, dass Hoeness der Stress nicht dauerhaft guttut: Als der FC Bayern am 27. Mai fast die Meisterschaft verspielt hätte, nahm das Hoeness laut der "Sport Bild" so sehr mit, dass er leichte Herzbeschwerden erlitt und von seiner Frau ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Er selbst wollte sich dazu zwar nicht äussern. Doch dieser Vorfall könnte ein Warnsignal gewesen sein. Auch wenn sich Hoeness in seiner Rolle derzeit noch wohlfühlt.
Verwendete Quellen:
- t-online.de: "Das macht Bayern München nicht mit"
- Sport Bild (28/2023): So mischt Hoeness wieder überall mit
- sport.sky.de: Sky exklusiv || Hoeness kommentiert Guerreiro-Transfer & äussert Sorgen
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