Unter Noch-Trainer Thomas Tuchel spielt Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza bislang überhaupt keine Rolle. Im Sommer könnte er den FC Bayern Gerüchten zufolge bereits wieder für eine Leihe verlassen. Tuchel selbst äusserte sich erst kürzlich mehr als deutlich zum vermeintlich angespannten Verhältnis mit dem Spieler.

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Die ersten Monate von Bryan Zaragoza beim FC Bayern verlaufen für den Spanier bislang alles andere als erfreulich: Bislang kam der Winter-Neuzugang lediglich auf zwei Kurzeinsätze in der Liga, beim 5:2-Sieg gegen Darmstadt stand er sogar gar nicht im Kader von Trainer Thomas Tuchel.

Bryan Zaragoza spricht weder Deutsch noch Englisch

Der Grund, woran es aktuell noch hapert, ist vor allem die Sprache. Das stellte Tuchel erst vor wenigen Wochen klar: "Bryan fehlt in erster Linie einfach die Sprache", sagte Tuchel damals auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Mainz. "Es ist schwer in Englisch und schwer in Deutsch. Das ist ein elementarer Bestandteil."

Tuchel forderte damals Geduld mit dem Neuzugang: "Es war mir schon klar, dass der Schritt für ihn sehr, sehr gross ist. Das spüren wir jetzt auch. Wir sehen seine Qualität, aber wir merken auch, dass die Integration nicht abgeschlossen ist von der sprachlichen Seite. Deshalb bekommt er Zeit von uns."

Zaragoza-Transfer zum FC Bayern wurde vorgezogen

Trotzdem: Für den Spanier ist das insgesamt eine sehr unglückliche Situation. Denn eigentlich war der Transfer nach München erst für kommenden Sommer vorgesehen gewesen. Weil sich neben Serge Gnabry dann aber auch noch Kingsley Coman verletzt hatte und die Situation auf den Flügeln eng wurde, zog Sportdirektor Christoph Freund den Zaragoza-Transfer um ein halbes Jahr nach vorne. Am 1. Februar meldete der deutsche Rekordmeister Vollzug.

Für den vorzeitigen Leih-Deal soll eine Gebühr von vier Millionen Euro fällig geworden sein. Im Sommer kommt dann nochmals eine Ablöse von 13 Millionen hinzu. Durch mögliche Boni könnte diese sogar noch steigen.

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Zaragoza-Zukunft wird auf neuen Bayern-Trainer ankommen

Doch Zaragoza, der zuvor in Spanien beim FC Granada spielte, entwickelt sich zu einem der grösseren Bayern-Missverständnisse der jüngeren Vergangenheit. Unter Tuchel, der die Münchner im Sommer verlassen wird, spielt der Spanier keine Rolle – und das wird wohl auch vorerst so bleiben. Vieles wird also auf den neuen Trainer – wer auch immer es werden wird – ankommen.

Plant auch Tuchels Nachfolger nicht mit dem 22-Jährigen, könnte Zaragoza den Rekordmeister im Sommer schon wieder verlassen. Zumindest vorübergehend. Die "Sport Bild" und "Sky" berichteten am Mittwoch übereinstimmend von einer möglichen Leihe, um Spielpraxis zu sammeln. Unter anderem sollen Rayo Vallecano und der FC Barcelona Interesse haben.

Tuchel dementiert schlechtes Verhältnis zu Zaragoza: "Einfach nur Quatsch"

Dass es ein angespanntes Verhältnis zwischen Spieler und Trainer gibt, wie kürzlich in Spanien berichtet wurde, wollte Tuchel aber nicht so stehen lassen. Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund äusserte er sich mehr als deutlich zur aktuellen Situation Zaragozas: "Aus meinem Trainerteam dolmetscht Nico Mayer exklusiv für Bryan. Deshalb ist das sein Hauptkontakt, ich kann nach wie vor kein Spanisch. Nico erklärt ihm die Regeln, die Verhaltensweisen im Training. Wenn man daraus schliessen will, dass ich nicht mit ihm spreche und kein Verhältnis mit ihm habe, ist das einfach nur Quatsch", erklärte er auf der Pressekonferenz.

Vielmehr betont Tuchel, dass auch er massgeblich am Winter-Transfer des Spaniers beteiligt war. "Ich war mit Christoph Freund bei dem letzten und entscheidenden Gespräch in München mit dabei. Wir können beide kein Spanisch, um den Spieler zu überzeugen. Sein Berater hat für uns gedolmetscht und wir haben genug Verbindung über Blicke, Gesten und Emotionen aufgebaut, um den Jungen zu überzeugen, bei uns zu unterschreiben", sagte Tuchel.

Mittlerweile sind Gnabry und Coman wieder fit, bei der bitteren 0:2-Niederlage gegen den BVB wurden beide Flügelspieler eingewechselt. Zaragoza hingegen blieb 90 Minuten auf der Bank, kam abermals nicht zum Einsatz.

Vieles deutet darauf hin, dass auch Zaragozas letzte Monate unter Trainer Tuchel alles andere als positiv verlaufen werden. Wie es für den Spanier im Sommer weitergehen wird? Bislang mehr als unklar.

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