• Oliver Kahn, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, sprach in einem Podcast über die wichtigen Themen rund um den Rekordmeister.
  • Der Vereinsboss bedauert den Wettbewerbsnachteil gegenüber den internationalen Top-Vereinen, möchte dies aber durch andere Einnahmen kompensieren.
  • Rund um das in der Kritik stehende Katar-Sponsoring strebt Kahn zukünftig einen Austausch mit den Fans an.

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Eine skandalöse Jahreshauptversammlung, starke Kritik gegen das Katar-Sponsoring und die Folgen der Pandemie. Oliver Kahn erlebte als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München turbulente erste sechs Monate. Im "FC Bayern Podcast" sprach der 52-Jährige über den Ist-Zustand des Rekordmeisters und seine Pläne.

"Wir haben Nachteile gegenüber der Konkurrenz", stellt Kahn im Bezug auf die internationalen Top-Vereine klar: "Bei anderen Vereinen gibt es Investoren. Andere Vereine, wie beispielsweise in der Premier League, haben wesentlich mehr Einnahmen aus dem TV-Bereich. Also müssen wir irgendwie gucken, wie können wir das wettmachen? Wo können wir uns engagieren, um diesen Wettbewerbsnachteil auszugleichen?"

Gemeint sind Einnahmemöglichkeiten ausserhalb des Kerngeschäfts Fussball. "Wir passen aber sehr stark darauf auf, dass das noch Bayern München ist und zu unserer Identität passt", sagt Kahn.

Kahn sieht grosses Potenzial im Digitalen

Grosse Hoffnung setzt er auf die digitalen Möglichkeiten. "Wir haben sehr viele jüngere Fans, die ganz bestimmte Ansprüche haben. Die Kunst ist es, sowohl den jüngeren Fans als auch unseren traditionellen Fans all das anzubieten, was sie von einem Fussballspiel und dem Drumherum erwarten. Da muss man sehr spezifisch in dem Angebot sein."

An seinen eigenen Söhnen würde Kahn feststellen, wie gross die Verbindung zwischen den Videospielen und dem realen Fussball geworden ist. "Meine zwei Jungs spielen miteinander auf der Playstation. Und wenn sie fertig sind, dann wollen sie gerne ins Stadion gehen, weil sie die Spieler in der Realität und live sehen möchten. Die Verschmelzung zwischen der virtuellen und der realen Welt ist etwas, was ein Fussball-Klub in seinem Angebot abdecken muss." Genau darin sieht Kahn "ein grosses Potenzial und da wollen wir ganz vorne dabeibleiben".

Kahn über die Jahreshauptversammlung: "Hat mich mehr als beschäftigt"

Ein weiterer Punkt sind die Sponsoren-Deals. Bei der Jahreshauptversammlung Ende November sorgte das umstrittene Katar-Sponsoring für Tumulte. "Mich hat das mehr als beschäftigt", sagt Kahn über die Vorfälle. "Wir haben mitgenommen, dass unser Sponsor Qatar Airways ein sehr wichtiges Thema ist. Wir wollen da mehr mit unseren Fans in den Austausch gehen. Wir sind konkret dabei, den Dialog aufzusetzen."

Kahn bedauert nicht zuletzt die Aussendarstellung, die die Geschehnisse bei der Jahreshauptversammlung hatten: "Wir haben berichtet über die letzten zwei Jahre. Der Klub hat die erfolgreichste Saison aller Zeiten hinter sich." Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell hätte man die herausfordernde Zeit gut gemeistert: "Der Klub hat es geschafft, in diesen schwierigen Pandemie-Zeiten mit einem kleinen Gewinn wirtschaftlich über die Runden zu bekommen."

Und weiter: "Wir haben den Übergang zu Julian Nagelsmann, glaube ich, super hinbekommen. Mit einem tollen Trainer, der einen attraktiven Fussball spielen lässt. Es sind so viele positive Dinge, die alle untergegangen sind in diesen Emotionen, die in dieser Jahreshauptversammlung entstanden sind."

Seine Schlussfolgerung lautet: "Natürlich beschäftigen wir uns mit Katar. Aber es gibt auch noch viele andere Themen, um die wir uns kümmern müssen, sodass wir in Zukunft weiter ganz, ganz oben in diesem Konzert mitspielen können."

Verwendete Quellen:

  • fcbayern.com: Folge 24: Oliver Kahn - der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern
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