• FC-Bayern-Profi Joshua Kimmich will sich nun doch impfen lassen.
  • Der Nationalspieler erklärte, warum er so lange unentschlossen war.
  • Zudem bedauert der 26-Jährige seine Entscheidung gegen eine frühzeitige Impfung.

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Fussball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich dem ZDF zufolge nach einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Der Profi des FC Bayern München sagte dem Sender laut einem Bericht vom Sonntag: "Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen."

Kimmich äusserte sich in einem Exklusiv-Interview im ZDF, das der Sender am Abend des 12. Dezember ausstrahlte: Die "Sportreportage" lief ab 17:10 Uhr. Der 26-jährige Fussballer war am 24. November positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Kimmich: "Persönlich noch ein paar Bedenken"

Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", hatte Kimmich Ende Oktober gesagt. Vielen Experten zufolge sind solche langfristigen Nachwirkungen bei Impfungen gegen COVID-19 aber ausgeschlossen. Neben Kimmich waren bis vor einigen Wochen noch vier weitere Profis des FC Bayern ungeimpft. Insgesamt haben sich in den beiden Fussball-Profiligen nach Angaben der Deutschen Fussball Liga mehr als 90 Prozent der Spieler impfen lassen.

Kimmich hatte am Donnerstag in einer Vereinsmitteilung bekanntgegeben, dass er "aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge" in diesem Jahr nicht mehr für den Tabellenführer in der Bundesliga auflaufen könne. Unter einer leichten Infiltration der Lunge verstehen Intensivmediziner, dass die Bronchien oder die Lungenbläschen von dem Virus betroffen seien, aber die Einschränkungen der Lungenfunktion eher geringer ausfallen.

Kimmich bedauert Entscheidung

Kimmich bedauert seine Entscheidung gegen eine frühzeitige Corona-Impfung. "Natürlich rückblickend gesehen würde ich gerne die Entscheidung des Impfens früher treffen, aber zu dem damaligen Zeitpunkt war es mir eben nicht möglich", sagte der Fussballprofi des FC Bayern München dem ZDF in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Wegen seiner öffentlich geäusserten Zweifel am Corona-Piks stand der 26-Jährige zuletzt im Zentrum einer heftigen Debatte.

Er habe lange Zeit das Risiko einer Impfung gesehen, sagte Kimmich. Durch die Massnahmen gegen eine Infektion und die regelmässigen Tests im Mannschaftskreis habe er gedacht, sich und andere schützen zu können. "Generell war es für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen. Deshalb war ich auch so lange unentschlossen", sagte der Nationalspieler. Inzwischen sei ihm bewusst geworden: "Du hast es nicht nur in der eigenen Hand."

Es gebe "viele gute Gründe, sich impfen zu lassen", versicherte Kimmich nun. Er habe sogar bereits einen Impftermin vereinbart gehabt, als er sich zuletzt zum zweiten Mal als Kontaktperson eines Corona-Infizierten in Quarantäne begeben musste. "Leider kam mir dann die Erkrankung zuvor", sagte Kimmich.

Letzter Einsatz am 6. November gegen Freiburg

Seinen bislang letzten Einsatz absolvierte der 26-Jährige beim 2:1 gegen den SC Freiburg am 6. November. Danach musste Kimmich erst als ungeimpfte Kontaktperson von Teamkollege Niklas Süle in Quarantäne. Im Anschluss infizierte er sich selbst mit dem Coronavirus. So verpasste der 64-malige Nationalspieler auch die abschliessenden WM-Qualifikationsspiele im November. Kimmich ist in der DFB-Auswahl auch für den neuen Bundestrainer Hansi Flick ein Schlüsselspieler.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hatte erklärt, er mache sich gar keine Sorgen, weil die Infiltration nicht so dramatisch sei. Kimmich darf Herz und Körper nur leicht belasten. Am Samstag erklärte Nagelsmann, er gehe davon aus, dass Kimmich nach seiner Corona-Infektion in sieben bis zehn Tagen mit dem Aufbautraining beginnen könne. Kimmich darf seinerseits davon ausgehen, dass es für ihn keine Langzeitfolgen gibt.

FC-Bayern-Mannschaftsarzt äussert sich zu Belastbarkeit

Die neue Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat Kimmichs Entschluss gelobt. "Es ist eine gute Entscheidung", schrieb die FDP-Politikerin am Sonntag bei Twitter. "Als Fussballprofi und Nationalspieler ist er für viel Menschen Vorbild. Mehr Impfungen sind der Weg aus der Pandemie", fügte Stark-Watzinger hinzu.

Mannschaftsarzt Roland Schmidt vom FC Bayern München erwartete eine Rückkehr von Fussball-Nationalspieler Joshua Kimmich zur vollen Belastbarkeit. "Davon dürfen wir nach derzeitiger Befundung ausgehen", sagte der Mediziner dem "Kicker". Bei dem aktuellen Verlauf könne Kimmich "mit Beginn der Rückrunde" wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Diese beginnt für den deutschen Meister am 7. Januar mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. (pak/dpa)

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