- Serge Gnabry vom FC Bayern München verrät in einem Podcast, dass junge Profis bei den hohen Gehältern im Fussball oft abheben.
- Gerade der Lifestyle der Mannschaftskameraden führe dazu, dass man sich ein teures Leben wünscht.
Die Millionen-Gehälter erfolgreicher Fussball-Profis sind für die meisten Menschen unvorstellbar.
"Ich glaube, es ist normal, dass man ein bisschen durchdreht, wenn man von wenig bis gar nichts dann auf einmal so hohe Zahlen verdient", sagte der 26-Jährige im "Leeroys Podcast" auf Amazon Music. Der gebürtige Stuttgarter wechselte mit 16 Jahren in die Nachwuchsabteilung des englischen Profivereins FC Arsenal und unterschrieb wenige Tage nach seinem 17. Geburtstag seinen ersten Profivertrag.
"Es ist ganz wichtig, wie dein Umfeld ist, wie deine Erziehung und deine Eltern sind, wie deine Freunde mit dir umgehen und wie du selber darauf eingestellt bist. Aber im ersten Moment ist das eine ganz andere Welt, die du betrittst", erzählte Gnabry.
Gnabry über den Lifestyle anderer Spieler: "Man sieht die schönen Dinge"
Teurer Lebensstil der Mannschaftskameraden würde dazu verleiten, dass man selbst ebenfalls viel Geld ausgibt. "Du siehst natürlich auch bei den ganzen anderen Profis die schönen Dinge, wie der Lifestyle ist. Und natürlich gewöhnst du dich auch daran", erzählte Gnabry und fügte hinzu: "Wem würde es nicht so gehen, wenn wir ehrlich sind?"
Sein Vater, der ihn damals nach London begleitet hat, habe ihm in dieser Lebensphase zwar geholfen, bei finanziellen Dingen aber dennoch freie Hand gelassen: "Er hat mich immer auf dem Boden gehalten und ein bisschen geschaut. Aber was ich cool fand, war, dass sie [seine Eltern, Anm.d.Red.] mir beim Thema Finanzen eine grosse Freiheit gelassen haben, um selber Fehler zu machen und zu lernen, wie man mit dem ganzen Geld umgeht."
Und weiter: "Ich weiss nicht, wie es ist, wenn auf einmal dein ganzes Geld verwaltet wird, weil du gar nicht weisst, wie du damit umgehen sollst. Da bin ich meinen Eltern dankbar für. Ich glaube, das hat mich auch auf einem guten Weg bewahrt."
Gnabry soll zwischen 10 und 15 Millionen Euro im Jahr verdienen
Heute zählt Gnabry zu den absoluten Top-Verdienern im deutschen Fussball. Sein Gehalt wird von "bild.de" zwischen 10 und 15 Millionen Euro im Jahr geschätzt. Sein Vertrag endet im Sommer 2023. Dem deutschen Nationalspieler soll für die Zeit danach eine weitere Gehaltserhöhung vorschweben. "BILD"-Reporter Christian Falk verriet bei "bild.de": "Ich habe gehört, Gnabry möchte gerne über 16 (Millionen) verdienen, lieber 18. Und da sind die Bayern noch ein bisschen weg."
Der "kicker" berichtet, dass die Verhandlungen zwischen Spieler und Verein ins Stocken geraten sind. Die wichtigsten Knackpunkte seien das Gehalt und die Laufzeit. Gnabry wird von der Spielerberater-Agentur ROOF vertreten, die unter anderem auch Sadio Mane (FC Liverpool) und Kai Havertz (FC Chelsea) vertritt und möglicherweise die hohen Gehälter in der Premier League als Vergleich heranzieht.
Gnabry-Vertrag: Geht es weiter beim FC Bayern?
Die Entscheidung von Gnabry soll laut dem Bericht allerdings nicht nur vom Gehalt abhängen, sondern auch von der sportlichen Perspektive. Gnabry kann grundsätzlich auf allen Positionen in der vorderen Linie eingesetzt werden, soll allerdings am liebsten etwas weiter innen agieren, weil er von dort aus seinen harten und präzisen Schuss gut einbringen kann. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann setzt ihn vorzugsweise als Rechtsaussen ein. Gerade wenn der FC Bayern in der Abwehr mit einer Dreierkette agiert, muss Gnabry bei dieser Positionierung zudem viel nach hinten arbeiten.
Der Verein scheint grundsätzlich mit Gnabry zufrieden zu sein, soll sich von ihm aber dennoch konstantere Leistungen wünschen. Dass er nach seiner Drei-Tore-Gala gegen Stuttgart in den folgenden acht Pflichtspielen lediglich ein weiteres Tor erzielte, könnte in diese Forderung mit hineinspielen.
Verwendete Quellen:
- music.amazon.de: Leeroys Podcast "#6 Serge Gnabry über seine Ziele, Ausrutscher auf dem Spielfeld und Trainer-Lieblinge"
- bild.de: "Bayerns Gehalts-Tabelle im TV diskutiert"
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